EU-Kommission: Geldstrafe für Wanadoo

Zehn Millionen Euro wegen wettbewerbswidriger Preispraktiken

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch wie bereits gegen die Deutsche Telekom auch gegen den französischen Internet-Anbieter Wanadoo wegen wettbewerbswidriger Preispraktiken eine Geldstrafe in Höhe von rund zehn Millionen Euro verhängt.

Wanadoo habe seinen Kunden einen schnellen Internetzugang zu einem Preis unter den Kosten angeboten und es damit Mitbewerbern unmöglich gemacht, einen konkurrierenden Dienst anzubieten, argumentierte die Kommission. „Diese Praxis beschränkte den Marktzugang und das Entwicklungspotenzial für Mitbewerber zum Schaden der Verbraucher in einem Markt, dem für die Entwicklung der Informationsgesellschaft eine Schlüsselfunktion zukommt“, hieß es zur Begründung weiter.

Wanadoos Mutterkonzern France Telecom hatte gehofft, die Mindereinnahmen in Folge der niedrigen Preise für den so genannten ADSL-Internet-Zugang durch hohe Gebühren für die Konkurrenten für den Zugang zum Netz wettzumachen. Wanadoos besagte Preispolitik habe von März 2001, dem Zeitpunkt der Einführung von ADSL in einem Massenmarkt, bis Oktober 2002 gedauert, teilte die Kommission mit.

Im Mai hatte die Behörde in einem ähnlichen Fall gegen die Deutsche Telekom eine Geldstrafe in Höhe von 12,6 Millionen Euro verhängt und angekündigt, weitere Mitbewerber genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie Reuters am Dienstag aus Kreisen erfahren hatte, laufen bei der Kommission derzeit auch Untersuchungen im Zusammenhang mit der Preispolitik der BT Group anhängig.

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