ZDF veröffentlicht Mediathek-App für Android und iOS

Sie ist ähnlich aufgebaut wie die ZDFmediathek im Web. Die deutschen Zeitungsverleger zeigten sich zufrieden mit dem Modell: "Wenn so künftig alle öffentlich-rechtlichen Angebote aussehen, ist der Konflikt zwischen Verlegern und Sendern gelöst."

ZDFmediathek-App

Das Zweite Deutsche Fernsehen hat kostenlose Anwendungen für Android und iOS veröffentlicht. Die „Mediathek-App“ bietet Zugriff auf die Fernsehsendungen des ZDF-Onlinearchivs. Wie die Website gliedert sie sich in die Rubriken „Tipps“, „Meist gesehen“ und „Aktuellste“. Zudem gibt es eine Volltextsuche und eine Auswahl von Live-Streams – etwa die heute-Sendung um 19 Uhr und das heute-journal.

Schon am ersten Tag sei die Anwendung ein Renner gewesen, heißt es vonseiten des ZDF. „Das ist ein schöner Einstieg, der zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Eckart Gaddum, Leiter Neue Medien im ZDF. „Schon um 7 Uhr sind die Server heiß gelaufen. Am Ende waren wir Tagessieger bei den Downloads im App-Store.“

Ungeachtet seiner Kritik vor Veröffentlichung hat der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) die ZDF-App jetzt gutgeheißen. „Wenn nach diesem Modell künftig alle öffentlich-rechtlichen Angebote auf Tablets und Smartphones gestaltet werden, dann ist der Konflikt zwischen Verlagen und den Rundfunksendern gelöst“, sagte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Die Mediathek-App zeige, dass die Präsentation von Bewegtbildbeiträgen auf den neuen digitalen Endgeräten ohne lange Texte auskomme. Damit konzentriere sich das ZDF auf seinen Auftrag.

ZDF-Intendant Markus Schächter hatte den Start einer Mediathek-App Mitte Februar angekündigt. „Wir werden unsere Internet-Portale schrittweise auch als Apps für die derzeit größten Plattformen, also für Smartphones und Tablets, Apple und Android, bereitstellen“, sagte er damals. Der Start der ZDFmediathek war ursprünglich für das Frühjahr angedacht gewesen, Angebote für heute.de, ZDF.de und die tivi-Videothek waren für Sommer 2011 geplant.

Die neuen Ausgabewege sollten eine zusätzliche Reichweite schaffen, die mit herkömmlichen Websites nicht zu erzielen sei. Ähnlich wie seine ARD-Kollegen geht er davon aus, dass durch die Apps – bis auf die einmalige Programmierung – kein Mehraufwand bei der Produktion entsteht: „Seit 2001 verfolgt das ZDF mit seinen Online-Angeboten die Strategie, Inhalte einmal zu produzieren und sie dann für unterschiedliche Geräteklassen und Verbreitungswege zugänglich zu machen.“

Indes haben acht Zeitungsverlage bei der Wettbewerbskammer des Landgerichts Köln eine gemeinsame Klage gegen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und NDR eingereicht. Sie wehren sich damit gegen die „textdominante Berichterstattung in der Tagesschau-App ohne jeglichen Sendungsbezug“, wie der BDZV mitteilte. Hörfunk- und fernsehähnliche Inhalte blieben von der verlegerischen Kritik unberührt.

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