Explorer-Patch zerstört Homebanking

Dänisches Kreditinstitut muss wegen Microsofts neusten Bug-Fix seine Software umschreiben

Das dänische Kredit-Service-Institut Bankdata muss seine Homebanking-Software umschreiben, weil sich das neuste Bugfix-Paket von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) damit nicht verträgt. „Bislang ist das Problem bei etwa zehn Prozent unserer Kunden aufgetreten, das entspricht derzeit rund 5000 Anwendern. Und es werden stündlich mehr“, berichtete der Systemadministrator Brian Moller gegenüber ZDNet. „Es gibt keinen Zweifel, dass der Security-Patch ms02-015 von Microsoft an der Misere Schuld ist“, so Moller weiter.

„Nutzt einer unserer Kunden die Homebanking-Software, öffnet sich eine HTML-Seite mit einem normalen Applet-Tag. Dieses kommuniziert mit der jeweiligen Festplatte des Anwenders, um den Pfad für die eigentliche Anwendung zu öffnen. Genau das passiert nicht mehr, wenn einer unserer Kunden den Microsoft-Patch aufgespielt hat“, sagte Moller.

Microsoft hatte an Ostern einen Patch für im Security Bulletin MS02-015 aufgezeigte Sicherheitslöcher zum Download bereitgestellt. Der „28 March 2002 Cumulative Patch for Internet Explorer“ sollte alle bisher bekannten sowie zwei neue Lücken im Internet Explorer schließen. Betroffen waren und sind Anwender des Internet Explorer 6, Internet Explorer 5.5 Service Pack 2, Internet Explorer 5.5 Service Pack 1 sowie des Internet Explorer 5.01 Service Pack 2 für Windows 2000 und NT. „The Register“ teilte mittlerweile mit, dass der Patch aber gar nicht funktionstüchtig sei (ZDNet berichtete).

„Wir haben uns natürlich sofort an Microsoft gewandt, haben aber daraufhin nichts mehr von Ihnen gehört. Das hätten wir natürlich erwartet. Jetzt sitzen wir selbst am Re-Design unserer Software, schließlich können wir nicht warten, bis Microsoft reagiert“, erklärte Moller. „Derzeit überarbeiten wir unsere Applikation, um einen herkömmlichen Java-Classpath anstelle des Code-basierten Tags auf dem Kunden-Rechner ausführen zu können.“

Bis Redaktionsschluss hat Microsoft Dänemark auf Anfrage keine Stellungnahme abgegeben.

Themenseiten: Software, Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Explorer-Patch zerstört Homebanking

Kommentar hinzufügen
  • Am 6. April 2002 um 11:29 von nibor dooh

    Eigene Dämlichkeit
    Wer noch den proprietären Spyexplorer nimmt ist doch selber Schuld.

    Gerade Banken sollten ihren Kunden den freien Netscape6 empfehlen der zudem noch W3C-konform ist. Oder gleich den Mozilla wo man sogar noch selbst im Quellcode nachschauen kann das alles sein rechten Weg geht. Gerade im sensiblen Banking kann man doch nicht auf den IE setzen!

    Wenn AOL in Kürze auf den Netscape umsteigt und ca. 32Mio Surfer dieses Wahnsinns Surfbrett zwangsverordnet bekommen, wird es sowieso endlich das Ende de IE bedeuten und alle werden aufatmen ;)

  • Am 7. April 2002 um 12:07 von Matthias

    Explorer-Patch zerstört Homebanking
    Ständige Wiederholung dieser Phrasen macht das ganze nicht wahrhaftiger.

    Merke:

    "Getretner Quark wird breit, nicht stark"

    (Goethe)

    Matthias

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *