EAI-Anbieter Vitria setzt auf Collaborative Applications

ZDNet: Welchen Mehrwert können Sie als EAI-Anbieter künftig Ihren Kunden überhaupt noch liefern?

Chandrasekaran: Sie müssen sich die Kundenwünsche wie eine Art Pyramide vorstellen: Das Fundament sind klassische Integrations-Services wie Connectivity, Messaging und Transaktions-Dienste. Diese Services werden, wie gesagt, zum Standard und dadurch immer preiswerter. Weiter oben in der Bedürfnispyramide steht die Integration von unterschiedlichen Technologien wie Portalen und Application-Servern. In der nächsten Ebene kommt dann die Verknüpfung von Geschäftsanwendungen und Optimierung und Überwachung von Prozessen. Vitria konzentriert sich auf diesen Bereich und das sind die Themen, die wir bei Kunden adressieren. Unsere Klienten fokussieren sich auf die Verbesserung von Geschäftsprozessen, zu denen auch Trend-Themen wie Business Acitivity Monitoring (BAM) und Business Process Management (BPM) gehören Wir führen diese Ansätze nun noch weiter und transformieren BAM in ein so genannten „Rules Based Management“.

ZDNet: Das bedeutet?

Chandrasekaran: Wir haben die Rules-Engine von Ilog integriert und kombinieren beispielsweise die Leistungsmessung von Prozessen mit den Möglichkeiten, regelbasierend auf Kenngrößen, die gemessen werden, zu reagieren oder auch Verhaltensregeln daraus abzuleiten. Das verleiht dem System mehr Intelligenz, in dem wir beispielsweise einen Workflow aufbauen können: Damit lassen sich Fragen beantworten wie, an welche Person sollen Probleme weitergeleitet werden und wer ist in der Lage, darüber zu entscheiden.

Ein weiteren Mehrwert, den wir unseren Kunden bieten, sind so genannte Collaborative Applications. Dabei handelt es sich um vorgefertigte Integrations-Szenarien für spezifische Anwendungsfälle wie etwa die Abrechnung oder das Order-Management. Hiermit positionieren wir uns im Bereich Finanzdienstleister, Telekommunikation, Gesundheitswesen und Versicherungen.

ZDNet: Warum gerade in diesen Segmenten?

Chandrasekaran: Zum einen handelt es sich bei der Dienstleistungsbranche um Prozesse, die sich gut vorkonfigurieren lassen wie etwa Trade-, und Order-Vorgänge bei Banken. Diese Abläufe bezeichnen wir als Core-Prozesse. Um hier einen durchgängigen Ablauf zu schaffen, gilt es, mehrere oft Dutzende unterschiedliche Systeme miteinander zu verbinden.

Ein weiterer Grund, warum wir uns auf Dienstleistungsunternehmen konzentrieren ist, dass hier integrierte ERP-Systeme etwa von SAP, Oracle oder Peoplesoft nicht so stark verbreitet sind und es überdies kaum Komplettlösungen aus der Hand eines Herstellers gibt.

ZDNet: Worin sehen Sie ihre spezifischen Unterschiede gegenüber ihren Mitbewerbern wie Tibco, Webmethods und Seebeyond?

Chandrasekaran: Unsere Mitbewerber sind zurzeit bemüht ihre Suiten hinsichtlich ihrer technischen Breite auszubauen. So hat sich Webmethods vor kurzem entschlossen, den Open-Source-Application-Server „JBoss“ in die eigene Suite zu integrieren. Seebeyond entwickelt einen eigenen Portal- sowie einen Application-Server. Aus unserer Sicht bindet das auf der einen Seite enorme Ressourcen und kostet viel Geld. Auf der anderen Seite tritt man mit dieser Strategie in Konkurrenz zu IBM, Bea und Sun. Das wollen wir nicht und konzentrieren uns deshalb auf die Entwicklung von Collaborative Applications und die Optimierung und Überwachung von Geschäftsprozessen.

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