Das Jahr 2003: Eine Anleitung für CIOs

Legacy ausschalten
Gartner empfiehlt, dass Unternehmen im Jahr 2003 mindestens zehn Prozent ihrer überkommenen Systeme (Legacy Systems) abschalten sollten. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Systeme, die mit alter Hard- oder Software arbeiten, sondern eher um Systeme, die auf eine veraltete Weise funktionieren. Der wirtschaftliche Abschwung ist ein guter Zeitpunkt, um sich zur Trennung von solchen Systemen durchzuringen.

„Die meisten Organisationen haben immer noch einen sehr großen Bestand an Legacy-Systemen“, so Mahoney. Er geht davon aus, dass die Abschaltung dieser Systeme in Rezessionszeiten eine gute Sache ist, denn dadurch lässt sich Geld und Zeit sparen, und am Ende wirkt es sich auch auf das Betriebsergebnis aus.

Dies verschafft dem CIO einen Vorteil gegenüber jenen Managern, die sich Zeit lassen wollen und fordern, dass alte Systeme auch weiterhin laufen sollen, weil sie selbst nicht bereit sind, ihre Arbeitsmethoden zu erneuern.

„Manche Unternehmen haben neue Projekte nicht vollständig eingeführt, weil zwanzig Prozent des Managements immer noch am alten System hängt“, so Mahoney. „In Rezessionszeiten kann sich der CIO über diese Proteste hinwegsetzen. Die einfachen Dinge sind bereits auf neuere Systeme übertragen worden, aber die Politik hat sich nicht geändert. Jetzt ist es an der Zeit, ihnen das Lieblingsspielzeug wegzunehmen.“ Abe r auch wenn man so argumentiert, wird es nicht einfach. Mahoney zufolge sind zehn Prozent ein realistisches Ziel, das sich aber bereits auszahlen kann und dem CIO Zahlen liefert, die er im Vorstand vorweisen kann.

Konsolidierungen der Lieferanten
Im Jahr 2003 werden aufgrund von Fusion oder Bankrott noch mehr Lieferanten vom Markt verschwinden. Viele – oder sogar die meisten – größeren Unternehmen haben bereits wichtige Lieferanten verschwinden sehen, so dass diese Erfahrung nichts neues mehr ist. Trotzdem muss man die Bedeutung von Notfallplänen unterstreichen.

Mahoney weiter: „Unsicherheit ist kein guter Grund, um Kaufentscheidungen nicht zu treffen.“ CIOs brauchen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, und verzweifelte Lieferanten lassen sich auch überzeugen, gute Angebote zu machen. Macht man sich Sorgen über die langfristige Zukunft, dann sollte man für den Fall, dass der Lieferant verschwindet, Ausweichoptionen für Dienste (z.B. zusätzliche Kapazitäten oder einen weiteren Service Provider) oder entsprechende Produkte bereit haben, um sicherzustellen, dass man auch weiterhin Zugriff auf seine Ressourcen hat.

Man muss seine Lieferanten jedoch nicht nur zu Schnäppchen überreden, es gibt noch eine weiter Option: Man geht eine Partnerschaft mit ihnen ein, wie es z.B. British Telecom mit seinen Lieferanten gemacht hat. Diese Option existiert allerdings nur für große Unternehmen.

Seit Jahren versprechen die Lieferanten Return-on-Investment auf ihre Produkte, aber nur allzu oft wird dieses Versprechen niemals eingefordert. Ein oder zwei Jahre nach der Installation arbeiten andere Leute in der IT-Abteilung, und die Strategie hat sich verändert.

BT schlägt seinen Lieferanten Verträge vor, nach denen sich das Einkommen der Lieferanten zum Teil danach bemisst, wie groß die nachweislichen Ersparnisse sind, die BT durch ihre Produkte erzielen kann. Der Telekommunikationsriese bietet ihnen zusätzliche Bezahlung an, die aus dem Geld stammt, das BT durch die Verwendung ihrer Produkte einsparen kann. Diese Zahlung findet natürlich erst später statt, wenn die Ersparnisse sich tatsächlich nachweisen lassen. „Wir könnten die Preise dieses Jahr noch einmal um zwei Prozent drücken“, so Paul Reynolds, Chief Executive Officer von BT Wholesale, „aber auf diese Weise lassen sich viel bessere Schnäppchen erzielen.“

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