Infrastrukturen maximieren: Aus weniger mach mehr

Bryn Pears, Managing Consultant bei Oakton, ist wie auch Simon der Meinung, dass es von Bedeutung ist, bis zur Ursache des Problems vorzudringen. „Anwendungsarchitekturen sind sehr viel komplexer geworden“, sagt er und auch, dass man, sofern man das System nicht versteht und die tatsächlichen Engpässe ausmacht, nur „Dinge repariert, die gar nicht repariert werden müssen und Links verstärkt, die gar nicht schwach sind“.

Ein Unternehmen, das einen outgesourcten Lieferdienst betreibt konsultierte Oakton, weil sein hausgemachtes Betriebssystem unter Spitzenbelastung versagte. Das Problem bestand darin, dass die Anwendung bei jeder Anfrage durch einen Anwender erst eine neue Verbindung zu einer Oracle-Datenbank herstellte. Nachdem die Datenbank so eingestellt wurde, dass sie den im Windows-NT-Server installierten Speicher optimal ausnutzen konnte, konnten 30 Prozent mehr gleichzeitige Verbindungen hergestellt werden. Es wurden noch weitere Veränderungen zur Leistungsverbesserung durchgeführt und obwohl ein Hardware-Upgrade immer noch nötig war, waren die Ergebnisse doch ausreichend, um den Betrieb bis zur Lieferung der neuen Ausrüstung zu gewährleisten.

Ein anderer Kunde von Oakton, ein großes Energieunternehmen, das Oracle Financials einsetzt, bietet ein extremes Beispiel für die Ergebnisse, die sich mit geschickten Feineinstellungen erzielen lassen. Basierend auf einer Teilmenge an Daten hatte das Unternehmen geschätzt, dass die Ausarbeitung des Monatsberichts über das fixe Anlagevermögen 32 Tage in Anspruch nehmen würde. Das Problem bestand darin, dass sich ältere Versionen der Oracle E-Business Suite bei Anlagevermögen mit großen Zahlen „nicht gut skalieren ließen“, so Pears. Durch Berichtigungen der Einstellungen, die beispielsweise sicherstellten, dass kleinere Indexe vor den größeren durchsucht würden, war Oakton in der Lage, die zur Erstellung der Berichte benötigte Zeit auf zwei Stunden zu reduzieren. „Natürlich fallen die Ergebnisse nicht immer so dramatisch aus“, so Pears, „fünf bis zehn Prozent dürfte eine üblichere Zahl sein.“ „Die erste Reaktion ist häufig, … die Hardware auszubauen aber Hardware ist nicht gerade billig“, sagte Pears weiter und wies darauf hin, dass eine Ausgabe von 15.000 Dollar für die Beratung durch einen Experten effektiver sein kann als neue Hardware im Wert von 150.000 Dollar.

Manche Organisationen finden es jedoch einfacher, anstelle einer Ausgabe für Software oder Dienstleistungen den Erwerb neuer Hardware zu rechtfertigen, so Sal Ciardulli, Systems Consultant Manager bei Quest Software. Aus diesem Grund gab ein Unternehmen 500.000 Dollar für zusätzliche Hardware aus, um ein Problem zu beheben, das mit ein wenig Feineinstellung für einen Bruchteil dieses Preises hätte beseitigt werden können.

Man sollte aber auch den Softwarehersteller als Quelle für Beratung in Bezug auf Möglichkeiten zur Feineinstellung nicht außer Acht lassen. „Organisationen [Consulting-Firmen], die die Anwendung für eine bestimmte Summe implementieren, wollen natürlich einen Gewinn machen“, so Ray Whitfield, Direktor von Oracle Consulting. Oracle macht seinen Gewinn mit der Lizenzierung der Software, also muss das Unternehmen auch gewährleisten, dass die Software gut funktioniert. „Wir sind eine Produktefirma … wir haben nur zufällig auch eine Serviceabteilung.“

Für eine Installation von Oracle-Software engagierte ein Telekommunikationsunternehmen ein Drittunternehmen, war aber schließlich mit der Performance des Systems nicht zufrieden. Oracle Consulting überprüfte das System und identifizierte Probleme mit der Installation selbst sowie ein mangelhaftes Training der Mitarbeiter. Heute ist das Unternehmen ein Oracle-Referenzstandort und installiert derzeit weitere Module. „Oracle steht dem Kunden bei“, so Whitfield, der fünf Fälle der letzten Zeit als Beispiele anführte, in denen sein Unternehmen mangelhafte Installationen repariert hat, die von Dritten erledigt worden waren.

„Man kann natürlich nicht alles auf eine maximale Performance einstellen“, sagte er. Die beste Strategie besteht darin, die kritischsten Funktionen zu identifizieren und anzugehen: Eine Zeiteinsparung von einer Stunde bei der Lohnabrechnung mag für das Unternehmen keinerlei Unterschied machen, im Umgang mit einem Kunden ist eine sofortige Reaktion jedoch häufig entscheidend.

Zur Identifizierung von Engpässen setzt Oracle verschiedene Werkzeuge ein, aber auch die Erfahrung seiner Mitarbeiter bei der Identifizierung von Problemstellen ist von Bedeutung. „Manchmal muss Code geschrieben werden … manchmal sind in älteren Anwendungen auch die Anpassungen das Problem“, so Whitfield, der weiter erklärte, dass neuere Oracle-Produkte einen anderen Mechanismus für die Einführung kundenspezifischer Funktionen verwenden, die daher keine Auswirkungen auf zukünftige Upgrades haben.

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