Microsoft beantwortet Kartellbeschwerde der EU

Ein Kommissionssprecher bestätigt den fristgerechten Eingang der Stellungnahme. Die Unterlagen sollen ungefähr 250 Seiten umfassen. Zudem nutzt Microsoft sein Recht auf eine mündliche Anhörung.

Microsoft hat die Kartellbeschwerde der Europäischen Union über die Bündelung des Internet Explorer mit Windows beantwortet. Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN den fristgerechten Eingang der Stellungnahme zum 28. April.

Wie die New York Times berichtet, umfassen die von Microsoft eingereichten Unterlagen ungefähr 250 Seiten. Zudem soll der Softwareanbieter das Recht auf eine mündliche Anhörung in Anspruch nehmen.

Sollten die europäischen Kartellwächter nach der Prüfung der Unterlagen und der Anhörung nach wie vor einen Wettbewerbsverstoß feststellen, droht Microsoft ein weiteres Bußgeld. Die letzte Geldstrafe hatte die EU im Februar 2008 wegen der Nichteinhaltung von Kartellauflagen verhängt. Damals musste das Unternehmen 900 Millionen Dollar zahlen.

Aufgrund einer Beschwerde des norwegischen Browseranbieters Opera hatte die EU im Januar ein neues Kartellverfahren gegen Microsoft eröffnet. Nach Ansicht der Kommission verfälscht die Bündelung des Internet Explorer mit Windows den Wettbewerb zwischen den Webbrowsern.

Als Reaktion hatte Microsoft Anfang März für Windows 7 eine Möglichkeit geschaffen, den IE8 zu deaktivieren. Operas CEO Jon Stephenson von Tetzchner bezeichnete die Abschaltoption als unzureichend. Er forderte, dass Microsoft dem Anwender bereits vor der Installation des Betriebssystems eine Wahlmöglichkeit einräumen müsse.

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4 Kommentare zu Microsoft beantwortet Kartellbeschwerde der EU

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  • Am 30. April 2009 um 15:10 von Paul

    Microsoft müsse dem Anwender bereits vor der Installation des Betriebssystems eine Wahlmöglichkeit einräumen.
    Ich finde die europäische Initiative als richtig. Viele Menschen würden gerne andere Browser nutzen wollen sind aber technisch seltenst in der Lage solche Browser downzuloaden, zu installieren und als Standardbrowser einzubinden.
    Wenn hier das einbinden anderer Browser vereinfacht würde dann wäre ein gewisser Wettbewerb unter den Browsern gegeben und die Hersteller wären Qualitätsbewusster.

    • Am 30. April 2009 um 15:26 von Thomas

      AW: Microsoft müsse dem Anwender bereits vor der Installation des Betriebssystems eine Wahlmöglichkeit einräumen.
      Auch wenn Microsoft ein Monopol auf dem Desktop hat geht das doch zuweit.
      Ich als Nutzer will erstmal ein System das alles mitbringt. Sofort einsetzbar und bereit um ins Inet zu gehen.

      Jede Kommerzielle Linux Distribution oder MACOS darf den Browser mitausliefertn warum also auch Microsoft nicht, dann müsste das für alle gelten. Das geht einfach zu weit.

      Man kann doch nicht an einem Unternehmen ein exempel statuieren nur weil hier 90% Marktanteil vorliegt, und dafür aber die kleineren bevorzugen, wo ist den die Marktwirtschaft hin??

  • Am 30. April 2009 um 15:44 von R

    Wie soll das gehen?
    Wie kann ein User nach der Windows-Installation sich den Opera downloaden, wenn er gar nicht ins Internet kommt?
    Was machen andere Applikationen, die voraussetzen, dass IE-Teile schon vorhanden sind?
    Wieso darf VW Autos mit Conti-Reifen ausliefern wenn der Kunde gerne Yokohame hätte?
    Wieso darf Apple sein Macbook mit MacOS ausliefern, wenn ein Kunde Windows will?

    • Am 30. April 2009 um 16:21 von Peter Pan

      AW: Wie soll das gehen?
      Ich kann den ganzen Trubel wirklich nicht mehr verstehen. Es gibt EU Länder, die schon über 50% Non IE haben.
      Die Monopolstellung gab es mal, aber nun sicherlich nicht mehr.
      Ich erwarte von einem kommerziellen OS, dass ich MP3 abspielen kann und vor allem ins INternet komme. Eine MItlieferung von anderen Browsern kann man Microsoft wirklich nicht zumuten.

      Wer den User unterschäzt hat selber nicht mehr alle Tassen im Schrank. Selbst meine Mutter mit 68 Jahren hat sich Firefox selbstständig installiert.

      Die Menschen, die das nicht können, haben auch KEIN Interesse einen anderen Browser zu nutzen.

      Die EU will sich nur auf dem Rüclken amerikanischer UNternehmen finanzieren. Die solltren lieber mit den Steuergeldern vernünftig umgehen, die Bürokratie entschärfen und sich nicht überall einmischen. Was Google macht ist doch viel schlimmer, aber der Schein OPen Source nah zu sein vernebelt einfach jeden in der EU.

      Google analysiert E-Mail nach Schlagworten (das ist dreist und keinen regt es auf). Ohne Kommerzielle Firmen gäbe es kein Open Source (Wer steht denn hinter Open Office?) etc. Also durch andere Hersteller lässt sich die EU auch noch instrumentalisieren, eine absolute Frechheit…

      Servus schönen Feiertag noch…..

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