Bei Microsoft kostet Sicherheit extra

Ich könnte natürlich noch mehr Geld in Sicherheitsmaßnahmen für mein Haus stecken, wenn ich wollte. Ich könnte sogar so weit gehen, einen Wachmann oder einen abgerichteten Schäferhund anzuheuern, um mein Hab und Gut zu bewachen. Und ich selbst könnte natürlich zu Hause ständig eine Waffe tragen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!




Die meisten Leute würden dies für übertrieben halten. Und sie würden auch zustimmen, dass die Baufirma nicht für einen Einbruch verantwortlich ist, der Jahre nach Fertigstellung des Hauses passiert, solange nicht äußerst grobe Fehler die Ursache sind. Nun aber zurück zu Microsoft. Ich frage mich, wie man das Unternehmen für Produkte kritisieren kann, die bei der Auslieferung als sicher galten, sich später aber als problematisch erwiesen haben.

Auch wenn man Microsoft eigentlich nicht für Produktmängel verantwortlich machen kann, die erst lange nach der Auslieferung festgestellt werden, bin ich mir jedoch nicht sicher, ob wir wirklich für Sicherheit extra bezahlen sollten. Denn wenn Microsoft erst einmal für zusätzliche Sicherheit extra kassieren kann, wird es nicht lange dauern, bis jegliche sichere Software teurer sein wird als die entsprechende unsichere Version. Damit wäre Sicherheit immer nur gegen Aufpreis zu haben.

Ich glaube schon, dass es sich für Microsoft lohnt, Sicherheitsprodukte (oder auch nur sichere Produkte) zu verkaufen. Aber da könnte es durchaus einen Interessenkonflikt geben. Wie will Microsoft entscheiden, welchen Grad an Vertrauenswürdigkeit es gratis gibt und wofür wir extra bezahlen müssen? Geht es nur darum, die Preise für Software zu erhöhen? Oder wird Microsoft eine „Sicherheitslücke“ erzeugen zwischen Privatanwendern, kleinen Firmen und großen Unternehmen, je nach Zahlungsbereitschaft (oder fähigkeit) der jeweiligen Gruppe?

Ich werde mit meinem Urteil zur Aussage von Microsoft, das Unternehmen wolle künftig auch in das Geschäft mit der Sicherheit einsteigen, vorerst zurückhaltend sein. Aber Redmond sollte wissen, dass die Kunden letztlich nicht bereit sein werden, für einen Grad an Sicherheit zu bezahlen, der für ein Produkt selbstverständlich sein sollte – kostenlos.

 

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