Site Isolation: Chrome 63 verspricht mehr Sicherheit für Unternehmensanwender

Stärkere Sicherheitsgrenzen zwischen Websites als beim bisherigen Sandboxing schützen vor Angriffen. Administratoren können Browsererweiterungen blockieren, die bestimmte Berechtigungen verlangen. Neue Sicherheitsstandards finden Unterstützung.

Google stellt mit der Veröffentlichung von Chrome 63 eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsfeatures für geschäftliche Anwender bereit. Dazu zählen neue Methoden, Prozesse besser zu isolieren, die Unterstützung neuester Sicherheitsstandards und neue Richtlinien. IT-Administratoren sollen mehr Optionen erhalten, um ihre Nutzer vor potentiellen Gefahren zu schützen. Chome 63 stellt außerdem für alle Anwender ein Sicherheitupdate dar und schließt 37 Sicherheitlücken.

Chrome (Bild: Google)

Als wichtiges Sicherheitsfeature für Enterprise-Anwender wurde jetzt Site Isolation nach längerer Entwicklung offiziell eingeführt. Diese Funktion soll die Sicherheit des Browsers erhöhen, indem sie Rendering-Prozesse verschiedener Websites jeweils in einer eigenen Sandbox ausführt. Wenn Site Isolation aktiviert ist, rendert Chrome den Inhalt einer jeden offenen Website also in einem eigenen Prozess, der von anderen Websites isoliert ist.

„Stärkere Sicherheitsgrenzen zwischen Websites als Chromes bestehende Sandboxing-Technik“ führt der als Produktmanager für Chrome Enterprise verantwortliche Matt Blumberg in einem Blogeintrag als Vorteil an. Das soll die Ausführung von Remotecode innerhalb der Rendering-Sandbox verhindern. Die zusätzliche Schutzebene ist allerdings mit einem um 10 bis 20 Prozent höheren Speicherbedarf verbunden. Wer die Funktion nicht für alle Sites nutzen will, kann sie auch auf eine Liste ausgewählter Sites beschränken. Google legt dafür insbesondere Sites nahe, bei denen sich Nutzer anmelden, Sites für produktive Zwecke oder das eigene Intranet.

Der für die Chrome-Sicherheit zuständige Chefentwickler Justin Schuh definierte Site Isolation schon früher in diesem Jahr als entscheidenden Unterschied in Googles Herangehensweise, die eine überlegene Sicherheit im Vergleich zu Microsoft Edge bewirke. Microsoft wiederum erklärte im letzten Monat Edge zum sichersten Browser dank Windows Defender Application Guard (WDAG). Microsoft arbeitet hierbei mit Virtualisierung und in Containern isolierten Browserfenstern. Es soll sich auch deshalb um einen Durchbruch in der Sandboxing-Technik handeln, da es vor Angriffen auf den Kernel schütze, sollte ein Angriff die Browser-Sandbox überwinden. Hier scheint sich eine neue Rivalität zwischen Google und Microsoft zu entwickeln mit verschiedenen Herangehensweisen an Sicherheitsprobleme.

Admins können Erweiterungen blockieren, die bestimmte Berechtiungen nutzen (Bild: Google).Admins können Erweiterungen blockieren, die bestimmte Berechtiungen nutzen (Bild: Google).

Mit der neuen Chrome-Version können Administratoren über Richtlinien genauer bestimmen, welche Browsererweiterungen erlaubt sind – aufgrund der von diesen verlangten Berechtigungen. Das kann etwa Erweiterungen ausschließen, die auf Mikrofon, Kamera oder den USB-Anschluss zugreifen wollen. Blockieren lassen sich beispielsweise auch Erweiterungen, die die Berechtigung voraussetzen, Inhalte besuchter Websites zu lesen oder zu verändern.

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Chrome 63 bringt außerdem die Version 1.3 von Transport Layer Security (TLS), die im aktualisierten Browser für Gmail aktiviert ist. Für die nächsten Chrome-Releases avisiert ist weiterhin die Unterstützung von NTLMv2 für Mac, Linux, Android und Chrome OS. NTLM oder NT LAN Manager war ursprünglich ein proprietäres Authentifizierungsverfahren Microsofts, das inzwischen auf vielen Plattformen zum Einsatz kommt.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Themenseiten: Browser, Chrome, Edge, Google, Security, Sicherheit

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