Google stellt Nearby Connections 2.0 vor

Nearby Connections 2.0 erlaubt eine höhere Datenrate bei der Verbindung und verschlüsselt diese zwischen den Geräten auch dann, wenn diese offline sind. Entwickler können die API nun mit allen Androidgeräten nutzen, auf denen Google Play Services 11.0 und höher läuft.

Mit Nearby Connections 2.0 erweitert Google seine vor zwei Jahren vorgestellte Technik, die Kommunikation und Datenaustausch mit anderen Nutzern und Anwendungen erlaubt, ohne dass diese mit dem Internet verbunden sein müssen. Hierfür werden direkte, also Peer-to-Peer-Verbindungen auf Basis von Bluetooth und WLAN, genutzt. Die Verbindungstopologie kann aber auch sternförmig organisiert sein.

Google Nearby Connections 2.0 (Bild: Google)

Die Erweiterung der API hatte Google zur Entwicklermesse I/O angekündigt. Sie erlaubt eine höhere Datenrate bei der Verbindung und verschlüsselt diese zwischen den Geräten auch dann, wenn diese offline sind. Entwickler können die API nun mit allen Androidgeräten nutzen, auf denen Google Play Services 11.0 und höher läuft.

Anwendungen und Geräte, die Nearby Connections 2.0 unterstützen, können für eine Verbindung WLAN oder Blutooth verwenden und auch zwischen diesen Techniken wechseln. Verbindungen können sternförmig organisiert werden, etwa vom Tablet eines Klassenlehrers, das als Master fungiert, zu den Geräten der Schüler. Oder sie können auch untereinander als meshartiges Netzwerk organisiert sein, was beispielsweise bei Gruppenarbeit nützlich ist.

Während der Entwicklung der API hat Google mit einigen Partner zusammengearbeitet, deren Feedback sich als „unschätzbarer“ Wert für die Entwicklung der API erwiesen. The Weather Channel arbeitet an einem on-demand Mesh-Netzwerk, das in Regionen ohne Mobilempfang Warnmeldungen an die Geräte übermittelt. Hotstar erlaubt das Offline-Teilen von Inhalten, was an Orten wie in Zügen oder Flugzeugen sinnvoll sei, wo Nutzer oft keine Internetverbindung haben. GameInsight nutzt die Nearby Connections 2.0 nicht nur um Spieler in der Umgebung zu finden, sondern erlaubt auch das Spielen von Netzwerkgames, wenn die Spieler offline sind.

Google nennt noch weitere Einsatzszenarien: So könne man mit Nearby Connections 2.0 realisieren,  dass beim Betreten eines Hotelzimmers das Thermostat automatisch auf die vom Nutzer zuvor eingestellte Raumtemperatur geregelt wird und die Musikanlage auf dem Gerät gespeicherte Songs wiedergibt sowie der Fernseher auf das vom Nutzer präferierten TV-Programms eingestellt ist.

Eine frühere Implementierung von Nearby hatte Google schon für den Gastmodus von Chromecast das Chrome-Add-on Google Tone sowie für Verbindungen zwischen mehreren in der Nähe befindlichen Spielern bei Google Play Games verwendet. Jetzt öffnet es die API für Drittentwickler, die sie unter Android (ab Gingerbread) und iOS einsetzen können.

Die Funktionalität erinnert an Apples AirDrop, das 2011 mit Mac OS X 10.7 Lion eingeführt und 2013 auf iOS erweitert wurde. Es erlaubt ebenfalls den Datenaustausch via Bluetooth oder WLAN zwischen Macs und iOS-Geräten in der Umgebung. Allerdings geht Nearby noch etwas darüber hinaus.

Einige Google-Partner haben auf Basis der API bereits einige Anwendungen entwickelt. So erlaubt die App Edjing beispielsweise DJs, ihre Wiedergabeliste an Nutzer in der Umgebung zu verteilen. Diese können dann für Lieder stimmen, die sie mögen, und ihr Votum wird in Echtzeit aktualisiert. Die Whiteboard-App Trello verwendet Nearby zum vereinfachten Verteilen von Aufgaben an Kollegen oder Freunde in der Nähe. Pocket Casts ermöglicht mithilfe der API, die Podcast-Liste von anderen Nutzern in der Nähe einzusehen und zu vergleichen.

Teil der Nearby-API unter Android ist auch der iBeacon-Konkurrent Eddystone. Das plattformübergreifende Open-Source-Format für Bluetooth Low Energy Beacons erlaubt die Ermittlung des Standorts von Mobilgeräten in der Nähe sowie eine anschließende Datenübermittlung. Dabei setzt es im Gegensatz zu Apples iBeacon nicht zwingend eine dedizierte Mobilanwendung voraus.

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