Die F707 gehört zu den Gegenständen, deren Aussehen und Handling man entweder liebt oder hasst. Wenn Sie nach einem traditionellen Design oder einem winzigen Gerät suchen, sind sie mit dieser Kamera schlecht bedient. Wenn Sie beim Aufnehmen jedoch gerne beide Hände benutzen und sich einen auffälligen Apparat um den Hals hängen möchten, sind Sie hier richtig. Mit einem Gewicht von ca. 620 g einschließlich Batterie und Memory Stick ist die F707 sehr solide gebaut, wobei das Gehäuse überwiegend aus Metall besteht. Das von Carl Zeiss hergestellte schnelle f-2.0-5fach-Zoom-Objektiv macht ungefähr die Hälfte des Kameragewichts aus und lässt sich vertikal bis zu 113 Grad zur Kamera schwenken. Diese Funktion kam uns zunächst etwas seltsam vor, doch schon nach kurzer Zeit benutzten wir sie für fast alle Aufnahmen. Sony hat den Objektivkörper mit einem manuellen Ring zur Fokussierung und einem Kippschalter für Weitwinkel-/Tele-Aufnahmen versehen, so dass Schärfe und Zoom wie bei einer 35 mm-Kamera variiert werden können.

Eine Vielzahl von Schaltern und Skalen auf Kameragehäuse und Objektiv ermöglichen die schnelle und intuitive Bedienung der meisten Funktionen, wobei die Menüs übersichtlich und klar aufgebaut ist. Die Anzeige des Menüs erfolgt entweder über das 1,8-Zoll-LCD-Display oder über den Electronic Viewfinder (EVF), der in der F707 an Stelle des früheren optischen Suchers tritt. Sowohl LCD als auch EVF sind klar lesbar und hell beleuchtet, auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Uns gefiel die NightFraming-Funktion von Sony, die eine Infrarot-Beleuchtung zur verbesserten Sicht bei Dunkelheit bietet. Einziger Kritikpunkt am Aufbau der F707 ist die Tatsache, dass für vertikale Aufnahmen erst umständlich die Position der linken Hand verändert werden muss, um das Zoom und andere Funktionen des Objektivs bedienen zu können.

Sony hat die F707 mit umfassenden Funktionen für Fotografie-Enthusiasten ausgestattet, unter anderem manuelle und halbautomatische Belichtungsmodi, automatische Belichtungsreihen mit einstellbaren Schritten, stufenlose manuelle Fokussierung und Rauschunterdrückung. Der Laser-unterstützte Autofokus sorgt für exakte Messergebnisse auch bei wenig Licht, wobei die Viewfinder-Anzeige auch bei eingestellter manueller Fokussierung vergrößert werden kann. Außerdem bietet die Kamera einen schnellen Serienmodus mit 2 Aufnahmen pro Sekunde, obwohl dessen Nutzung durch die lange Aufzeichnungsdauer von im Drei-Bilder-Modus gemachten Aufnahmen eingeschränkt wird. Trotzdem sind die Bild-zu-Bild-Abstände sehr kurz. Das InfoLithium-System von Sony sorgt für eine außergewöhnlich lange Funktionsdauer der Akkus, wobei die noch verbleibenden Minuten im LCD angezeigt werden.

Im Grunde ist die F707 ein Gerät für anspruchsvolle Hobby-Fotografen, jedoch nicht für Profis. Es sind einige Weißabgleich-Stufen bereits voreingestellt, die Sättigung lässt sich überhaupt nicht regulieren. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Extras für den Durchschnittsbenutzer, so zum Beispiel Sepia- und Solarisations-Effekte und Anpassung der Bildgröße für E-Mail-Anwendungen. Außerdem ist ein erweiterter Video-Modus verfügbar sowie Clip-Animation und ein Voice-Modus für Kommentare. Darüber hinaus ist die Kamera mit einem Lautsprecher zur Tonwiedergabe ausgestattet. Die Funktionen NightFraming und NightShot eignen sich hervorragend für Farb- und Infrarot-Aufnahmen bei Dunkelheit, allerdings arbeiten diese nur im automatischen Modus.

Unsere Testfotos waren scharf und gut belichtet, Kontrastumfang und Bilddetails hervorragend. Außerdem war das Bildrauschen kaum wahrnehmbar, nicht einmal in schattigen Bereichen oder bei Aufnahmen mit wenig Licht. Die Farben waren realistisch, lebhaft und gut gesättigt – vielleicht sogar zu gut. Personen mit hellem, rosafarbenem Teint erschienen manchmal etwas fleckig, was auf die nicht einstellbare Sättigung zurückzuführen war. Außerdem fiel uns auf, dass in den hellen Bereichen von Fotos mit verschiedenen Lichtstufen, wie z. B. Aufnahmen im Wald bei Sonnenschein, die Details ein wenig verschwommen waren. Insgesamt war die Bildqualität jedoch hervorragend. Der Aufklapp-Blitz sorgte für gute Belichtung, wobei an der Kamera zusätzlich auch eine Blitzeinheit von Sony aufgesteckt werden kann.

Wenn Sie eine Kamera für professionelle Ansprüche suchen oder Wert auf umfangreiche Einstelloptionen der Bildparameter legen, sollten Sie sich die technischen Daten der 5-Megapixel Olympus E-20P, der
Minolta Dimage 7 und der Nikon Coolpix 5000 ansehen, bevor Sie sich zum Kauf entscheiden. Wenn Sie jedoch vor allem zum Vergnügen fotografieren und all die Zusatzfunktionen der Cyber Shot DSC-F707 nutzen möchten, dann werden Sie von dieser Kamera sicher nicht enttäuscht. Eine Investition, die sich angesichts der hohen Bildqualität wirklich lohnt.

Fazit: Wenn Sie eine Top-Digital-Kamera mit allen Rafinessen suchen, sollte Sony’s Cyber Shot DSC-F707 ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Sollten Sie eher Interesse an einem preiswerten semiprofessionellen Modell haben, sind die vielen Funktionen der F707 vielleicht doch nicht das Richtige.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Sony Cyber Shot DSC-F707

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  • Am 18. Dezember 2004 um 15:29 von Michael kaltenbach

    DSC-F707
    Ich habe diese Kamera im Einsatz.
    Es gibt keinen Download der aktuellen Software, das ist Scheiße

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