Fraunhofer will Europa anführen

Treffen aller Institutsleiter in Brüssel: Bis 2010 soll Europa zur "dynamischsten und konkurrenzfähigsten Wissenschaftsgesellschaft der Welt" werden

Zum ersten Mal in der Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft treffen sich derzeit alle rund 70 Institutsleiter zu ihrer jährlichen Tagung außerhalb Deutschlands, nämlich in Brüssel. Damit soll dem europäischen Expansionsgedanken Nachdruck verliehen werden. Die zentrale Aufgabe Standortsicherung Deutschlands werde nun auf Europa erweitert. „Wir wollen in Zukunft auch signifikant zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen“, unterstrich der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Hans-Jürgen Warnecke die Verantwortung für Europa.

Europas wirtschaftsorientierte Forschungsorganisationen haben sich innerhalb der EARTO (European Association of Research and Technology Organisations) zu einer Gruppe EUROTECH zusammengeschlossen. Ziel sei es, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der angewandten Forschung zu stärken. Den Vorsitz hat derzeit Warnecke inne.

Bis 2010 soll Europa zur „dynamischsten und konkurrenzfähigsten Wissenschaftsgesellschaft der Welt“ werden. Dieses ehrgeizige Ziel hat sich der Europäische Rat vor zwei Jahren in Lissabon gesetzt. „Der Plan, die wettbewerbsfähigste Region der Welt zu werden, kann nur erreicht werden, wenn deutlich mehr als bisher in Bildung, Forschung und Entwicklung investiert wird“, mahnte Warnecke. Europa müsste die Forschungsausgaben erheblich steigern – auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wenn es die USA mit 2,6 und Japan mit 2,9 Prozent überholen will. Wirtschaftsentwicklung, Pisa-Studie und Untersuchungen zur technologischen Leistungsfähigkeit zeigten, dass Europa erheblichen Reformbedarf hat.

Die Institutsleiter diskutieren interne Themen sowie die weitere Entwicklung und die strategischen Ziele der Fraunhofer-Gesellschaft in Europa. Fast zwei Drittel ihres Forschungsvolumens von einer Milliarde Euro erwirtschaften die Forscher durch Aufträge für Wirtschaft, Staat und öffentliche Hand. Nur etwa ein Drittel kommt aus der institutionellen Förderung durch Bund und Länder. Die Erträge werden zu 85 Prozent in Deutschland erzielt. In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten derzeit rund 11.000 Mitarbeiter – im Ausland sind 200 Mitarbeiter beschäftigt.

Heute werden Warnecke und der Ehrengast Philippe Busquin 350 geladene Gäste zu einer Festveranstaltung und Wissenschaftsshow begrüßen. Die Veranstaltung wird auch morgen noch fortgesetzt.

Kontakt: Fraunhofer-Gesellschaft, Tel.: 089/1205533 (günstigsten Tarif anzeigen)

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