Nokia: Fast ein Prozent aller Smartphones mit Malware infiziert

Der Anteil steigt in der zweiten Jahreshälfte um 83 Prozent auf 0,9 Prozent. Für alle Geräte mit mobilem Internetzugang ermittelt Nokia eine Infektionsrate von 1,08 Prozent. 81 Prozent der Schadprogramme befinden sich auf Android-Geräten.

Nokia hat seinen Threat Intelligence Report für das zweite Halbjahr 2016 veröffentlicht. Zwischen Juli und Dezember waren demnach durchschnittlich 0,90 Prozent aller Smartphones weltweit mit Schadsoftware infiziert. Im ersten Halbjahr registrierte das Unternehmen einen Malware-Anteil von 0,49 Prozent, woraus sich ein Anstieg um 83 Prozent ergibt. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2015 liegt das Plus sogar bei 360 Prozent.

App-Malware (Bild: Shutterstock)Die Daten stammen aus mobilen Netzwerken, die mit Nokias Sicherheitslösung NetGuard Endpoint Security geschützt werden. Demnach sind rund 100 Millionen mobile Geräte in Europa, Nordamerika, dem Mittleren Osten und Asien in die Statistik eingeflossen. Bezogen auf alle Geräte mit mobilem Internetzugang, also auch Tablets, Notebooks und IoT-Geräte, lag die Infektionsrate in der zweiten Jahreshälfte 2016 sogar bei 1,08 Prozent (plus 63 Prozent innerhalb von sechs Monaten). Im Oktober erreichte sie mit 1,35 Prozent ihren Höchststand im Jahr 2016.

81 Prozent der Infektionen fand Nokias Sicherheitslösung auf Android-Geräten. Das entspricht in etwa dem Marktanteil von Android. Windows-Geräte sollen für 15 Prozent der mobilen Infektionen verantwortlich gewesen sein. Die Zahl bezieht Nokia ausdrücklich auf PCs, die per USB-Stick oder Smartphone mit einem Mobilfunknetz verbunden waren. iPhones und andere mobile Geräte waren indes für rund 4 Prozent der Infektionen verantwortlich. „iOS-basierte Geräte wurden ebenfalls angegriffen, vor allem in Form von Spionage-Anwendungen“, heißt es in Nokias Bericht.

Nokias Statistik zeigt auch, dass der Anteil der infizierten Windows-Geräte in den vergangenen Quartalen kontinuierlich geschrumpft ist. Lag er im Juli 2015 noch bei rund 80 Prozent, waren es im Januar 2016 schon weniger als 30 Prozent. Bis Ende 2016 halbierte sich dieser Wert schließlich auf 15 Prozent.

Parallel dazu erhöhte sich die Zahl der Schadprogramme für Android deutlich. Im Juli 2015 erfasste Nokia etwas mehr als zwei Millionen unterschiedliche Malware-Varianten für Googles Mobilbetriebssystem. Ende 2016 waren es fast zwölf Millionen.

Laut Nokia hat sich die Zahl der Android-Malware-Varianten bis Ende 2016 auf fast zwölf Millionen erhöht (Bild: NokiaLaut Nokia hat sich die Zahl der Android-Malware-Varianten bis Ende 2016 auf fast zwölf Millionen erhöht (Bild: Nokia„Die Zahlen zeigen klar, dass sich Cyberverbrechen auf den mobilen Bereich verlagern und dass Smartphones das bevorzugte Angriffsziel sind“, lautet das Fazit von Nokia. Zudem habe das Mirai-Botnet die Anfälligkeit des Internets der Dinge aufgezeigt. Die Branche benötige deswegen neue Strategien für die Einführung von IoT-Geräten sowie neue Möglichkeiten entwickeln, um diese Geräte vor Missbrauch zu schützen.

Vor kurzem hatte auch Google seinen mobilen Sicherheitsbericht für das Jahr 2016 vorgelegt. Demnach lag die Infektionsrate von Android-Geräten im vierten Quartal bei 0,71 Prozent. Allerdings berücksichtigt Googles Statistik nur potenziell unerwünschte oder gefährliche Apps, die bei routinemäßigen Scans der Sicherheitsfunktion Verify Apps gefunden wurden.

