Sanyo zeigt Handy mit selbstleuchtenden OEL-Display

Erste Geräte mit stromsparendem Panel sollen bereits in diesem Jahr auf den Markt kommen

Sanyo hat in Tokio ein Handy mit einem Organic Electroluminescence (OEL)-Display vorgestellt. Der Hersteller hat nach eigenen Angaben bereits über 300 Prototypen seit Dezember 2002 im Test. Diese Phase soll im Juni abgeschlossen sein. Danach wolle man mit der Massenproduktion beginnen. Da OEL-Displays organisches Polymermaterial mit selbstleuchtenden Eigenschaften einsetzen, wird kein Hintergrundlicht mehr benötigt, das derzeit noch bei LCDs verwendet wird, um die Helligkeit des Monitors zu verbessern.

Ohne den Einsatz des Hintergrundlichts, sind Hersteller in der Lage, dünnere Displays zu entwickeln, die weniger Strom verbrauchen. Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie: OEL-Geräte kosten in der Herstellung rund 20 Prozent weniger als LCDs und funktionieren besser als ihre jetzigen Vorgänger in direktem Sonnenlicht. Einziger Nachteil der neuen Technik bisher ist die Lebensdauer. Die organische Verbindung hält rund 5000 Stunden durch. Dagegen halten LC-Displays zwischen 10.000 und 15.000 Stunden.

Doch Sanyo ist nicht allein im OELD-Markt. Der Telekommunikationsanbieter NTT Docomo hatte bereits im Oktober 2001 unter der Modellbezeichnung „FOMA N2001“ ein NEC-Handy mit einem Organic EL-Panel vorgestellt. Das Display selbst kam laut dem Bericht stammte jedoch vom zweitgrößten Halbeleiterhersteller der Welt, Samsung Electronics.

Sanyos Handy wurde laut dem Online Magazin Nikkei Electronics rund 18 Monate nach NTTs „FOMA N2001“-Telefon in Tokio präsentiert. Der Sanyo-Prototyp ist mit einem zwei Zoll großen OEL-Panel versehen. Das Gerät ist jedoch kein Klapp-Telefon, was hauptsächlich in Japan sehr gefragt ist. Der Neuling erinnert von der Mechanik an Nokias (Börse Frankfurt: NOA3) 7650. So liegt die Tastatur unter dem Display. Wird das Panel nach oben geschoben, wird das Keyboard freigegeben. Das Telefon verfügt zudem über zwei CCD-Bildsensoren für Foto- und Videoclipaufnahmen.

Zusammen mit Eastman Kodak will Sanyo die Massenproduktion der OEL-Displays starten. Die ersten Geräte mit den sehr stromsparenden Monitoren sollen bereits 2003 den Markt erreichen. Pro Monat werden zum Jahresende eine Million dieser Panels produziert, kündigte Sanyo an.

Sanyo zufolge wird der weltweite Digicam Handy-Markt die nächsten Monate rapide wachsen. Bis 2005 würden über 150 Millionen dieser Telefone verkauft.

OELD

Sanyo und Kodak wollen bereits 2003 Handys mit stromsparenden OEL-Displays auf den Markt bringen (Foto: Sanyo)

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2 Kommentare zu Sanyo zeigt Handy mit selbstleuchtenden OEL-Display

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  • Am 7. Februar 2003 um 10:38 von Wolfgang Keim

    OEL-Display nur 5000 Stunden?
    Lebensdauer OEL-Display nur 5000 Stunden? normales LCD Display nur 10000-15000 Stunden?<br />
    Ich kann mir das nicht vorstellen, mein Handy ist ein Jahr alt und Tag und Nacht eingeschaltet – demnach hätte das Display nur noch (10000-8760=1240) Stunden also 51 Tage Lebensdauer, mit etwas Glück vielleicht 5000 Stunden mehr? Bevor die Garantie von 2 Jahren um ist muß also das Display gewechselt werden? Sind die Zahlen vielleicht um eine Zehnerpotenz falsch?

  • Am 10. Februar 2003 um 14:04 von HugoM

    LCD-Lebensdauer
    Meine Armbanduhr mit LCD-Display ist schon viele Jahre alt (= mind. 50000 Stunden)!

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