Windows Server 2003: Microsofts Betriebssystem für das Geschäft

Die Installation des Betriebssystems benötigt je nach Systemperformance rund 40 bis 60 Minuten – der Zeitaufwand hält sich also in Grenzen. Allerdings lässt sich hier noch nicht festlegen, welche Pakete mit installiert werden sollen. Dafür sind auch keine umfangreichen Vorkenntnisse erforderlich, was die Einrichtung einfach und komfortabel macht.

Die Oberfläche selbst erinnert stark an Windows XP, jedoch mit dem klassischen Windows-Erscheinungsbild.

Bislang stellte Windows 2000 reine SMTP-Dienste zur Verfügung, die für den Betrieb als Mailserver mit entsprechender Software erweitert werden mussten. Durch die Integration eines POP3-Dienstes stellt Windows Server 2003 nun einen richtigen Mailserver dar.

Aufgrund der limitierten Anzahl der Teilnehmer zeigt sich dieser Dienst als relativ rudimentär, eine Ergänzung mit MS Exchange oder Lotus Domino ist dennoch notwendig.

Microsoft hat auch einige Verbesserungen an dem Active Directory Service (ADS) vorgenommen. Im Gegensatz zu Windows 2000 können Domains jetzt umbenannt werden, was die Verwaltung wesentlich erleichtert. Unter Windows 2000 musste die Struktur von vornherein festgelegt werden und konnte dann auch nicht mehr abgeändert werden. Allerdings ist von diesem Feature auf einem laufenden System im Regelfall dringend abzuraten. Direkte Vorteile sind aus der gesteigerten Performance erkennbar, welche den Erstellungsprozess von Verzeichnissen merklich beschleunigt.

Windows Server 2003 unterstützt das Volume Shadow Copy, vor allem hilfreich bei der Wiederherstellung bei gemeinsamen Dokumenten. Sollte die aktuelle Version gelöscht, unbeabsichtigt modifiziert oder einfach nur überschrieben worden sein, können vorher angefertigte Snapshots wieder aufgerufen werden, auch wenn die Datei seit dem geändert wurde. So lassen sich auch einzelne Versionen der gemeinsamen Dateien miteinander vergleichen.

Wesentliche Neuerungen hat Microsoft beim IIS 6.0 implementiert. Einzelne Websites oder auch Gruppen können in Application Pools isoliert werden. Diese Pools bilden einen eigenen Prozess, welcher direkt mit dem Kernel kommuniziert und vorher festgesetzte Ressourcen zugewiesen bekommt. Belastet einer dieser Prozesse diese definierte Systemleistung übermäßig, werden die anderen Prozesse davon nicht betroffen. Bei Windows 2000 hingegen werden alle Websites in einem Prozess verwaltet. Zur Erstellung und Verwendung von XML-basierten Web-Diensten liefert Microsoft sein neues Betriebssystem gleich mit .NET Framework aus.

Bei der Installation ist IIS automatisch im inaktiven Modus, um unerwünschte Sicherheitslücken bei versehentlicher Inbetriebnahme des Webservers zu vermeiden. Hier macht sich übrigens der Sinneswandel bei Microsoft bemerkbar: Während bei vorhergehenden Versionen zahlreiche Dienste mit der Installation des Betriebssystems aktiviert wurden, in der Hoffnung, der Anwender würde sie früher oder später auch nutzen, geht man nun in Redmond auf Nummer sicher. Alles, was nicht unmittelbar benötigt wird, wird auch nicht von Anfang an aktiviert. So kann sich der Systemadministrator Schritt für Schritt mit der Konfiguration des Systems beschäftigen, ohne unbemerkt einen Angriffspunkt auf sein System zu eröffnen. IIS 6.0 wurde Zeile für Zeile nach verwundbarem Code durchsucht, um zusätzlich für Sicherheit zu sorgen. Buffer Overruns sollen somit auf ein Minimum reduziert werden.

Auch die Verwaltung des Arbeitsspeichers wurde bei Windows Server 2003 deutlich verbessert. Applikationen, die durch Fehlfunktionen plötzlich ungewöhnlich viel Ressourcen benötigen, können automatisch beendet werden. Die Ressourcenzuteilung kann dabei für unterschiedliche Anwendungen erfolgen, auch ein Zeitschema lässt sich festlegen. Dieses Feature ist besonders dann hilfreich, wenn bestimmte Prozesse zu gewissen Uhrzeiten Priorität bekommen, beispielsweise bei der Datensicherung nach Feierabend.

Das Upgrade von Windows 2000 auf Server 2003 ist überraschenderweise einfacher als angenommen. Wenn bereits IIS 5.0 auf dem System installiert ist, erfolgt ein automatisches Update auf IIS 6.0 während der Migration. Server 2003 beinhaltet auch ein Key Management System (KMS) Datenbank-Migrations-Tool für MS Exchange Server.

 

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