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[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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4 Kommentare zu Nokia: Fast ein Prozent aller Smartphones mit Malware infiziert

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  • Am 28. März 2017 um 11:23 von DoN

    „Die Zahlen zeigen klar, dass sich Cyberverbrechen auf den mobilen Bereich verlagern und dass Smartphones das bevorzugte Angriffsziel sind“

    Gewagte These ohne Schadensbilanz. Der Bericht unterscheidet auch nicht ob ein User „gewollt“ ein „Schadprogramm“ auf dem Phone hat. Wer sein Phone gerootet hat, hat für die „Sicherheitssoftware“ automatisch eine Schadsoftware aktiv auf dem Phone. Nur so als Beispiel…
    Wichtiger aber, beim Verbinden mit dem PC kommt die Nokia Sicherheitslösung auf den Trichter, dass da Schadsoftware ist (Ich sagte schon, dass die gar nicht böse sein muss), schön und gut. Aber ich wiederhole meine Forderung:
    1.) Welche Schäden sind real durch Smartphones entstanden?
    2.) Welcher Schaden davon ist ursächlich darin begründet, dass das Phone auf einem nichtaktuellen Sicherheitspatchlevel ist?

    Dieser Bericht, wie all die Anderen auch, zeigt mir nicht im Geringsten warum ich wovor Angst haben müsste?
    Nicht falsch verstehen, ich bin mit der Updatepolitik vieler Hersteller nicht einverstanden, dass hat aber so gar nichts mit einem mangelnden Sicherheitslevel zu tun. Hätte ich mich nie mit dem Thema befasst, könnte ich einfach mit der Masse nach Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit auf dem Phone blöken. Mir kann nur Niemand diese mangelnde Sicherheit aufzeigen. Könnte, wäre, wenn beeindruckt mich nicht. Ich „KÖNNTE auch von einem Indischen Kampfelefanten in der Hamburger Innenstadt angegriffen werden , WENN der sich ein Flug in einem Cargoflieger erschlichen hätte und „NUR“ noch das Flughafengelände verlassen musste. Passiert halt nicht.
    Ich KÖNNTE auch von einem Auto angefahren werden, WENN ich mich auf die Straße begebe und NUR mal kurz unachtsam bin. Das passiert dauernd, daher gibt es Statistiken dazu und darum sollte man sich da vorsehen. Aber Schäden durch ungepatchte Phones? Wo? Völlig unabhängig vom System..

    • Am 28. März 2017 um 19:42 von Antiappler

      Deinem Kommentar kann ich nur komplett zustimmen.
      Aber ich kann Dir auch sagen, Du wirst hier keine zufriedenstellende Antwort bekommen.
      2x habe auch ich es ähnlich versucht, davon wurde 1x der Kommentar noch nicht mal veröffentlicht, und das 2x gab es von dem üblichen Verdächtigen nur „hätte“, „könnte“ und schon viel veröffentlicht, aber konkrete Daten und Fakten wurden schuldig geblieben.
      Das wird auch diesmal so sein.

    • Am 31. März 2017 um 10:41 von TH

      „Gewagte These ohne Schadensbilanz“ ist eine falsche Schlußfolgerung, eine Schadensbilanz ist nicht Thema des Artikels und kann mit der vorgestellten Methode auch nicht erhoben werden.

      • Am 31. März 2017 um 12:51 von DoN

        Die Schadensbilanz wäre aber die notwendige Korrelation um den Aussagen eine Kausalität zu geben.
        Die Erhebung von Daten der Farbe einer Innenausstattung im Kontext der Fahrzeugsicherheit macht eben auch keinen Sinn, wenn die Farbe noch nie einen Einfluss auf ein Unfallgeschehen hatte. Da macht die Erhebung, vor allem die Erwähnung nur in einem anderen Kontext Sinn.
        So ist das auch mit „Schad“Software. Ohne den „Schaden“ benennen zu können ist es möglicherweise ein Risikofaktor, aber auch dieser wäre zu quantifizieren – durch Wahrscheinlichkeiten anhand von Ist-Daten oder Vergleichswerten. Nichts davon gibt es augenscheinlich.

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