Als Kreuzung zwischen einem CD-R-Brenner und einem tragbaren CD-Spieler für MP3-/WMA-CDs zeugt der RipGo doch nicht von der geistigen Offenheit, durch die sich Mestizen sonst auszeichnen. Im Gegenteil: Er unterstützt nur Mini-Discs, kleine CDs mit 8 cm Durchmesser und nur 185 MB Kapazität statt 700, wie sie eine Standard-CD-R hat. Das erklärt auch seine Größe und das im Vergleich zu konventionellen portablen CD-Spielern um 20% geringere Gewicht, die allerdings mit schwer erträglichen Einschränkungen einhergehen: 185 MB entsprechen etwa 3 Stunden MP3-Musik gegenüber 11 Stunden bei 700-MB-CDs.

Ein anderer Schwachpunkt: Der Apparat ist extrem langsam. Hat man einmal eine CD-R eingelegt, ist der RipGo recht hart in Sachen Entspannung: Er braucht 25 Sekunden, um das Medium zu erkennen! Und wenn Sie nicht gleich den richtigen Titel anwählen, müssen Sie sich noch einmal 7 Sekunden gedulden, um zu einem anderen Titel zu wechseln. Der RipGo lässt sich auch Zeit, um eine Mini-CD vollständig mit MP3- oder WMA-Dateien zu beschreiben: etwa 7 Minuten. Die Laufzeit von 5 Stunden ist im Vergleich zu anderen CD-Spielern wie dem Expanium 301 von Philips auch nicht berühmt. Ein Gipfel, wenn man weiß, dass es etwa 3 Stunden dauert, ihn vollständig wieder aufzuladen.

Schade, denn die Klangqualität ist exzellent, ebenso wie die Schocksicherung und der Equalizer mit acht Presets. Der Klang ist voll und klar, die Leistung mehr als ausreichend. Seine leistungsfähige Schocksicherung macht aus ihm einen Apparat, der Stöße nicht fürchtet. Der Player verfügt darüber hinaus über ein hintergrundbeleuchtetes Display, das zahlreiche, vielleicht sogar zu viele Informationen anzeigt, darunter Titel und Interpret des laufenden Stücks, Batterieladung, Kompression und Format der Dateien.

4x-Brenner

Neben seiner Funktion als Player brennt der RipGo auch alle möglichen Dateien im MP3- und WMA-Format. So archiviert er auf einer Mini-disc 20 Fotos mit einer Auflösung von 3 Megapixel (in 7 Minuten) oder 150 000 Word-Dokumente. In dieser Hinsicht kann er als praktikables Speichergerät dienen. Er brennt CD-R mit vierfacher Geschwindigkeit (600 KB/Sek.) und liest sie mit sechsfacher (900 KB/Sek.), also ungefähr so schnell wie ein externer USB 1.1-Brenner. Die tatsächlich gemessenen Geschwindigkeiten liegen dicht bei den Herstellerangaben: 5,3x lesen und 3,3x brennen.

Die so gebrannten CDs liest jedes CD-R-kompatible CD-ROM-Laufwerk. Der Brenner hat keine Einrichtung zur Vermeidung von Buffer-underrun-Fehlern, der Pufferspeicher ist nur 512 KB groß. Das Brennen würde ein Abreißen des Datenstroms also nur 1 Sekunde lang schadlos überstehen. Ein Detail, das den Besitzern von langsameren PCs noch auffallen wird.

Man muss keinen besonderen Treiber auf dem PC installieren, außer unter Windows 98 SE. Der RipGo verwendet unter den höheren Windows-Versionen den generischen Treiber. Das Gerät wird mit der exzellenten Brenn-Software Nero Burning Rom und dem armseligen Player Media JukeBox ausgeliefert. Letzterer konvertiert Audiospuren gut ins WMA-Format, unterstützt die MP3-Enkodierung aber nur vorübergehend: Diese Funktion ist auf 30 Tage befristet!

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