Sicherheitsrisiko Internet: Über 500 Schwachstellen

Detaillierter globaler Internet-Sicherheitsbericht / "Hybride Bedrohungen" stellten größte Gefahr dar / Heimanwender durch Breitbandanschlüsse verwundbar

Das größte Sicherheitsrisiko im Web im vergangenen Quartal waren „hybride Bedrohungen“, heißt es im Internet-Sicherheitsbericht von Internet Security Systems, Hersteller für Intrusion Detection und Schwachstellen-Analyse-Software. So hätten sich besonders die „hybriden Gefahren“, die gleich mehrere Angriffsmethoden transportieren, in den vergangenen Monaten deutlich gehäuft: Über 7,6 Millionen Attacken gehen auf das Konto digitaler Störenfriede wie Code Red, Nimda und Code Blue. Besonders der seit September 2001 aktive Wurm „Nimda“ zeige sich von seiner hartnäckigen Seite, heißt es in dem Bericht. Durchschnittlich schlug die Nimda-Familie 3500 mal pro Stunde zu. Hybride Angreifer haben in der Sicherheitsstatistik von Internet Security Systems inzwischen die berüchtigten „Denial-of-Service“-Ereignisse zurück gedrängt – obwohl die Zahl der registrierten DoS-Versuche immer noch sehr hoch sei, heißt es weiter.

Der Untersuchung zufolge betrug im ersten Quartal des Jahres die durchschnittliche Alarmstufe des „Global Threat Operation Centers“ (GTOC) von Internet Security Systems 1,5 (von 4). Zwei Tage lang stand der Bedrohungs-Level des GTOC auf Stufe 3, als Mitte Februar die gefährlichen Sicherheitslücken in SMNP v.1 (Simple Network Management Protocol) weltweit bekannt wurden (ZDNet berichtete).

Schwachstellen in verschiedenen Software-Produkten seien im ersten Quartal 2002 ebenfalls prominent vertreten gewesen. Bei der X-Force wären insgesamt 537 neue Sicherheitslücken katalogisiert worden. Unter anderem standen in dieser Kategorie die Script-Sprache PHP (Hypertext Preprocessor) sowie das Netzwerk-Management-Protokoll SNMP v.1 im ruhmlosen Rampenlicht. Letzterer sei bis heute das größte Sicherheitsloch, dem sich zahlreiche Software- und Hardware-Hersteller gleichzeitig ausgesetzt sahen.

Port-Vorlieben von Hackern, Crackern und Script Kiddies haben sich laut der Untersuchung auch im vergangenen Quartal nicht wesentlich geändert. Beim Port-Scanning wurden vor allem die Kanäle 21 (FTP) und 22 (Remote Login für die verbreitete Unix-Shell „ssh“) beobachtet. Über den Port 80 (normaler HTTP-Datenkanal) hätten rund 70 Prozent aller entdeckten Web-Attacken stattgefunden.

Auch in den kommenden Monaten rechnen die Experten von Internet Security Systems mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko durch weit verbreitete, teilweise automatisierte, hybride Angreifer. Unternehmen sollten ihre IT-Infrastruktur vor allem auf Netzwerk-, Server- und Desktop-Ebene auf den aktuellsten Stand der Technik bringen. Besonders Intrusion Protection und Detection spielen den Experten zufolge eine wichtige Rolle bei der effektiven Abwehr von Eindringlingen, die sich unbekannten Angriffsmethoden bedienen. Auch Heimanwender seien weiterhin einem hohen Sicherheitsrisiko ausgesetzt. Immer mehr Breitbandanschlüsse und günstige Standleitungs-Angebote würden einzelne Systeme in den eigenen vier Wänden oder in kleinen Büroumgebungen verwundbar für unbemerkte Übergriffe oder hybride Viren aus dem Internet machen.

Internet Security Systems hat den kompletten „Internet Risk Impact Summary Report“ für das erste Quartal 2002 zum kostenlosen Download bereit gestellt.

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