Samsung erläutert Pläne für 4-nm-Fertigung

Auf die aktuelle 10-Nanometer-Generation sollen Chips mit Strukturbreiten von 8 Nanometern folgen. Danach wird Samsung die Strukturen in 1-Nanometer-Schritten verkleinern. Das dafür benötigte neue Lithografieverfahren namens Extreme Ultra Violet entwickelt Samsung zusammen mit ASML.

Samsung hat seine Roadmap für die Fertigung künftiger Chipgenerationen vorgestellt. Demnach wird das südkoreanische Unternehmen, das jüngst von 14 auf 10 Nanometer umgestiegen ist, die Strukturen seiner System-on-Chip (SoC) künftig in kleineren Schritten verringern. Auf 10 Nanometer sollen 8 Nanometer folgen, bis dann in 1-Nanometer-Schritten die Marke von 4 Nanometern erreicht wird.

(Bild: Samsung)Mit dem aktuellen Herstellungsverfahren kann Samsung nach eigenen Angaben allerdings nur eine Strukturbreite von bis zu 8 Nanometern erreichen. Diese Chips sollen eine höhere Gate-Dichte und eine bessere Performance bieten als beispielsweise der im 10-Nanometer-Verfahren produzierte Exynos 8895, der hierzulande das Samsung Galaxy S8 antreibt. Im Vergleich zur 14-nm-Technologie bietet der Exynos 8895 eine um 27 Prozent gesteigerte Performance bei zugleich um 40 Prozent verringertem Energiebedarf.

Die darauf folgende Generation wird erstmals ein Extreme Ultra Violet genanntes Lithografie Verfahren nutzen, um eine Strukturgröße von 7 Nanometern zu erreichen. Entwickelt wurde dieses Verfahren laut Samsung gemeinsam mit ASML, dem in den Niederlanden ansässigen weltweit größten Anbieter von Lithografiesystemen für die Halbleiterindustrie. Bis einschließlich der 5-Nanometer-Generation soll die Fertigung zudem auf dem aktuellen FinFET-Verfahren basieren und vor allem den Stromverbrauch der Chips weiter senken.

Mit dem Wechsel zu 4 Nanometern will Samsung seine Produktion auf eine neue Geräte-Architektur namens Multi Bridge Channel FET (MBCFET) umstellen. Dabei soll es sich um Samsungs eigene Gate-All-Around-FET-Technologie (GAAFET) handeln, die ein sogenanntes Nanosheet-Gerät nutzt, um die physikalischen- und Leistungsgrenzen der FinFET-Architektur zu umgehen.

Kinam Kim, Chef von Samsung Halbleiter (Bild: Samsung)Kinam Kim, Präsident von Samsung Semiconductor, hat die neuesten Pläne zur Verbesserung der Herstellungsverfahren vorgestellt (Bild: Samsung).

„Die universelle Natur von intelligenten, verbundenen Maschinen und die alltäglichen Consumer-Geräte signalisieren den Beginn der nächsten industriellen Revolution“, erklärte Jong Shik Yoon, Executive Vice President von Samsungs Foundry-Sparte, bei der Vorstellung der Roadmap auf dem Samsung Foundry Forum. „Um in der heutigen schnelllebigen Geschäftsumgebung wettbewerbsfähig zu sein, benötigen unsere Kunden einen Foundry-Partner mit einer umfassenden Roadmap für fortschrittliche Prozesstechnologien, damit sie ihre Geschäftsziele erreichen.“

In welchem Zeitraum Samsung seine Produktionsverfahren weiterentwickeln und die Strukturen seiner Chips auf 4 Nanometer verkleinern wird, ließ der Manager indes offen. Allerdings hat das Unternehmen schon jetzt einen Vorsprung vor seiner Konkurrenz. Intel fertigt beispielsweise nicht nur die aktuelle siebte Core-i-Generation (Kaby Lake) im 14-Nanometer Prozess, auch die für das zweite Halbjahr 2017 angekündigte achte Generation soll an diesem Verfahren festhalten. 10 Nanometer kleine Strukturen werden Intel-Chips also wohl frühestens ab 2018 haben, also ein Jahr, nachdem Samsung die 10-Nanometer-Fertigung für sich und auch Kunden wie Qualcomm aufgenommen hat.

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1 Kommentar zu Samsung erläutert Pläne für 4-nm-Fertigung

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  • Am 28. Mai 2017 um 3:39 von Mike

    „Um in der heutigen schnelllebigen Geschäftsumgebung wettbewerbsfähig zu sein, benötigen unsere Kunden einen Foundry-Partner mit einer umfassenden Roadmap für fortschrittliche Prozesstechnologien, damit sie ihre Geschäftsziele erreichen.“

    Wie ich solche Schwafelsätze liebe!

    Und was Consumerprodukte mit Industrieller Revolution zu tun haben, erschließt sich mir auch nicht so recht, ganz abgesehen davon, das die derzeitigen IoT-Produkte viel mehr und große Probleme schaffen, als sie lösen. An SambaCry wieder schön zu sehen … Ich seh schon, wie Tante Erna die SambaCry-Lücke in Ihrer Smartphone-kompatiblen Pfanne mit einem embedded Linux fixed … In Zeiten von Klimawandel und Co. sind LowTech-Lösungen perspektivisch wesentlich sinnvoller. Den ganzen IoT-Müll kann man sofort vergessen, wenn das Netz nicht mehr sicher funktioniert … 1und1 z.B. braucht bis zu 72 Stunden, um ein Internetproblem zu lösen. Blöd, wenn da im Winter die Heizung dran hängt. Allerdings praktisch, wenns dann im Winter draußen nicht mehr so kalt ist … ;-)

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