Musikindustrie will gegen Downloader vorgehen

Individuelle Nutzer von Tauschservices geraten ins Visier der Plattenlabels

Die großen Musikfirmen planen konzertierte Aktionen gegen einzelne Nutzer von Musiktauschbörsen. Das berichtet das „Wall Street Journal“. Besonders Anbieter von vielen Dateien sollen vor den Kadi gezerrt werden. Flankiert sollen diese Maßnahmen von Aufrufen namhafter Künstler werden, sich die Musik doch bitte im Laden auf CD und nicht illegal im Internet zu besorgen.

Laut dem WSJ hätten sich Universal und Sony (Börse Frankfurt: SON1) als Befürworter des Maßnahmenkatalogs hervorgetan, während AOL Time Warner (Börse Frankfurt: AOL) reserviert reagiert habe: Man hätte bei den Klagen auch weite Teile der eigenen Nutzergemeinde im Visier. Offen sei auch noch, wie genau die Daten der Nutzer von Tauschdiensten erhoben werden sollen.

Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Musikindustrie Entwickler angeheuert hat, um tausendfach fehlerhafte Musikdateien in Tauschservices wie Kazaa oder Grokster einzuschleusen. Nach Angaben von Darrell Smith, Cheftechniker von Streamcast Networks, Mutterunternehmen von Morpheus, begann die Guerilla-Taktik bereits vor etwa einem Jahr. Sie sei jedoch für einen „Streich von Teenage-Hackern“ gehalten worden. „Nun wird die Angelegenheit aber sehr, sehr, sehr ernst“, so Smith.

Internet-Piraterie und die steigende Verbreitung von CD-Brennern sollen der Musikindustrie in den vergangenen Jahren deutliche Umsatzeinbußen beschert haben. Organisationen wie der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft rechnen regelmäßig die angeblichen Minusrekorde vor.

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7 Kommentare zu Musikindustrie will gegen Downloader vorgehen

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  • Am 3. Juli 2002 um 17:14 von Plugstar

    Musikindustrie will gegen Downloader vorgehen
    Die machen Sachen, ich wette selbst die neuen Kazaar und Co-Viren kommen von der Musikindustrie, nur um die User abzuschrecken.

    Anstatt soviel Energie und Geld in destruktives Handeln zu setzen sollte man das Geld lieber nutzen, um die Preise für eine CD zu senken, dann würden ja auch wieder mehr Leute kaufen.

    Und wenn es nach der Industrie geht, dann wird jeder Rohling dreifach beschrieben. Einmal mit Software, dann mit Musik und zum Abschluss nochmal mit einem digitalisiertem Film :)

    Think about it

    mfg

    Plugstar

  • Am 3. Juli 2002 um 18:05 von abrafax2002

    Musikindustrie gegen Downloader
    Über Jahrzehnte waren es die Plattenkonzerne welche am Musikgeschäft den grössten Reibach machten. Ich will nicht sagen, dass die Künstler deswegen hungern mussten, doch war deren Anteil am "Kuchen" meist weitaus geringer – je nach Popularität und daraus schlussfolgernd Verhandlungsposition. Das die Herrschaften mit der derzeitigen Entwicklung nicht einverstanden sind kann man nachvollziehen. Es ist aber bis heute – und dieser Feldzug gegen Filesharing geht nicht erst seit einem halben Jahr – kein Entgegenkommen der Musikindustrie gegenüber den Künstlern und vor allem gegenüber dem Konsumenten zu verzeichnen. Im Gegenteil: CD&acute;s werden mit sogenanntem Kopierschutz versehen, welcher es beispielsweise mir in einigen Fällen unmöglich macht die Die CD in meiner Anlage (ich spiele CD&acute;s über DVD-Player – nicht PC! – ab) abzuspielen. Das bremst sicherlich auch meinen Eifer Musik im Handel zu erwerben. Des weiteren ist der Handel nicht unbedingt sehr aktuell. Zur Zeit läuft in den TV-Musikkanälen mindestens schon eine Woche "No Mercy" mit "Don&acute;t let me be misunderstood" – Im Handel erscheint die Scheibe etwa in vierzehn Tagen. Dies ist nur ein Beispiel. Man kann also zusammenfassen, dass die Musikindustrie weder von der Aktualität noch von der Preisgestaltung in der Lage ist marktwirtschaftlich zu reagieren – es bleibt ihr also nur noch die Diktatur und eine solche hätte sie auch politisch nötig um gegen einzelne User vorzugehen, denn unter den derzeitigen Bedingungen der Demokratie gibt es nach meinem Wissen noch so etwas wie Datenschutz. Die Erlangung von Personendaten über Trojaner o.ä. ist ungesetzlich. Im übrigen; die Verbreitung von Viren auch. <br />
    Mit den Tauschbörsen wurde eine Bewegung in&acute;s Leben gerufen welche mit rechtstaatlichen Mitteln nicht mehr gestoppt werden kann. Also schauen wir der Sache gelassen entgegen.

  • Am 4. Juli 2002 um 7:21 von axelinux

    tauschen, kaufen ,tauschen
    Andere Studien belegen, wer tauscht, kauft auch mehr.

    Was nun wirklich stimmt wird man wohl nie erfahren. Aber daß die Musikindustrie sich langsam das Wasser abgräbt ist sicher.

    Ich habe noch nie Musiktitel getauscht, aber ich kaufe auch keine CD’s mehr, weil die Preise einfach unverschämt sind, und ich nicht einsehe, warum Pop Stars mit meinem Geld zu Millionen kommen müssen.

  • Am 4. Juli 2002 um 23:40 von Brother Tak

    Recht auf Bezahlung
    Also Entschuldigung, wenn ich hier nicht ganz Stimmungskonform reagiere aber Fakt ist, dass jeder das Recht hat für seine Arbeit bezahlt zu werden. Das trifft auch auf Sänger und Komponisten zu. Der kostelose Konsum von Kultur ist erst in der nächsten Gesellschaftsstufe vorgesehen, dem Kommunismus. Wer diesen nicht möchte, sollte sich schon an die Spielregeln des Kapitalismus halten und die lauten, Kaufe kaufe kaufe und wenn es geht genau das wofür geworben wird. Alles andere sind Rosinenträume oder eben kommunistische Propaganda..

  • Am 8. Juli 2002 um 10:23 von Navid Zamani

    Borther Tak = Musikindustrie!
    Duuuu-uhuu, Brother Tak?<br />
    Ich beobachte dien treiben schon seit einiger zeit hier…<br />
    Und meiner meinung nach musst du ein fake-user sein der von der musikindustrie bezahlt wird!<br />
    Ansonsten kann ichm ir so ein verhalten nicht erklären…

  • Am 8. Juli 2002 um 10:34 von Navid Zamani

    Who cares?
    Die natur regelt das schon für uns…<br />
    <br />
    Die media-industrie (nicht zu verwechseln mit den musikern!) wagt sich nach illegitimem gebiet jetzt sogar auf illegales gebiet. sie verstehen das internet nicht un wollen es auch nicht. Sie verstehen nicht dass leute wie ich etwas kaufen wenn sie auch finden dass es das geld wert ist und der jenige der es sich die arbeit gemacht hat das geld auch ordentlich verdient hat!<br />
    <br />
    Aber anstatt uns verbrauchern ein gutes angebot zu machen verschlechtern sie ihr angebot sogar noch!<br />
    <br />
    Aber ich lasse sie gerne sich selber zugrunde richten… :-)<br />
    <br />
    Und bis dahin werd ich einfach nicht auf deren viren, fake-user und wasweissichnoch reinfallen.

  • Am 11. Juli 2002 um 22:06 von wynn

    Musikindustrie vs. Downloader
    Ich habe noch nie illegal einen Song heruntergeladen oder dazu angeboten, aber ab sofort haben die Herrschaften ca. 50 Euro pro Monat mehr Einbussen, denn mein Geld kriegen nur noch Indie-Labels. Die haben auch die gesamte Bandbreite des musikalischen Schaffens im Angebot, sind aber besser und müssen viel kleinere Brötchen backen und jammern trotzdem nicht dauernd rum. Also, liebe Majors: Schiebt Euch Euren Kram dorthin wo sonst nur Hakle Feucht hinkommt !

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