Chinesische Regierung schließt 2000 Internet-Cafés

Weitere 6000 müssen ihren Betrieb vorläufig einstellen / "Änderungen" stehen an

Die chinesische Regierung hat in drei Monaten fast 2000 Internet-Cafés geschlossen, die oft von Dissidenten genutzt werden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, mussten weitere 6000 Internet-Cafés ihren Betrieb vorübergehend einstellen, um „Änderungen vorzunehmen“.

Einzelheiten dazu nannte Xinhua nicht. Im April war eine landesweite Inspektion gestartet worden, um den Internet-Zugang nach den Vorgaben des Pekinger Informationsministeriums zu regulieren. Während der Inspektion vergab das Ministerium keine neuen Lizenzen zur Eröffnung neuer Web-Cafés.

In den späten 90er Jahren waren Internet-Cafés in der Volksrepublik wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Zahl der Internet-Surfer in China stieg offiziellen Angaben zufolge von Ende 1999 bis Ende 2000 um fast das Dreifache auf 22,5 Millionen. Im vergangenen Monat seien 26,5 Millionen Online-User gezählt worden.

Die Behörden in Peking trafen drakonische Maßnahmen gegen unerwünschte Websites von Oppositionellen, die Internet-User in Anspielung an Computer-Sicherungen gegen Hacker den „Großen Firewall von China“ nannten.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Regierung angekündigt, sämtliche Nachrichtenseiten und Diskussionsforen im Internet stärker unter die Lupe zu nehmen. Mit der Maßnahme will die Führung in Peking offenbar der wachsenden Offenheit auf chinesischen Internet-Sites begegnen, die sich in letzter Zeit immer mehr zu Protestforen gegen die Führung in Peking entwickelten.

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