Italien: Verdacht der Manipulation bei UMTS-Auktion

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Bieterkonsortium Blu um die British Telecom

Nach dem überraschend schnellen Ende der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Italien ermittelt jetzt die römische Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Manipulation. Finanzermittler werden den Ablauf der Versteigerung untersuchen, so Mitglieder der Justiz. Das Bieterkonsortium Blu um die British Telecom hatte am Montag bereits nach zehn Bieterrunden seine Bewerbung zurückgezogen, als die Gebote gerade einmal zehn Prozent über dem Mindestgebot gestiegen waren.

Die Kabinettsmitglieder einigten sich auf eine Geldbuße gegen Blu von umgerechnet vier Milliarden Mark wegen des Verstoßes gegen die Bieterregeln. Die Regierung glaubt an eine verbotene Absprache zwischen den UMTS-Anwärtern. Blu habe wiederholt gegen seine Zurückhaltungspflicht verstoßen, so ein Sprecher. Die Regierung hatte zunächst über eine Annullierung nachgedacht, doch Experten rechneten für den Fall mit einer Reihe von Klagen.

Auch das Konsortium um Blu kündigte rechtliche Schritte an, um gegen die Regierungs-Vorwürfe vorzugehen. In der italienischen Presse waren seit Versteigerungebeginn am Donnerstag Berichte aufgetaucht, Blu plane, sich frühzeitig zurückzuziehen. Durch den tatsächlichen Ausstieg hatten die fünf verbliebenen Bieter Omnitel, IPSE 2000, Wind, Andala und TIM am Montag Lizenzen erhalten, ohne ihre Gebote weiter erhöhen zu müssen.

Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) konnte an der Versteigerung von UMTS-Lizenzen im Handy-süchtigen Italien nicht teilnehmen, weil ihr Hutchison Whampoa den letzten freien Platz in einem Konsortium weggeschnappt hatte (ZDNet berichtete).

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