MXM: Grafikkarten zum Wechseln für Notebooks

Die offene Nvidia-Spezifikation MXM soll Herstellern die Adaption neuer Grafik-Technologien erleichtern. Und Notebook-Käufer dürfen hoffen, dass sie die Grafik eines Notebooks bald wie bei einem Desktop wechseln können.

Nvidia hat eine proprietäre Lösung für modulare, also leicht montier- und wechselbare Notebook-Grafik vorgestellt. MXM oder ausgeschrieben „Mobile PCI-Express Module“ spezifiziert einen 230-Pin-Anschluss und Platinen für Grafikchip und Speicher in drei Designs, die sich vor allem hinsichtlich der Größe und Wärme-Parameter unterscheiden. MXM wird von Nvidia offengelegt und nicht auf Nvidia-Lösungen beschränkt. Nach Angaben des Unternehmens ist bereits ein Dritthersteller damit beschäftigt, ein MX-Modul mit einem Grafikchipsatz von ATI zu entwickeln.

Wozu MXM?

Wer bislang ein Notebook in einem Online-Shop konfigurierte, sei es bei Dell oder Xeron, konnte die Bildschirmauflösung, Speichergröße oder CPU aus einer Liste auswählen – doch nicht den Grafikchipsatz wählen. Ein Notebook mit MXM jedoch würde dem Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Lösungen auch unterschiedlicher Hersteller lassen.

Für die Hersteller von Notebooks liegt der Vorteil in der kurzen Adaptionszeit für neue Grafiklösungen. Ein neuer Chip (GPU) müsste lediglich auf ein MX-Modul, das neue MX-Modul lediglich in ein bestehendes und das Moduldesign unterstützendes Notebook eingebaut werden. So könnten auch kleine Hersteller neue Grafik-Technologien in sehr kurzer Zeit anbieten.

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Mögliches Design für ein Notebook mit wechselbarer Grafik (Bild: Nvidia).

Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, zukünftig den Wechsel der Grafikkarte im Notebook zu ermöglichen – so einfach, wie man heute schon den Speicher erweitern kann. So könnte der Hersteller des Notebook-Gehäuses an der Unterseite eine einfach verschraubte Abdeckung zur Grafikkarte hin anlegen, und der Notebook-Käufer könnte die Karte durch einfaches Ausstecken der alten und Einstecken der neuen Karte wechseln. Diese Möglichkeit sehen aber nicht alle Hersteller gerne: Es wird befürchtet, dass durch aufrüstbare Grafik die Zahl der verkauften Notebooks zurückginge. Deshalb werden für den Anfang wohl nur herstellergebundene Module (die möglicherweise Grafik und Kühlsystem beinhalten) angeboten. Eine vergleichbare Aufrüst-Möglichkeit, allerdings ohne Nutzung der MXM-Spezifizierung, hat Nvidia-Partner Alienware bereits im Programm.

MXM wird besonders interessant sein für diejenigen, die auch auf dem Notebook abhängig von der Grafik-Leistung sind. Wer eigentlich jedes Jahr ein neues Notebook anschaffen müsste, weil aktuelle 3D-Software (gleichgültig, ob Spiele oder professionelle Anwendungen wie CAD) nicht mehr ausreichend flüssig laufen, kann zukünftig vielleicht wie beim Desktop die Grafikkarte wechseln. Den Business-Anwender, der unterwegs seine Office- und 2D-Software nutzen will, braucht MXM nicht zu kümmern.

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