Seagate will im SSD-Markt mitmischen – ab 2009

Den Rummel um SSD hält Seagate-Chef William Watkins für übertrieben. Er sieht die Technologie zunächst nur als Ergänzung zu Festplatten bei speziellen Anforderungen. Der auf 2009 verschobene Markteintritt sei immer noch früh genug.

Auf einer Veranstaltung in München hat Seagate-Chef William D. Watkins gestern Klartext geredet: SSD sei seiner Meinung nach „overhyped“, Wachstum bei Festplatten vor allem aus dem Consumer-Segment zu erwarten, und kleinere Anbieter hätten in der bevorstehenden härteren Zeit kaum eine Überlebenschance.

Den Storage-Markt und dabei insbesondere die Festplattenbranche sieht Watkins von der aktuellen Finanzkrise weitgehend unberührt. „Die vergangenen zwölf Monate waren die besten, die die Branche jemals erlebt hat, das digitale Universum war mit 281 Milliarden Gigabyte rund zehn Prozent größer, als wir erwartet hatten.“ Die zuletzt vorgelegten Zahlen der großen Anbieter geben ihm Recht: So konnte etwa der Konkurrent Western Digital seinen Nettogewinn um über 200 Prozent steigern und lieferte im Vergleich zum Vorjahr 10 Millionen Festplatten mehr aus.

Seagates Gewinn schrumpfte zwar auf 60 Millionen Dollar. Aber auch das mit einem Marktanteil von 32 Prozent führende Unternehmen konnte bei den Stückzahlen nochmal um rund eine Million zulegen. Außer für das Triumvirat Seagate, Western Digital und Hitachi, das 80 Prozent des Marktes auf sich vereinigt, sieht Watkins in den bevorstehenden schwereren Zeiten für kaum einen Anbieter eine Überlebenschance: „Wenn diese Firmen nicht einmal in guten Zeiten Gewinne erwirtschaften, wie soll das dann erst in schlechten Zeiten werden?“

Damit spielt Watkins vor allem auf die Festplattensparte von Fujitsu an. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sie zum Verkauf steht. Dass Western Digital, nach Seagate der zweitgrößte Anbieter im Markt, daran interessiert sein könnte, ist jedoch noch eine unbestätigte Vermutung.

Japanische Zeitungen spekulierten jedoch bereits vor einigen Wochen über Verhandlungen beider Unternehmen und einen angeblichen Kaufpreis von 473 und 676 Millionen Euro. Damit könnte Fujitsu dann den für die Siemens-Anteile an FSC bezahlten Betrag von 450 Millionen Euro wieder hereinholen und hätte sogar noch etwas übrig, um das FSC-Geschäft mit einer Finanzspritze anzukurbeln.

Auf den ersten Blick also kein schlechter Plan – zumindest für Fujitsu. Ob damit letztendlich auch Western Digital glücklich werden würde, steht auf einem anderen Blatt.

William D. Watkins, CEO von Seagate Technology
„Derzeit verlieren alle Anbieter, die im SSD-Markt mitspielen, damit Geld“, sagt Seagate-Chef William D. Watkins (Bild: Seagate).

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