Apple tastet sich mit MP3-Player in Unterhaltungselektronik vor

iPod soll 1000 Songs auf Fünf-GByte-Festplatte speichern / Erstes Audiogerät des Mac-Herstellers

Apple (Börse Frankfurt: APC) hat gestern zeitgleich in USA und Deutschland den MP3-Player iPod vorgestellt. Das Gerät soll auf seiner Fünf-GByte-Festplatte bis zu 1000 Songs speichern können. Mit dem iPod nähert sich Apple der Strategie des Unterhaltungselektronik-Riesen Sony, der seine Produkte aus den Bereichen Foto, Video, Audio und PC zunehmend miteinander vernetzt, um das Austauschen digitaler Bild- und Toninformation zu erleichtern. Anders als Sony verfügt der Macintosh-Produzent jedoch nicht über dessen breite Palette an Elektronik-Produkten, und der iPod-Player lässt sich nicht mit Windows-PCs nutzen.

Der etwa Kartenspiel-große iPod soll bis zu zehn Stunden Akku-Laufzeit erreichen und sich innerhalb einer Stunde über die Firewire-Schnittstelle wieder aufladen lassen. Der Slogan „1000 Songs in your pocket“ sei gleichbedeutend mit 70 Stunden Musik, verspricht Apple. Das Gerät weise eine Skip Protection von 20 Minuten auf: „Da müsste man schon mit dem Stahlseil Bungee springen und selbst dann würde man das nicht ausnutzen“, erklärte Produktmanager Holger Niederländer bei der Produktvorstellung in München.

„Ich bin sehr stolz, dass wir den Verkauf in Deutschland zeitgleich mit den USA starten“, sagte der Geschäftsführer Deutschland Frank Steinhoff. Der iPod wird voraussichtlich ab 10. November erhältlich sein und soll 399 Dollar kosten. „Den Preis können Sie auch in Euro annehmen – plus Mehrwertsteuer“, erklärte Niederländer die europaweit gültige Struktur ‚gleicher Preis plus landesspezifische Mehrwertsteuer‘.

Der iPod besitzt ein kleines Display für Playlisten und wird über ein einhändig bedienbares Navigationsfeld gesteuert. In der Mitte befindet sich ein Jogdial-ähnlicher Knopf, um den kreisförmig Knöpfe für Vorlauf, Stopp et cetera angeordnet sind.

Der 185 Gramm schwere Player setzt zur Verbreitung auf die Software iTunes 2, die ab November zum Download bereitstehen soll. Unterstützt werden die Formate „.mp3“, „.wav“ und „.aiff“. Die Bedienerführung erfolgt laut Apple Deutschland entsprechend der zunächst abgedeckten Märkte in englisch, deutsch, französisch oder japanisch. Laut Apple sind die iTunes-Software und ein Firewire-Anschluss die Voraussetzungen für die Synchronisation des iPod mit dem Rechner, der MP3-Player lässt sich also nicht mit Windows-PCs nutzen. Firmenchef Steve Jobs erklärte bei der Präsentation in Cupertino, „wenn wir wieder Zeit haben“ solle auch eine iTunes-Version für die Windows-Plattform erstellt werden.

Einen gesonderten Kopierschutz hat Apple nicht integriert. „Wir weisen aber die Kunden darauf hin, dass sie nur Lieder abspielen, für die sie auch die Lizenz haben“, so Niederländer. Laut Apple kann von Songs belegter Speicherplatz nicht auch mit regulären Macintosh-Daten belegt werden. Der iPod wird laut Hersteller wie ein normales Laufwerk gemounted. Auf Nachfrage erklärte Apple-Produktmanager Niederländer, es sei nicht vorgesehen, den iPod zu einem PDA zu erweitern.

iPod

1000 Songs in your pocket: Der iPod von Apple (Foto: Apple)

In ersten Reaktionen zeigten sich US-Analysten von der geringen Größe, dem 32 MByte großen Pufferspeicher sowie der langen Spieldauer dank Fünf-GByte-Platte angenehm überrascht. Die Strategie, einen MP3-Player für den Mac-Markt zu entwickeln, sehen sie als Schritt in die richtige Richtung. Als negativ werten Marktbeobachter dagegen den hohen Preis.

Kontakt:
Apple, Tel.: 089/996400 (günstigsten Tarif anzeigen)

Themenseiten: Hardware

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Apple tastet sich mit MP3-Player in Unterhaltungselektronik vor

Kommentar hinzufügen
  • Am 24. Oktober 2001 um 11:12 von Sonic

    Nicht für Windows???
    Der iPod nur für Mac? Toll, und wenn sie in Unterhaltungselektronik wollen, warumm schließen sie dann Windows-PCs aus? Nich serh clever …

  • Am 24. Oktober 2001 um 21:08 von Kerwes

    Geht wahrscheinlich doch mit Windows
    Dieses Gerät müsste eigentlich mit Windows funktionieren da es über Firewire an den Rechner angeschlossen wird und wie als Festplatte angesehen wird. Allerdings haben die meisten Wintel Rechner Firewire och nicht da das eine viel zu große Technische Innovation bedeuten würde und der veraltete langsame Intel USB-Standard nicht mehr benötigt würde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *