Vivendi trennt sich von Messier

Unternehmensnahe Kreise: Es geht derzeit nur noch um die formale Absegnung des Abtritts und die Aushandlung der Abfindung

Der umstrittene Vivendi Universal-Chef Jean-Marie Messier hat angeblich intern seinem Rücktritt bereits zugestimmt. Das meldet die „Financial Times Deutschland“ heute und beruft sich dabei auf unternehmensnahe Kreise. Derzeit ginge es nur noch um die formale Absegnung seines Abtritts sowie die Aushandlung der Abfindung.

Offiziell soll der Rücktritt des Vivendi-Chefs Mittwoch bekannt gegeben werden. Mit dem Abgang von Messier steht der Mischkonzern vor dem Beginn einer neuen Ära, schreibt das Blatt weiter. Der Franzose hatte Vivendi in den vergangenen sechs Jahren von einem auf Wasserversorgung und Müllentsorgung spezialisierten Konzern zum zweitgrößten Medienunternehmen der Welt umgebaut.

Messier geriet jedoch aufgrund des 30 Milliarden Euro schweren Schuldenberges und der Sorgen um Liquidität des Unternehmens in den vergangenen Monaten immer stärker unter Druck. So purzelte die Aktie des Konzerns in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Kurs seit 1989.

Die Börse reagierte gestern mit einem kräftigen Kurssprung. Die Vivendi-Aktie legte zeitweise um mehr als 20 Prozent zu und schloss 9,2 Prozent höher bei 23,90 Euro. Seit Jahresbeginn war das Papier um rund 70 Prozent eingebrochen.

Wer das Ruder bei Vivendi Universal jetzt langfristig in die Hand nehmen soll, ist noch unklar. Kommissarisch wird Messiers Rolle für die nächsten sechs Monate Jean-René Fourtou, stellvertretender Aufsichtsratschef des Pharmakonzerns Aventis, übernehmen.

Laut der Zeitung wird es Fourtous wichtigste Aufgabe sein, das Vertrauen der Anleger in den Konzern wiederherzustellen und den Schuldenberg von derzeit noch rund 15 Millairden Euro zu reduzieren.

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