Novell-Übernahme: Attachmate stellt Suse als eigenständigen Geschäftsbereich auf

Die Zentrale und ein Großteil der Entwickler sitzen in Nürnberg. Der neue Chef Nils Brauckmann setzt auf die bekannte Produkt-Roadmap und enge Beziehungen zur Community. In den nächsten drei Jahren will Suse um 40 Prozent wachsen.

Logo von Suse

Nach dem Abschluss der Übernahme von Novell hat Attachmate jetzt die Pläne für das Linux-Geschäft des Unternehmens bekannt gegeben. Dieses wird ab sofort unter dem Namen Suse von Nürnberg aus geführt. Mit Nils Brauckmann als President und General Manager sowie Ralf Flaxa als Vice President of Engineering sind zwei der sechs Positionen im Top-Management von Deutschen besetzt.

Suse wird sich unter dem Dach der Attachmate-Gruppe auf Entwicklung, Vertrieb und Support eines Lösungsportfolios konzentrieren, dessen Produkte auf Suse Linux Enterprise aufbauen. Zur Zahl der Mitarbeiter in der Suse-Einheit in Deutschland und weltweit sowie zu Umsatz- und Gewinnzielen machte das Unternehmen auf Nachfrage von ZDNet keine Angaben. Da Attachmate im Gegensatz zum börsennotierten Novell in der Hand von Finanzinvestoren ist, ist es dazu auch nicht verpflichtet. Im Wesentlichen werden jedoch die bisherigen Mitarbeiter der ehemaligen Open Platform Solutions Division von Novell in den Suse-Geschäftsbereich überführt.

Im Gespräch mit ZDNet ließ Brauckmann durchblicken, dass man sich mindestens parallel zum Gesamtmarkt linux-basierender Betriebssysteme entwickeln wolle. Für den prognostiziert IDC 2012 einen Umsatz von knapp über einer Milliarde Dollar. Bis 2014 soll er um 40 Prozent wachsen. In letzter Zeit umlaufende Gerüchte, der Linux-Bereich werde von den Attachmate-Investoren nach der Novell-Übernahme zum Weiterverkauf vorbereitet, dementierte Brauckmann.

Außer in der Zentrale in Nürnberg arbeiten Entwickler in Prag sowie an Standorten in China, Indien und den USA für Suse. Damit und mit dem weltweiten Vertrieb sei Suse „kein rein deutsches Unternehmen“, so Brauckmann. Insgesamt könne man sich in der neuen Organsiationsstruktur auf das Suse-Kerngeschäft konzentrieren. An der bisher bekannten Roadmap für die Produkte halte man fest. Das gelte sowohl für die Server- als auch die Desktop-Software.

„Wir haben erstklassige Engineering-Ressourcen, Partner und die neueste Technik zur Hand, um erfolgreich zu sein. Unser primärer Fokus ist es nun, Suse Linux Enterprise als führende Distribution in physischen, virtuellen und cloudbasierten Umgebungen zu etablieren“, sagte Brauckmann. Dem Open-Suse-Projekt bringe das Unternehmen auch in Zukunft höchste Wertschätzung entgegen und man werde als starker Partner in der Community auftreten.

„Unser langfristiges Engagement in den Open-Source-Communities ist das Herz unseres Ökosystems. Unsere Kunden werden dank unserer Präsenz in den Communities von den umfangreichen Vorteilen von Linux profitieren. Gleichzeitig fördern wir damit die nutzerübergreifende Zusammenarbeit, die der Grund dafür ist, dass Linux mittlerweile die Basis vieler Computing-Umgebungen bildet“, erklärte der Suse-Präsident.

Dafür hat er die Rückendeckung der obersten Attachmate-Leitung. Jeff Hawn, Chairman und CEO sagte zu, die Marke Suse gezielt mit Ressourcen auszustatten und dem Team dadurch die Agilität und Anpassungsfähigkeit zu bieten, „die es braucht, um den stetig wachsenden Linux-Markt zu unterstützen.“ Im Augenblick findet sich das Angebot des Suse-Geschäftsbereichs im Web noch unter www.novell.com/linux, das leicht erneuerte Logo mit dem Schriftzug suse.com weist jedoch schon darauf hin, dass die Marke Suse künftig wieder stärker im Vordergrund stehen wird.

Themenseiten: Attachmate, Business, Linux, Novell, Open Source, Suse

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