Linux-Kernel 2.6.39 ist fertig

Es sind nur wenig herausragende Neuerungen implementiert. Laut Linus Torvalds geht es zur Zeit sehr ruhig zu. Die neue Version bringt vor allem zusätzliche und verbesserte Treiber sowie einige Vereinfachungen für Firewalls.

Linux-Maskottchen Tux

Linus Torvalds hat heute um 7.04 Uhr MESZ die finale Version 2.6.39 des Linux-Kernels freigegeben. Sie bringt deutlich weniger Veränderungen als die vorangegangene Version 2.6.38. Torvalds hält fest, dass es zur Zeit „sehr ruhig“ zugehe. Seit dem Erscheinen von RC1 seien weniger Commits erfolgt als bei den letzen zehn Releases.

Der Kernel kommt jetzt vollständig ohne Big Kernel Locks aus. Da auch Version 2.6.38 dieses Feature nur noch in Ausnahmefällen benötigt, ist jedoch kein großer Geschwindigkeitszuwachs zu erwarten.

Der Kernel unterstützt nun ipset. Dabei handelt es sich um Tabellen für Netfilter mit denen IP-Adressen sowie TCP- und UDP-Ports besonders schnell gefunden werden. Das beschleunigt Firewalls und erleichtert das temporäre Sperren von Adressen und Ports, etwa bei einem DDoS-Angriff. Eine ipset-Tabelle kann mit nur einer einzigen Netfilter-Regel eingebunden werden.

Nahezu alle Interrupts lassen sich jetzt auf Wunsch per Kernelparameter in Kernel-Threads verlagern. Dadurch verlangsamt sich die Ausführung ein wenig, macht aber einem Entwickler das Debuggen deutlich leichter.

Die Performance der Dateisysteme ext4 und btrfs wurde verbessert. ext4 nutzt einen verkürzten Block-I/O-Mechanismus und btfrs kann Trim-Befehle für SSD nun im Batch-Mode übertragen. Beide Features waren eigentlich schon für den Kernel 2.6.37 vorgesehen, aber wegen Problemen im letzten Moment deaktiviert worden.

kvm kann nun Page-Faults asynchron abarbeiten. Das heißt, dass ein Thread nicht warten muss, während für einen anderen Thread Speicherseiten bereitgestellt werden, etwa durch Swapping.

Bei den Treibern gibt es wie immer zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen: So werden jetzt die neuesten Grafikkarten von AMD der Reihe 6790 bis 6970 unterstützt. Hardwarebeschleunigung ist für diese Karten allerdings erst in späteren Kerneln geplant. Für Nvidia-GPUs wurde die Performance verbessert. Ansonsten gibt es vor allem Unterstützung für neuere WLAN-Chips von Realtek und Intel. Für zahlreiche Broadcom-Chips wurde 802.11n-Unterstützung optimiert. Ferner werden zusätzliche TV-Karten und WebCams unterstützt.

Eine Liste mit allen Änderungen gegenüber der Vorgängerversion findet sich im Changelog.

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