Linux auf dem Durchmarsch

Bei näherer Betrachtung von Pro und Contra Linux muss man grundlegend zwei Welten unterscheiden: Die des Anwenders, bei einer öffentlichen Verwaltung also den PC des Sachbearbeiters, und die Server im Hintergrund, von Microsoft gern Backoffice genannt.

Auf dem Desktop ist Windows seit vielen Jahren extrem dominant und von wenigen Macintoshs abgesehen praktisch das einzige Betriebssystem. Dazu kommt noch, dass die wichtigste Anwendung für das Tagesgeschäft ebenfalls von Microsoft kommt, Office.

Auf den Servern ist die Dominanz viel kleiner, bei Webservern ist Linux sogar jetzt schon Marktführer. Früher wurden im Backoffice viele Großrechner und MDT-Systeme eingesetzt wie IBMs S/390 und AS/400. Auch Unix ist hier sehr stark, insbesondere Solaris von Sun. Windows ist erst seit etwa 10 Jahren robust genug auch auf Servern großflächig eingesetzt zu werden und hat heute noch Probleme mit allergrößten Installationen.

Wichtig ist bei der Analyse vor allem, welche Arten von Software eingesetzt werden. In kleinen Installationen, etwa im Handwerk, dienen Server nur als File-and-Print, also zum Vorhalten von Daten in Dateiform und als Druckspooler. Solche Systeme können völlig problemlos in Nullkommanichts von Windows nach Linux umgerüstet werden – und auch zurück.

Beim Einsatz von Datenbanken wird es komplizierter. Datenbanken halten sich zwar alle an etablierte Standards, bieten darüber hinaus jedoch herstellerspezifische Erweiterungen. Werden diese von den Programmierern benutzt, binden sie sich damit an den Hersteller. Ein Wechsel der Datenbank kann kompliziert und teuer werden. Doch seit einigen Jahren bieten praktisch alle bedeutenden Hersteller ihre Datenbanken für Windows, Unix und Linux zugleich an – so dass auch hier eine Umstellung leicht fällt.

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Linux auf dem Durchmarsch

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  • Am 30. Juli 2003 um 21:07 von Alexander Maier

    Linux: Zu hohe Kosten
    München wird sich noch wundern. Kein einziger Anwender bei der Stadt München kann derzeit das OpenSource-Betriebsystem bedienen. Nicht dass die Münchner das wieder rückgängig machen.

    • Am 31. Juli 2003 um 11:37 von typhoon

      AW: Linux: Zu hohe Kosten
      hmm… wenn ich bedenke dass die leute nur ein paar bestimmte programme benutzen müssen sie sich höchstens mit denen auskennen. es stimmt zwar dass die anwender geschult werden müssen nur muss ich bei windows bei jeder generation wieder neue programme kaufen da die alten auf der neuen version net laufen. bei linux kommt einfach ein neuer kernel drauf und die alten programme laufen trotzdem weiter. wenn ich bedenke das die anwender für jedes neues programm geschult werden müssen kann ich mir net vorstellen dass das auf dauer billiger ist.

      PS: mir ist schon klar dass man auf windows in gewissen bereichen net verzichten kann und linux auch net die lösung für alle probleme ist. man sollte sich aber klar machen dass ein upgrade von version zu version unter windows wesentlich teuerer ist als bei linux. würden alle leute linux verwenden würde bestimmt niemand auf windows umsteigen weils auf dauer zu teuer ist.

    • Am 31. Juli 2003 um 22:52 von Matthias

      AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Wieso kann kein Anwender bei der Münchener Stadt Linux bedienen, kennst Du die alle? Welchen Unterschied gibt es bei grafischen Benutzeroberflächen, die nicht mit grundlegender Computerkenntnis gemeistert werden könnten? MSOffice läuft auch unter Linux und ein Textprogramm und anderes ist erst mal überall ähnlich. Ich glaube nicht, dass da großer Lernbedarf entsteht. Da die Admins auch Unix beherrschen müssen, sehe ich hier auch keine unüberwindbaren Probleme oder große zusätzliche Kosten. Alles in allem wird Linux auf lange Sicht sehr wahrscheinlich durchaus günstiger. Schon allein die Unabhängigkeit von Microsofts destruktiven Lizensierungsgebahren, dürfte zur Kostensenkung beitragen.

    • Am 1. August 2003 um 7:30 von Markus Koukal

      AW: AW: AW: Linux: Zu hohe Kosten
      Auf längere Sicht ist Linux günstiger.
      In der Vergangenheit haben Entscheider immer dazu
      geneigt, dass günstigste Angebot zu nehmen, ohne
      auf die Folgekosten zu schauen. (Macht sich bei den Vorgesetzten immer gut)
      Deshalb "Hut ab" für Entscheider, die endlich mal auf die Folgekosten schauen und damit "nachhaltig" vorgehen. Bei leeren Kassen werden manche doch klüger.

  • Am 3. August 2003 um 12:41 von kein Politiker

    Linux auf dem Durchbruch
    Ich will ja nicht gegen Linux sagen es hat auch seine Vor und Nachteile aber, spätestens in ein paar Jahren werden wir ja sehen was die

    – Städte
    – Bundesländer und
    – Bundesregierung

    mit dem Geld (das sie ja durch den Einsatz von Linux gespart hat) macht. Ich hoffe auch mal das sie MEHR Arbeitsplätze und MEHR Ausbildungsplätze schafft und die Jugend BESSER Ausbildet anstatt Experten aus dem Ausland holt.

    Denn wenn die Jugend nicht richtig Ausgebildet wird (weil ja das GELD fehlt) werden wir auch nie die Experten haben die, die Großfirmen Deutschland und Weltweit benötigen.

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