Wie scharf sind Blade-Server wirklich?

Blade-Server bieten außer Platzersparnis noch weitere Vorteile. Sie lassen sich sehr einfach verwalten und handhaben. Sie tragen dazu bei, die für den Strom- und Netzanschluss und die KVM-Anschlüsse erforderliche Verkabelung zu reduzieren, da sie meistens nur zwei Netzteile für bis zu 20 Server haben. Dadurch spart man auch Stromkosten.
Blades sind so konzipiert, dass sie bei laufendem Betrieb ausgetauscht werden können. Somit ist es relativ einfach, einen gesamten Blade auf die Schnelle auszuwechseln, sollte dieser ausfallen: einfach ausstöpseln und den Ersatz einstöpseln. Das bedeutet aber auch, dass man von den Festplattendaten jedes Blades ein Abbild aufbewahren sollte, denn mit einem Blade entfernt man auch die darin enthaltene Festplatte.

Weiterhin überzeugend an dieser Technologie ist ihre Skalierbarkeit. Um die immer höheren Server-Anforderungen eines wachsenden Unternehmens zu befriedigen, schließt man einfach einen weiteren Blade an und fügt so dem Netzwerk einen neuen Server hinzu. Darüber hinaus können Blade-Server als Ersatz- oder redundante Server für andere Server entweder im gleichen Chassis oder in einem separaten Chassis konfiguriert werden.

In manchen Unternehmen werden sie sogar als Lastausgleichssysteme eingesetzt, wobei durch die gleichmäßige Auslastung auf mehrere Blades eine schnellere Leistungsbereitstellung erreicht wird. Ein gutes Beispiel für Clustering in der Praxis ist der Einsatz von Blade-Server-Clustern als Rendering-Farmen seitens mancher 3D-Animations- und Grafikhäuser.

Was nicht so gefällt an Blade-Servern: Man hätte sich einen einheitlichen Standard für Blades gewünscht, mit dem es möglich wäre, den Blade eines x-beliebigen Herstellers in das Chassis irgendeines anderes Herstellers (oder sogar Blades verschiedener Hersteller im selben Chassis) einzubauen.

Dieser Standard-basierende Ansatz wurde erstmals vor über zwei Jahren diskutiert, denn zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass sich Blade-Server endlich auch zum etablierten Servermarkt Zugang verschaffen würden. Die Hersteller lehnten es jedoch ab, einen Standard aufzustellen oder zu akzeptieren. CompactPCI wäre ein gutes Beispiel für einen solchen Standard.

Obwohl Blade-Server-Gehäuse redundante Netzteile und Backbones beinhalten, verlässt man sich noch immer auf nur jeweils zwei davon, um bis zu 20 Server zu betreiben. Sollte einer dieser Ausfallpunkte den Geist aufgeben, kann es passieren, dass nicht nur ein Server ausfällt, sondern bis zu 20 Server gleichzeitig offline sind.

Lärm ist ein weiteres Problem. Um dermaßen viele in einem kleinen Chassis untergebrachte Prozessoren und Festplatten zu kühlen, bedarf es einer ziemlich kräftigen Anlage. Und wenn dieser Vergleich auch schon längst einen Bart trägt: Diese Anlagen hören sich wirklich wie eine Boeing 747 beim Start an. Muss man einen Serverraum besser isolieren oder sicherstellen, dass die Belegschaft ohne angemessenen Gehörschutz nicht zuviel Zeit im Serverraum verbringt, können versteckte Kosten anfallen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Blade-Server sehr wohl die Zukunft darstellen können. Interessant wird es in wenigen Monaten werden, wenn die Hersteller weitere Modelle herausgebracht haben und diese dann in Vergleichstests gegeneinander messbar sind.

RMIT IT Test Labs ist eine unabhängige Testinstitution mit Sitz im australischen Melbourne, die IT-Produkte für Kunden wie IBM, Coles-Myer und für verschiedene Regierungsbehörden testet.

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