Internet-VPNs: Das WAN und das Licht?

VPNs haben dazu beigetragen, den Kunden sowohl das Internet als auch die Wireless-Technologie schmackhaft zu machen, und zwar bis zu dem Punkt, an dem es nichts Besonderes mehr ist, auf die eine oder andere Weise auf Unternehmensdaten zuzugreifen. Mit der Verbreitung neuer netzwerkbasierter Anwendungen und den immer anspruchsvoller werdenden Anforderungen der Kunden an die Kommunikationsmöglichkeiten ergeben sich jedoch ganz neue Herausforderungen für Internet-VPNs – und denen sind sie nicht immer gewachsen.

Die Probleme entstehen, wenn Internet-VPNs für Daten verwendet werden, die die Latenz des Internets ganz und gar nicht mögen. Man stelle sich den typischen „Road Warrior“ vor, also die mobile Angestellte, die von überall aus arbeitet und die sich nun über ein abgesichertes Internet-VPN in das Unternehmensnetzwerk einwählt. In der Theorie sieht das Szenario ganz wunderbar aus: Sie verfügt über nahtlosen Netzwerkzugriff, und mit Hilfe der Voice-over-IP-Technologie (VoIP) kann sie sogar ihre Büro-Durchwahlnummer mitnehmen und Anrufe von der automatischen IP-Telefonanlage (IP-PABX) auf die IP-Adresse ihres Notebooks umleiten lassen.

Aus technischer Sicht ist die Infrastruktur dazu in der Lage: VoIP läuft problemlos über ein mit IPSec abgesichertes VPN. Aber die zugrunde liegende Internet-Architektur ist so unvorhersehbar wie eh und je. Das bedeutet, dass die üblichen Performance-Probleme wie Out-of-Order-Routing, Paketverlust und Netzwerküberlastung auch weiterhin problematisch bleiben. Sollte sich das System unserer mobilen Angestellten entschließen, neue E-Mails gerade dann abzurufen, wenn sie telefoniert, wird der Anruf zu einer frustrierenden Übung werden, denn die beiden Anwendungen kämpfen um die verfügbare Bandbreite.

Scheinbar treffen solche Probleme nur auf langsame Einwahlverbindungen per Modem zu. Mit wachsenden Bedürfnissen der Unternehmen sind sie jedoch auch bei Verbindungen größerer Bandbreite nicht weniger akut. Die Unsicherheit über die Qualität, so Roland Chiam, National Business Manager für Networking und Communications bei Dimension Data, hat die meisten Unternehmen bisher davon abgehalten, sich beim Einsatz von Sprachanwendungen über Internet-VPNs vorzuwagen. Und wenn schon Sprachanwendungen ein Problem sind, dann ist Video – das das Problem noch um ein Vielfaches verstärkt – völlig unmöglich.

„Der Preis ist definitiv gesunken, aber die Leute sind immer noch sehr vorsichtig damit, Latenz-empfindlichen Traffic online zu stellen“, so Chia weiter. „Im Hintergrund muss man sich die Bandbreite definitiv immer noch mit anderen Unternehmen teilen. Momentan handelt es sich dabei hauptsächlich um Datenverkehr. Die Telekommunikationsunternehmen müssen auf jeden Fall erst Erneuerungen einführen, bevor wir in der Lage sein werden, [Rich Content] über Internet-VPNs zu transportieren. Letztlich ist es doch so, dass die neuesten und zukünftigen Anwendungen für niemanden funktionieren werden, wenn die zugrunde liegende Infrastruktur nicht bereit ist, diese zu unterstützen.“

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