Der Highscreen XI 2200-Combo zeigt durch die technischen Daten, dass Vobis aus Fehlern lernt. So ist das Gerät zwar mit einem Desktop-Prozessor (Intel Pentium 4 mit 2,2 GHz) ausgestattet, aber dieser wird durch einen leistungsstarken Akku mit 6000 Milliampèrestunden ergänzt. Und statt unnützen seriellen Ports finden sich an der Rückseite vier USB-Anschlüsse, praktischerweise platzsparend hochkant nebeneinander aufgereiht.

So zumindest die Theorie. In der Praxis, das heißt in den – zumindest praxisnahen – Benchmarktests wirkt das Notebook weit weniger überzeugend. Die gesammelte Akku-Power reicht für nur zwei Stunden und sieben Minuten. Der Desktop-Prozessor und das TFT-Display mit 14 Zoll in der Diagonale gehen schlicht verschwenderisch mit der Energie um. Auch die Leistung ist eher durchschnittlich als beeindruckend: 20,7 Punkte im Content Creation Winstone 2002 zeigen nicht das volle Potential eines Pentium 4.

Bei Office-Anwendungen, die ZDNet mit dem Business Winstone 2001 misst, schafft das Notebook sogar nur 28,8 Punkte – exakt ebenso viel wie das Asus-Notebook L2400. Pikant: Das Asus-Gerät besitzt lediglich einen Mobile Athlon von AMD mit „realen“ 1200 MHz Taktung, der Pentium 4 im Vobis ist aber mit 2200 MHz getaktet.

Der erwähnte Bildschirm zeigt wie in der Preisklasse unter 2000 Euro üblich lediglich 1024 mal 768 Punkte an. Den meisten Home-Usern dürfte das genügen. Ihnen kommt zudem die beträchtliche Ausstattung des Notebooks vonstatten: Es besitzt ein Kombilaufwerk, das DVDs lesen und CD-R/-RW auch beschreiben kann. Wie schon öfter bei Vobis-Notebooks handelt es sich um das Matshita UJDA720. Als Anschlüsse stehen wie gesagt vier USBs an der Geräterückseite zur Verfügung. Daneben finden sich ein VGA-Ausgang, TV-Out, Modem, Netzwerk, Parallelport und ein PC-Card-Slot. An der Vorderseite kommen noch ein Firewire-Port sowie Monitor-und Kopfhörer-Anschluss dazu. Daneben sitzt sinnvollerweise der Lautstärkeregler.

Zurück zum Innenleben: Die Festplatte Toshiba MK3017GAP bietet Platz für 30 GByte an Daten. Sie arbeitet wie viele Notebook-Festplatten nur mit 4200 Umdrehungen pro Minute. In Messungen mit Sisofts Tool „Sandra 2001“ zeigte sie nur eine Zugriffszeit von 33 Millisekunden, während der Hersteller fast doppelt so schnelle 19 ms angibt. Auch die Bandbreite ist sehr schwach: Beim Business Diskwinmark 99 schafft sie trotz UDMA-5-Modus lediglich 1850 Punkte. Hier findet sich ein Nadelöhr, das für die enttäuschende Applikationsperformance des Notebooks verantwortlich ist.

Auch das Grafik-Subsystem (eine Shared-Memory-Lösung auf Basis des Sis-630-Chipsatzes) trägt nicht viel zur Leistung bei. Zwischen 8 und 64 MByte des für Windows-XP so wichtigen Hauptspeichers kann man für die integrierte Grafiklösung opfern – und damit etwas mehr oder weniger Performance im Grafikbereich erzwingen. Standard-Vorgabe sind 32 MByte.

Der installierte Speicher von 256 MByte beträgt also de facto maximal 248 und minimal 192 MByte – etwas wenig für das Speicher-intensive Windows-XP. Die Home-Edition war auf dem Testgerät perfekt vorinstalliert, ebenso wie das beiliegensde Office-Softwarepaket Lotus Smart Suite 9.7. Das Gerät wird übrigens von Mitac verbaut – Vobis druckt nicht einmal eigene Handbücher zum Gerät, aber solange die Konfiguration in Ordnung ist, sollte das niemanden stören.

Das Highscreen-Book ist groß, schwer und bei längerem Betrieb auch laut und schnell heiß. Die Kühlung wirkte im Test sehr solide. Es lässt sich bestens im Regal verstauen oder im Auto transportieren, aber längeres Tragen ist ebenso wie mobiles Arbeiten wegen hohem Gewicht und geringer Akkulaufzeit nicht möglich.

Potentielle Käufer sollten sich bewusst sein, dass das Notebook nicht mit einem (zudem deutlich billigeren) Pentium 4-Desktop mit ähnlicher Frequenz konkurrieren kann. Die Leistungswerte sind für den Prozessortyp enttäuschend, für ein Notebook aber noch ordentlich. Wer sich in irgendeiner Weise mit 3D-Grafik beschäftigen möchte, sollte aber eine Lösung mit proprietärem Grafikspeicher suchen.

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