VMware kauft SD-WAN-Spezialisten VeloCloud

Mit der Übernahme will VMware seinen bisher mit NSX in Firmennetzwerken verfolgten Ansatz der automatisierten, sicheren und von Infrastruktur unabhängigen Vernetzung auf das WAN ausdehnen. Zu den Kunden von VeloCloud gehören neben großen Unternehmen auch diverse Provider.

VMware hat die Übernahme des SD-WAN-Spezialisten VeloCloud angekündigt. Das Unternehmen aus Mountain View in Kalifornien war bisher bereits Technologiepartner im Rahmen des VMware Solution Exchange (VSX) und als „VMready“ für Network-Functions-Virtualisation (NFV) zertifiziert. Außerdem ist VMware erst kürzlich dem VeloCloud SD-WAN Security Technology Partner Program beigetreten.

VMware kauft VeloCloud (Bild: VeloCloud)

Nun will sich VMware die Technologien und Angebote von VeloCloud vollständig aneignen. Zu finanziellen Details der Transaktion haben die Beteiligten keine Angaben gemacht. Sie soll noch im vierten Quartal des laufenden VMware-Geschäftsjahrs abgeschlossen werden – also spätestens Ende Januar 2018. Mit dem Kauf von VeloCloud will VMware seine bisher im Wesentlichen auf das interne Netzwerk beschränkte Virtualisierungsplattform NSX auf Weitverkehrsnetze erweitern.

VMware verspricht Kunden als Ergebnis „durchgängige Automatisierung, Anwendungskontinuität, Transformation und Sicherheit vom Rechenzentrum über die Cloud bis zum Rand der Infrastruktur.“ Die Übernahme von VeloCloud ist dem Käufer zufolge zudem ein weiterer Schritt, um seine Position als Partner für Software-definierte Infrastrukturstrategien auszubauen.

Tom Burns (Bild: Dell EMC)„Dell EMC und VMware haben sich zum Ziel gesetzt, durch die Digitalisierung von Außenstellen, das Wide Area Network (WAN) sowie das Cloud Edge zu verändern“, erklärt Tom Burns, Senior Vice President, Networking, Enterprise Infrastructure und Service Provider Solutions bei Dell EMC. (Bild: Dell EMC)

Nach Ansicht von VMware wird SD-WAN künftig zur wichtigsten Funktionalität in virtualisierten Umgebungen. Daher lasse sich die Bereitstellung virtueller Netzwerkfunktionen für Anwendungen aus dem Bereich Sicherheit durch die Kombination der VMware vCloud NFV-Plattform mit einer Cloud-gestützten SD-WAN-Plattform – wie sie VeloCloud bietet – deutlich vereinfachen. Angeboten werden soll das vorerst aber offenbar vor allem Service Providern über die Unternehmen dann Services buchen können, die auf VMware-Technologie basieren.

Für seine SD-WAN-Technologie hat VeloCloud in den knapp vier Jahren seines Bestehens etwas über 1000 Kunden gewinnen können. Der Schwerpunkt lag zunächst auf Telekommunikationsanbietern und Managed Service Providern. Neben AT&T und Sprint gehört hier auch die Deutsche Telekom zu den Kunden. In Europa ist VeloCloud erst seit Anfang des Jahres gezielter auf Unternehmenskunden zugegangen.

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VeloCloud setzt einerseits auf x86-basierende Appliances, um in Niederlassung mehrere Breitbandverbindungen zusammenzufassen. Zweiter Baustein der VeloCloud-Technologie ist Cloud-basierte Orchestrierung, um die Zweigstellen mit Rechenzentren zu verbinden, wobei es sich dabei um eigene Rechenzentren des Kunden, Cloud-Computing-Angebote oder Software-as-a-Service-Angebote handeln kann.

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