Kairoer Gericht akzeptierte Scheidung per E-Mail

In Deutschland lebende ägyptische Ehemann schickte seiner 23 Jahre alten Ehefrau die Nachricht, mit der sie sich von ihm trennen konnte

Das digitale Zeitalter macht fast alles möglich. So kann man sich jetzt bei einem ägyptischen Gericht in der Hafenstadt Alexandria per E-Mail scheiden lassen. Der in Deutschland lebende ägyptische Ehemann schickte seiner 23 Jahre alten Ehefrau, die in Alexandria als Übersetzerin arbeitet, eine E-Mail, in der er erklärte: „Du bist frei und musst Dich nicht an mich gebunden fühlen“, schrieb die Kairoer Tageszeitung „Al-Akhbar“ laut dem Magazin „Spiegel“.

Mit dem Ausdruck der Nachricht und dem Ehevertrag ging die Frau zum Gericht, das sie rechtskräftig für geschieden erklärte. Das Paar hatte im Ausland eine so genannte Urfi-Ehe geschlossen, die offiziell nicht registriert wird und bei der nur zwei Zeugen den Ehevertrag unterzeichnen müssen.

In Deutschland will die Bundesregierung einen ähnlichen Weg gehen. Durch den Aufbau einer digitalen Verwaltung rechnet die Bundesregierung langfristig mit Einsparungen in Milliardenhöhe. Durch die Modernisierung der Bundesverwaltung bis 2005 werde es jährlich Einsparungen von rund 400 Millionen Euro geben, sagte Innenminister Otto Schily (SPD) auf dem Jahreskongress der Initiative D21 Ende Juni.

Die Gesamtinvestitionen für die E-Government-Initiative der Bundesregierung belaufen sich auf insgesamt 1,65 Milliarden Euro. Bis 2005 sollen damit rund 350 Dienstleistungen der Bundesverwaltung online verfügbar sein, Verwaltungsabläufe vereinfacht und der Service für die Bürger erheblich verbessert werden. Nach Angaben Schilys sollen auch die Kommunen beim Aufbau von Internet-Angeboten verstärkt unterstützt werden.

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