China: Samsung verkauft 60 Prozent weniger Smartphones

Die Counterpoint-Analysten sehen Huawei, Oppo und Vivo dauerhaft auf den ersten Plätzen. Die drei Marktführer erzielten Zuwachsraten zwischen 25 und 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ging auf Kosten des Mitbewerbs, da sich der chinesische Smartphonemarkt nur um 4 Prozent steigerte.

Die Branchenanalysten von Counterpoint bescheinigen den chinesischen Herstellern Huawei, Oppo und Vivo, im ersten Quartal 2017 über die Hälfte des chinesischen Smartphonemarktes besetzt zu haben. Dazu trug nicht zuletzt Oppos starkes Wachstum um 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei. Auch Vivo erzielte mit 60 Prozent einen starken Zuwachs. Huawei konnte sich noch um solide 25 Prozent steigern und damit erneut den Spitzenplatz bei den Smartphone-Verkäufen in China sichern.

Der große Verlierer im chinesischen Markt hingegen ist Samsung, das nach den Counterpoint-Zahlen satte 60 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahrs einbüßte. Xiaomi verlor auf seinem wichtigen Heimatmarkt 34 Prozent. Apple verlor ebenfalls an Boden und fiel laut Counterpoint um 15 Prozent zurück. Die Marktforscher von IDC sahen bei Apple sogar einen noch drastischeren Einbruch der iPhone-Verkäufe um 26,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und damit den fünften Rückgang im zweistelligen Bereich in Folge. Erst mit der Markteinführung des Jubiläums-iPhones im Herbst rechnet IDC mit einer Kehrtwende.

Die chinesischen Marktführer wachsen auf Kosten des Mitbewerbs (Bild: Counterpoint).Die chinesischen Marktführer wachsen auf Kosten des Mitbewerbs (Bild: Counterpoint).

„Aus Hunderten Marken im Markt konzentriert sich dieser auf wenige Teilnehmer mit den fünf führenden Marken, die fast drei Viertel des Marktvolumens beitragen“, kommentiert Counterpoints Research Director James Yan. Oppo, Vivo und Huawei hätten ihre führenden Positionen zementiert und den Abstand vor Apple, Xiaomi und Samsung ausgebaut. Apples Ergebnisse erwiesen sich als zunehmend saisonabhängig, während Xiaomi und Samsung an Huawei (Honor) abgeben mussten beziehungsweise dem Oppo-Vivo-Ansturm nicht gewachsen waren.

Mit 20,8 Millionen ausgelieferten Smartphones im ersten Quartal blieb Huawei immer noch die Nummer eins in China. Die schneller wachsenden Oppo (18,5 Millionen) und Vivo (18,1 Millionen) konnten den Abstand jedoch stark verringern.

Da sich der gesamte Smartphonemarkt in China nur noch um relativ bescheidene 4 Prozent steigerte, ging der Erfolg der Marktführer vor allem auf Kosten des Mitbewerbs. Apple rutschte gegenüber dem Vorjahr von 12,8 Millionen auf 10,7 Millionen ausgelieferte iPhones ab. Xiaomi konnte nur noch 8,5 Millionen statt 12,8 Millionen Smartphones absetzen. Samsung verlor drastisch von 8,7 Millionen auf nur noch 3,5 Millionen Verkäufe. Alle übrigen Hersteller waren zusammen für 25,6 Millionen Geräte gut – im letzten Jahr waren es noch 29,1 Millionen.

In Zukunft werden wohl Huawei, Oppo und Vivo das Rennen um die ersten Plätze in China unter sich austragen. „Der Wettbewerb zwischen Huawei, Oppo und Vivo bleibt weiterhin hart“, kommentiert Research Analyst Mengmeng Zhang von Counterpoint. „Völlig offen bleibt dabei immer, wer sich den Spitzenplatz holt, insbesondere im Quartal mit der Markteinführung neuer Modelle.“

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5 Kommentare zu China: Samsung verkauft 60 Prozent weniger Smartphones

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  • Am 10. Mai 2017 um 0:19 von Antiappler

    Tja, was für Apple gilt, gilt auch für Samsung.
    Die chinesischen Hersteller haben wirklich sehr gut aufgeholt. Auch wenn diese bei ihren hochpreisigen Geräten schon in die Nähe von Apple und Samsung kommen, bietet die „Mittelklasse“ sehr oft ein sehr gutes Verhältnis von Preis und Leistung. Daran werden sich Apple und Samsung in Zukunft wohl mehr und mehr schmerzhaft dran gewöhnen müssen.
    Wobei ich gerade bei Xiaomi für deren hervorragende Geräte noch viel mehr Möglichkeiten sehe, wenn deren Geräte, mit Band 20, auch außerhalb von China sehr viel leichter zu kaufen wären.

    • Am 10. Mai 2017 um 9:07 von DoN

      D’acorrd, wobei ich prozentuale Vergleiche für diese Statistik für suboptimal halte. Natürlich ist die Zahl selbst nicht falsch, aber ihr fehlt der Zusammenhang. An der Börse ist die prozentuale Auswertung die einzig richtige, da es unabhängig vom eingesetzten Volumen ist. (soll heißen, dass bei x% Steigerung mein Einsatz um x% steigt egal ob ich 100€ oder 100 Mio. € angelegt habe) Bei den Verkaufszahlen ist das aber so eine Sache. Hab ich vorher 2 verkauft und nun nur 1 hab ich 50% weniger, bei 100 vorher und nun 99 hab ich auch nur 1 weniger verkauft, sind aber nur 1% weniger.. Daher ist das, zumindest als Vergleichswert eher unpassend.
      Für China kann man, aktuell zumindest, attestieren dass ausländische Produkte in ihrer Wahrnehmung als Statusobjekte abnehmen. Das betrifft nicht nur den Smartphone Markt, das merken viele Branchen. Für uns Kunden kann das nur gut sein. Die Qualität der Chinesischen Produkte wird immer besser und die Etablierten können sich nicht ausruhen.

  • Am 10. Mai 2017 um 8:21 von dinoo

    Samsung muss eine komplette Serie (Note 7) einstampfen, verliert 60%(!!!) auf einem ihrer wichtigsten Märkte UND DENNOCH meldeten sie vor Kurzem Rekordgewinne. Wie geht sowas?

    • Am 10. Mai 2017 um 9:22 von DoN

      Das geht, wenn man breit aufgestellt ist. Zumal China für Samsung traditionell schwierig ist (Korea vs China) was man daran sieht, wie „klein“ der Samsunganteil in China verglichen zum Weltmarkt ist. Das Note 7 Debakel geht sicherlich zu einem großen Teil in vielen Kontenklassen in der Buchhaltung auf.

    • Am 10. Mai 2017 um 9:33 von Klaus

      Sie haben die Gewinne mit Speicherchips und TV Geräten gemacht. Die Smartphone Sparte hatte nur geringe Gewinne. Und der chinesische Markt ist nur einer von vier großen Märkten: Amerika, Europa, China und restliches Asien. Auf den drei anderen Märkten war es nicht ganz so dramatisch. Und da sind die chinesischen Hersteller nicht ganz so gut aufgestellt. Gehen sie da hin, müssen sie CopyCat Klagen befürchten.

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