Russland bekräftigt Pläne für Bitcoin-Konkurrenten

Offenbar laufen erste Tests für eine eigene virtuelle Währung. Bitcoin sehen Politiker und Zentralbank nach wie vor nicht als offizielle Digitalwährung. Die eigene, russische Alternative soll transparenter sein und Geldwäsche verhindern.

Olga Skorobogatova, stellvertrende Leiterin der russischen Zentralbank, hat Berichten zufolge auf dem St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF 2017) Pläne bekräftigt, eine russische Alternative zu Bitcoin einzuführen. Ihr zufolge erachten es Regulierungsbehörden aller Länder als notwendig, eine eigene, staatliche virtuelle Währung anzubieten – einfach, weil das die Zukunft sei. Über den Zeitpunkt und das Vorgehen im Einzelnen werde jedes Land jedoch unabhängig für sich entscheiden.

Flagge Russlands (Bild: Shutterstock)

Erstmals bekannt geworden ist das Vorhaben im April. Damals hatte der stellvertretende Finanzminister Aleksey Moiseev entsprechende Pläne gegenüber Bloomberg angedeutet. Moiseev ging damals davon aus, dass Crypto-Währungen 2018 in Russland anerkannt sein könnten.

Damit hat sich in wenigen Monaten die Einstellung der russischen Offiziellen offenbar grundlegend gewandelt. 2016 wurde Nutzern von Crptowährungen in Russland noch eine Gefängnisstrafe angedroht, künftig soll die eigene, staatliche virtuelle Währung auch mehr Kontrolle über den Geldfluss im Lande gewähren und wird als Mittel zur Verhinderung von Geldwäsche gesehen.

Die Zentralbank-Managerin Olga Skorobogatova hat jetzt erklärt, dass erste Tests mit einer nationalen, virtuellen Währung auf den Masterchain- und Hyperledger-Platformen bereits begonnen haben. Dennoch werde es noch zwei bis drei Jahre dauern, bis Details des Projekts vorgestellt werden können. Ein wesentlicher Aspekt ist wohl, wie bereits Moiseev erwähnt hatte, dass die russische Cryptowährung eher eine virtuelle Währung ohne Crypto-Komponente sein soll: Es müsse jederzeit nachvollziehbar sein, wer Sender und wer Empfänger ist.

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Beide Ziele lassen sich aber eben nur erreichen, wenn die Aufsicht bei den nationalen Behörden liegt. Daher verwundert es nicht, dass Elvira Nabiullina, Leiterin der russischen Zentralbank und damit Chefin von Skorobogatova, diese Woche in einem Interview mit CNBC erklärt hatte, sie sehe Bitcoin nicht als Währung, sondern eher als eine Art Tauschmittel. Die Zentralbank prüfe derzeit Möglichkeiten der Regulierung dafür. Wie die aussehen könnte, wollte Nabiullina jedoch nicht näher ausführen.

Im Gegensatz zu den russischen Behörden und Politikern ist die Finanzbranche des Landes sehr an Cryptowährungen interessiert. Eine wichtige Rolle nimmt dabei Herman Gref, Chef der Sberbank, der größten russischen Bank, ein. In Deutschland hatte kürzlich Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele Verbraucher davor gewarnt, Bitcoin als Alternative zum Sparbuch zu sehen. Die Digitalwährung bezeichnete er als „Spekulationsobjekt“. Den Status als Währung will er Bitcoin ebensowenig zugestehen wie seine russischen Amtskollegen: Es sei lediglich ein von nicht bekannten Akteuren herausgegebenes Tauschmittel.

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