Anklage gegen Ex-Vorstand von Hagenuk

Geschäftsführer soll wegen Untreue, Falschbilanzierung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor den Kadi

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat Anklage gegen den früheren Geschäftsführer des Pleite gegangenen Telefonherstellers Hagenuk, Manfred Schmitt, erhoben. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, werden dem 51-jährigen Unternehmer Bankrott in besonders schwerem Fall durch Falschbilanzierung, Untreue in zwei Fällen sowie ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Laut der 263 Seiten dicken Anklageschrift soll Schmitt vor der drohenden Pleite der Firma in der Bilanz vom März 1997 einen fiktiven Posten in Höhe von etwa 100 Millionen Mark (51,13 Millionen Euro) geschaffen haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, etwa 1,5 Millionen Mark (770.000 Euro) über Scheinrechnungen veruntreut zu haben. Schmitt war als Gründer der Computer-Handelskette Escom bekannt geworden, die 1996 in Konkurs ging.

In der Folgezeit wirkte er als Hauptgeschäftsführer von Hagenuk und war anfänglich auch Alleineigentümer der Firma. 1997 musste Hagenuk Vergleich anmelden und ging in der Folge Pleite. Die Staatsanwaltschaft ermittelte seit 1999 gegen den früheren Manager. Nach Informationen der Ermittler setzte Schmitt sich ins Ausland ab.

Seit September wird mit internationalem Haftbefehl weltweit nach ihm gefahndet. Der vorgeworfene Verstoß gegen das Waffengesetz beruht auf einer Durchsuchung von Schmitts Wohnung durch die Ermittler. Er hat aber mit dem Wirtschaftsverfahren nichts zu tun.

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