Data Center Federation: Ein Netz aus Rechenzentren

Oft gerät ein Rechenzentrum bei Bedarfsspitzen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Da ist es gut, wenn andere Rechenzentren in einer Data Center Federation die überschießenden Lasten abfangen können. Doch dafür braucht man leistungsfähige Verbindungen und deren einheitliches, intelligentes Management.

Die Ansprüche an die Datenverarbeitung steigen stetig. IT wird zunehmend als Service aus dem Cloud-Rechenzentrum bereitgestellt. Weil viele Geschäftsmodelle mit dem Internet verknüpft sind, hängt der Geschäftserfolg deshalb immer öfter unmittelbar mit der Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit der Rechenzentrumsressourcen und Internetverbindungen zusammen. Sie sollen den normalen Bedarf genau wie Lastspitzen unterbrechungsfrei und mit möglichst geringer Verzögerung verarbeiten.

NFV (Bild: iStock/Colt Technology Services)

Betriebsunterbrechungen, aber auch lange Ladezeiten können sich gerade im Zeitalter des Internet- und Cloud-Business verheerend auswirken. Sie verursachen nicht nur finanzielle Schäden in nahezu beliebiger Höhe durch abgebrochene und verlorene potenzielle Transaktionen, sondern auch Rufschädigungen und kurzfristige oder im ungünstigsten Fall sogar dauerhafte Kundenverluste.

Ein wirksames Mittel, sich auf die sehr wechselhaften Anforderungen des Internet-Business vorzubereiten, ist der Aufbau einer Data Center Federation (DCF). Darunter versteht man die Verknüpfung mehrerer Rechenzentren zu einer einzigen virtuellen Ressource. Zwischen den einzelnen Komponenten der DCF, also den einzelnen Rechenzentren, wird die Verarbeitungslast ständig automatisch nach festgelegten Regeln verteilt. Beispielsweise können Anfragen dem jeweils räumlich nächsten Rechenzentrum zugewiesen oder, falls dieses überlastet ist, auf ein anderes, ebenfalls geeignetes Rechenzentrum aus der DCF umgeleitet werden, ohne dass Anwender das überhaupt merken.

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Zudem erhöht eine DCF die Flexibilität des Unternehmens im Kerngeschäft. Denn neue Applikationen und Services lassen sich in der Regel schnell und ohne zusätzlichen Ressourcenaufbau implementieren und im gesamten Wirkungsbereich des Unternehmens anbieten. Rechtliche Anforderungen hinsichtlich der Datenhaltung lassen sich innerhalb einer DCF einfacher erfüllen, indem Daten einfach regelbasiert dem Standort innerhalb einer Federation zugewiesen werden, an dem sie aus Compliance-Gründen tatsächlich lagern dürfen.

Ohne intelligentes, breitbandiges Netz keine funktionierende DCF

Freilich setzt eine DCF unbedingt eine leistungsfähige, breitbandige und am besten dedizierte WAN-Verbindung zwischen den einzelnen Rechenzentren des Verbundes voraus. Diese bezeichnet man als Data Center Interconnect (DCI). Denn sonst können die erforderlichen Datenmengen und Anfragen kaum schnell genug von einem zum nächsten Rechenzentrum der Federation weitergeleitet werden.

Ständig verfügbare Glasfaserverbindungen mit definierter Servicegüte und 10, 40 und in Zukunft auch 100 GBit/s verfügbarer Bandbreite sind für diese Aufgabe Standard. Am besten sollten sie auch teilweise genutzt werden können und nach der jeweils tatsächlich genutzten Bandbreite abgerechnet werden. Sie sollten von einem geeigneten Provider bereitgestellt, auf dem neuesten Stand der Technik gehalten, gesichert und gewartet werden.

Sinnvoll ist es, bei der Auswahl eines Providers für den DCI darauf zu achten, wie viele Rechenzentren er an sein Netz angebunden hat und wo sie sich befinden. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn ein Unternehmen seine Rechenzentrumsleistungen vor allem über Hosting-Provider bereitstellt, zu deren Angebot auch die Netzanbindung gehört. Grundsätzlich gilt: Je mehr Rechenzentren sich ohne zusätzliche Installation von WAN-Verbindungen über Verbindungen des gewählten Providers in die Federation einbinden lassen, desto flexibler und schneller können Anwender ihre DCF durch entsprechende DCI vernetzen.

Ethernet on Demand (Grafik: Colt Technology Services)Bei der Auswahl eines Providers für den DCI sollte man darauf achten, wie viele Rechenzentren an dessen Netz angebunden sind und wo sich diese befinden.(Grafik: Colt Technology Services)

Dort, wo sich ein Kunde ein Verbundrechenzentrum wünscht, sollten möglichst bereits angebundene Hosting-Rechenzentren existieren. Betreibt ein Anwender Ressourcen bei einem Hyperscaler wie AWS, Azure, Google oder Rackspace oder hat dies zukünftig vor und möchte er diese in seine DCF einbinden, muss der Provider auch hierhin DCI-Verbindungen bereitstellen können. Das Colt IQ Network beispielsweise bindet 700 Rechenzentren in 80 Ländern breitbandig an.

Die verwendete Interconnect-Infrastruktur sollte unbedingt als intelligentes SDN (Software-Defined Network) ausgebildet sein. Dazu gehört auch ein Selbstbedienungsportal, über das Anwender jederzeit Einblick ins Netzgeschehen gewinnen, Bandbreiten erweitern oder absenken und höhere Netzwerkfunktionen schnell und flexibel zu- und auch wieder abbestellen können.

Das Colt IQ Network in Europa (Screenshot: ZDNet.de)Das Colt IQ Network in Europa (Screenshot: ZDNet.de)

Ganz besonders günstig ist es, wenn auch die Büros einzelner Niederlassungen direkt ins WAN des DCI-Providers eingebunden werden können, der die Rechenzentren einer DCF anbindet. Denn dann können entsprechende Verbindungen gegebenenfalls innerhalb weniger Tage aktiviert werden. Colt beispielsweise verfügt über eigene breitbandige Connectivity zu weltweit über 24.000 Bürogebäuden in vielen Städten. Üblicherweise dauert die Einrichtung entsprechender WAN-Connectivity Wochen bis Monate und endet für den Kunden oft damit, dass er Überkapazitäten bezahlen muss. Im SDN dagegen werden auch solche Verbindungen nach Nutzung abgerechnet.

Insgesamt bietet eine DCF mit breitbandiger DCI Unternehmen die Sicherheit, Rechenzentrumsressourcen und Services jederzeit am richtigen Ort in der gewünschten Menge und Qualität bereitstellen zu können.

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