Deutsche Bank lässt Adobe fallen

Analyst rät zum Verkauf von Aktien wegen Microsofts Xdocs

Der Kurs der Adobe-Aktien erlebte gestern einen Einbruch um beinahe sechs Prozent, nachdem der Deutsche Bank-Analyst Peter Ausnit zum Verkauf der Anteile geraten hatte. Er verschlechterte das Rating für den Publishing-Experten von „Halten“ auf „Verkaufen“.

Grund für die Rückstufung der Adobe-Papiere ist der Ausgang im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF): Ende vergangener Woche hatte Richterin Colleen Kollar-Kotelly eine Einigung zwischen der Firma von Bill Gates und der US-Regierung gebilligt. Bereits im vergangenen Jahr wurde auf die angedrohte Zerschlagung des Monopolisten verzichtet, im Gegenzug gewährte der Konzern seinen OEMs mehr Freiheiten bei der Verwendung von Windows.

Als Nebeneffekt kann Microsoft nun im Softwaremarkt unbeschwerter auftrumpfen – und direkt gegen Adobe (Börse Frankfurt: ADB) konkurrieren. Ein Ansatzpunkt für eine aggressive Marktstrategie wäre etwa ein Microsoft-eigner Gegenentwurf zum populären Acrobat-Format. „Viele Beobachter gehen von einem forscheren Vorgehen Microsofts aus, nachdem der Kompromiss abgesegnet wurde“, schrieb Ausnit in einem Report. „Investoren tun gut daran, sich die Risiken vor Augen zu halten, Adobes Acrobat nicht als Add-in für Microsofts Office zu positionieren.“ Stattdessen setzt der Softwarekonzern aus Redmond nun auf Xdocs: Auf dem Desktop erstellte Dokumente sollen damit mit einer Back-End-Datenquelle verbunden werden. Microsoft will XDocs zusammen mit Office 11 Mitte 2003 ausliefern.

Ausnit räumte gleichzeitig aber ein, dass bei gegebenen 500 Millionen eingesetzter Kopien des Acrobat Reader in Bezug auf das „.pdf“-Format dennoch von einem „Standard“ gesprochen werden müsse. Adobe verfüge also durchaus über eine feste Bastion gegen den Wettbewerbsdruck durch Microsoft.

Kontakt:

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Deutsche Bank lässt Adobe fallen

Kommentar hinzufügen
  • Am 6. November 2002 um 10:07 von B. Bärje

    Typisch Deutsche Bank
    Na das war ja mal wieder klar.<br />
    <br />
    Bei der Deutschen Bank scheint es wohl in Mode gekommen zu sein, regelmässig den Firmen die Unterstützung zu verweigern bzw. das Vertrauen in aller Öffentlichkeit zu entziehen und damit deren Niedergang einzuleiten um dann später noch mehr rausholen zu können.<br />
    <br />
    Nur weil mal eine Durststrecke zu lang erscheint… bla bla bla. Alles Ausreden ohne Inhalt.<br />
    <br />
    Traurig und ein Armutszeugnis an sich. Man sollte die Deutsche Bank deswegen grundsätzlich meiden. Was hilft eine Hausbank, die in weniger guten Zeiten kneift und nicht bis zum nächsten fetten Hoch warten kann ?<br />
    <br />
    Für mich sieht das so aus :<br />
    <br />
    Deutsche Bank = 100 % Abzocke = Nein Danke<br />
    <br />
    Das Schlimme ist ja nur, dass einige andere große Banken ähnlich handeln…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *