Pirate-Bay-Betreiber in den Niederlanden angeklagt

Die Urheberrechtsorganisation BREIN will eine Sperrung des Torrent-Trackers erreichen. Die Verhandlung beginnt am 21. Juli in Amsterdam. Die Vorladungen dazu hat der Verband in Ermangelung von Postanschriften per Twitter und Facebook verschickt.

Die niederländische Urheberrechtsverband BREIN (Bescherming Rechten Entertainment Industrie Nederland) hat eine Klage gegen die Pirate-Bay-Betreiber Fredrik Neij, Peter Sunde Kolmisoppi und Gottfrid Svartholm Warg eingereicht. Wie die schwedische Tageszeitung The Local berichtet, will der Verband erreichen, dass in den Niederlanden der Zugang zu The Pirate Bay gesperrt wird.

Die Vorladungen hat der Kläger dem Bericht zufolge per Twitter und Facebook zugestellt, da die Anschriften der drei Beklagten nicht zu ermitteln gewesen seien. „Das Internet arbeitet für die, die das Urheberrecht respektieren und für die, die es verletzen. Jetzt wissen sie, dass der Gerichtstermin am 21. Juli in Amsterdam stattfindet“, erklärte BREIN-Chef Tim Kuik.

Frederik Neij, der derzeit in der thailändischen Hauptstadt Bangkok lebt, erklärte gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT, er habe keine Vorladung erhalten. „Ich habe Konten bei Twitter und Facebook und habe nichts von dem Termin gehört.“

Ein schwedisches Gericht hatte die drei Pirate-Bay-Betreiber zusammen mit Carl Lundström im April zu einjährigen Haftstrafen und 3,6 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt. Die nach der Verhandlung aufgetauchten Vorwürfe, wonach der vorsitzende Richter Thomas Norström durch seine Mitgliedschaft in mehreren Urheberrechtsorganisationen befangen war, hatte das Gericht Anfang Juni zurückgewiesen. Eine endgültige Entscheidung über den Befangenheitsantrag und eine mögliche Neuauflage des Verfahrens fällt das höchste schwedische Berufungsgericht.

Themenseiten: Internet, Tauschbörse, Urheberrecht

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1 Kommentar zu Pirate-Bay-Betreiber in den Niederlanden angeklagt

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  • Am 25. Juni 2009 um 11:02 von Darkwing

    Vorladungen verschickt?
    Seit wann verschickt der Kläger Vorladungen zu einem Gerichtstermin? Das ist doch wohl Aufgabe des Gerichts.
    Oder sind diese Verbände und ihre Lobbyisten jetzt Kläger und Richter und Gesetzgeber in Personalunion?

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