HP schimpft auf höhere Preise für CD-Rohlinge

Gebühren sollen verringerte Einnahmen durch das Downloaden von Musik aus dem Internet ausgleichen

Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) hat sich Forderungen nach einer Erhöhung der Abgaben auf CD-Rohlinge von 6,14 auf 18 Cent pro Stunde Spieldauer angeschlossen. Dies hatten der Deutsche Komponistenverband und der Dichter- und Musikverlegerverband in einem offenen Brief an Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin verlangt. Durch die höheren Gebühren sollten Ausfälle durch Downloads von Musik und anderer Software ausgeglichen werden.

Hersteller wie Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), die schon seit Jahren gegen höhere Abgaben beispielsweise auf Drucker argumentieren, wiesen diese Forderungen nun scharf zurück. Regine Stachelhaus, Mitglied der Geschäftsführung von Hewlett-Packard Deutschland, erklärte: „Die Politik der Gema zeigt inzwischen absurde Züge. Ginge es nach den Verwertungsgesellschaften, könnten in Zukunft Musik-CDs kostenlos verteilt werden. Plattenfirmen und Künstler würden sich dann nur noch über Geräteabgaben finanzieren. Die Wertschöpfung bleibt beim Gerätehersteller und beim Konsumenten; Urheber, Hersteller und Händler werden davon ausgeschlossen.“

Die Verbände beklagen in ihrem offenen Brief an Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin: „In Paragraf 11 des Urheberrechtsgesetzes heißt es eindeutig, dass der Urheber in seinen geistigen und persönlichen Beziehungen zum Werk und der Nutzung seines Werkes geschützt werden muss. Die technischen Möglichkeiten verhindern dies.“ Dass es technische Lösungen wie den kontrollierten Verkauf über Digital Rights Management Systeme gebe, haben die die Verbände und die Gema wohl übersehen, mutmaßte Stachelhaus.

ZDNet hat einen News-Report zum Thema „Abgaben“ zusammengestellt. Dieses liefert einen Überblick über die bisherigen Verhandlungen zwischen den Parteien und lässt alle Beteiligten zu Wort kommen.

Kontakt:

  • Hewlett-Packard, Tel.: 07031/140 (günstigsten Tarif anzeigen)
  • Gema, Tel.: 089/4800300 (günstigsten Tarif anzeigen)

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3 Kommentare zu HP schimpft auf höhere Preise für CD-Rohlinge

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  • Am 8. Juli 2002 um 18:04 von Matthias

    Entweder oder
    Entweder Abgabe auf alle Geräte und Medien oder Kopierschutz. Beides zusammen ist Betrug !

  • Am 8. Juli 2002 um 18:27 von Martin Samesch

    Rückerstattung
    Ob ich denn dann von der GEMA die Gebühr für die Nutzung von Rohlingen als Backup-Medium oder für Images (z.B. Debian GNU/Linux ;-) zurückfordern kann?

  • Am 10. Juli 2002 um 12:40 von Navid Zamani

    GEMA = reiche Abzocker!
    Und das schlimmste ist dass das geld meistens in die taschen der "beamten" fliesst die sich protzige villen, yachten und teure autos kaufen!

    Als musiker sollte man die gema UND die plattenfirmen boykottieren!

    Als Händler auch.

    Und als endkunde sowieso!

    Das GEMA-kartell müsste mal einer kräftig in den ARSCH treten!!

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