Cisco übernimmt Observable Networks

Mit der Technologie des Start-ups aus St. Loius sollen Kunden mehr Einblick in die Vorgänge in ihren Netzwerken bekommen. Die Übernahme von Observable Networks ist Teil der Bemühungen von Cisco, sich mehr auf Software auszurichten und seinen eigenen Weg bei Software Defined Networking zu suchen.

Cisco übernimmt das Unternehmen Observable Networks, einen Anbieter von Forensik-Tools für Netzwerke im SaaS-Modell. Das Angebot von Observable Networks basiert auf Modellen über das „normale“ Verhalten von Geräten im Netzwerk. Davon ausgehend sollen Experten Anomalien aufspüren und externe Gefahren erkennen können. Den Ansatz bezeichnet das Start-up aus St. Louis als Dynamic Endpoint Modeling.

Cisco kauft Observable Networks (Screenshot: silicon.de bei Vimeo)

Die Übernahme von Observable Networks bezeichnet Cisco als wichtigen Schritt in seiner strategischen Weiterentwicklung hin zu Software-zentrierten Angeboten und den verstärkten Bemühungen im Bereich Software-Defined Networking (SDN). Das Team von Observable Networks wird in die von David Ulevitch geführte Security Business Group eingegliedert. Die Transaktion soll bereits im Herbst abgeschlossen werden. Finanzielle Details haben die Beteiligten nicht genannt.

Im Cisco-Portfolio sollen die Angebote von Observable Networks die Stealthwatch-Plattform ergänzen. Observable Networks kann entweder für klassische Firmennetzwerke – unabhängig vom Lieferanten der Netzwerkkomponenten – in Hybrid- oder Cloud-Umgebungen genutzt werden. Technologiepartnerschaften bestehen mit AWS und Microsoft für dessen Azure-Cloud.

Cisco-Manager Rob Salvagno weist darauf hin, dass es zunehmend wichtiger sei zu wissen, was im Netzwerk vorgeht, so die Sicherheit zu erhöhen und auch die Reaktionsmöglichkeiten über die gesamte Firmen-IT hinweg auch in Netzwerken mit vielen Standorten zu verbessern. Die Übernahem von Observable Networks ist damit auch im Zusammenhang mit anderen Zukäufen im Verlauf dieses Jahres zu sehen.

Ciscos Weg zu Software-definierten Netzwerken

Der größte davon war Anfang des Jahres die Übernahme von AppDynamics für 3,7 Milliarden Dollar. Der Anbieter von Werkzeugen für das Application Performance Management erlaubt es Nutzern, auch in komplexen Umgebungen mit zahlreichen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten durch einige Klicks herauszufinden, wodurch Probleme von Anwendungen bedingt sind.

Die Übernahme des DSN-Start-ups Viptela für rund und 610 Millionen Dollar im Mai sowie der Firma Sagezza ebenfalls im Mai deuten in dieselbe Richtung. Sagezza bringt Cisco vor allem Know-how, Experten und Technologien im Bereich Analytics. Die Sagezza-Übernahme soll Cisco so helfen, Daten schneller erfassen und analysieren zu können und daraus dann schnell auch komplexe Regeln ableiten zu können sowie die Vorgänge für Anwender visuell darzustellen.

Diese Übernahmen greifen also alle ineinander und unterstützen das größere Ziel, Netzwerke per Software flexibler zu steuern, sie unabhängiger von menschlichen Eingriffen zu machen und so die Digital Network Architecture (DNA) genannten Bemühungen voranzubringen, Software-definierte Netzwerke zu errichten und zu betreiben.

In einem Video bei Vimeo erklärt Observable Networks den von ihm „Dynamic Endpoint Modeling“ genannten Ansatz.

Themenseiten: Cisco, Colt On Demand Services

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