iOS 10.3 bringt neues Dateisystem und verbessert Siri und CarPlay

Das Apple File System löst das 30 Jahre alte HFS+-Dateisystem ab. Da alle Dateien konvertiert werden müssen, wird das Update deutlich länger benötigen als üblich. iOS 10.3 beseitigt aber auch 84 zum Teil kritische Sicherheitslücken.

Apple hat sein Mobilbetriebssystem auf die Version 10.3 aktualisiert. Die wichtigste Neuerung wird jedoch in den Versionshinweisen nicht erwähnt: Mit iOS 10.3 erhalten iPhones und iPads ein neues Dateisystem. Apple stellt vom 30 Jahre alten HFS+-Format auf das neue Apple File System um. Darüber hinaus haben die Entwickler den Funktionsumfang des digitalen Assistenten Siri und von CarPlay erweitert.

iOS 10 (Bild: Apple)Apple File System enthält im Gegensatz zu HFS+ zahlreiche Optimierungen für flashbasierte Speicher. Auch die Verschlüsselung wurde verstärkt. Durch das neue Dateisystem wird möglicherweise mehr Zeit für die Installation des Updates benötigt, da alle gespeicherten Dateien konvertiert werden müssen. Da HFS+ und Apple File System nicht kompatibel sind, gehen bei einem Downgrade auf eine ältere iOS-Version alle Daten verloren. Eine Änderung des Dateisystems bietet immer auch Raum für Fehler. Nutzer sollten vor dem Upgrade auf iOS 10.3 – wie eigentlich vor jedem OS-Update – unbedingt eine vollständige Datensicherung per iTunes oder iCloud durchführen. Letzteres ist, je nach Datenmenge, nur mit einem kostenpflichtigen iCloud-Abonnement möglich.

Siri unterstützt laut Apple nun Zahlungs-App, die Bezahldaten aus Rechnungen auslesen und prüfen können. Außerdem kann Siri per Sprachbefehl Fahrten mit Fahrdienst-Apps buchen und auch Apps zur Steuerung von Fahrzeugen bedienen. CarPlay bietet zudem neue von Musikexperten erstelle Playlists und Musikkategorien in Apple Music. Zudem ermöglichen Kurzbefehle in der Statusleiste einen schnellen Zugriff auf die zuletzt verwendeten Apps.

Neu ist auch, dass die iPhone-Suche den aktuellen beziehungsweise letzten bekannten Standort von Apples neuen drahtlosen Kopfhörern AirPods anzeigt. Zudem kann über die iPhone-Suche ein Ton auf den AirPods abgespielt werden, um das Auffinden zu erleichtern.

Die Apple-ID-Kontoinformationen sowie die zugehörigen Einstellungen und Geräte fasst Apple nun ein einer neuen Übersicht zusammen. Die Kartenanwendung wiederum unterstützt die Suche nach einem geparkten Auto. Außerdem ist es möglich, ausgeliehene iTunes-Filme auf allen iOS-Geräten wiederzugeben. iOS 10.3 verbessert aber auch den Schutz vor Kalender-Spam. Nutzer können unerwünschte Einladungen nun als Werbung markieren.

Des Weiteren enthält iOS 10.3 Fixes für 84 zum Teil kritische Sicherheitslücken. Sie erlauben unter anderem das Einschleusen und Ausführen von Schadcode. Ein Angreifer muss ein Opfer offenbar nur dazu verleiten, speziell präparierte Audio- und Bilddateien zu öffnen. Mehrere Kernel-Fehler können unter Umständen sogar eine Remotecodeausführung mit Kernel- oder Root-Rechten ermöglichen.

Darüber hinaus ist der Browser Safari anfällig für Spoofing und Denial-of-Service. Ein dazu nicht befugter Nutzer könnte zudem die Apple ID vom Sperrbildschirm aus auslesen. Siri wiederum könnte trotz aktiver Gerätesperre Inhalte von Textnachrichten preisgeben. Auch das Abhören von per SSL/TLS gesicherten Verbindungen ist unter iOS 10.2.x und früher möglich.

iOS 10.3 steht ab sofort als Over-the-Air-Update für iPad 4 und neuer, iPad Mini 2 und neuer, iPhone 5 und neuer sowie iPod Touch der sechsten Generation zur Verfügung. Die Aktualisierung bietet Apple aber auch über einen Mac oder PC mit iTunes-Software an.

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[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

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Themenseiten: Apple, Security, Sicherheit, iOS, iPad, iPhone

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