Avast PC Trends Report: Gefahren durch veraltete Software

Die Liste der Programme, die von Nutzern laut Avast PC Trends Report Q1 2017 vernachlässigt und nicht mit Updates versorgt werden, führt Java (Runtime 6,7) von Oracle an, gefolgt von Adobe Flash Player (Active X) und Foxit Reader.

52 Prozent der beliebtesten PC-Anwendungen, darunter auch Flash und Java, werden von den Nutzern nicht aktualisiert. Das haben Untersuchungen von Avast, Hersteller von digitalen Sicherheitsprodukten, ergeben. Der „Avast PC Trends Report Q1 2017“ basiert auf Erkenntnissen des Produkts AVG TuneUp. Der Report nennt die Anwendungen, die von Nutzern am wenigsten geupdated werden, sowie die meistverwendeten Programme und Hardware. Fehlende Updates machen die Systeme natürlich entsprechend angreifbar.

Die zehn am häufigsten installierten Programme laut Avast PC Trends Report Q1 2017 (Screenshot: ZDNet)Die zehn am häufigsten installierten Programme laut Avast PC Trends Report Q1 2017 (Screenshot: ZDNet)

Der Report basiert auf den anonymen Daten zu Software, RAM und HDD von weltweit 116 Millionen Desktop- und Laptop-Nutzern, die Windows verwenden. Es wurden Festplatten, die den modernen SATA-Standard verwenden, untersucht. Ältere Schnittstellen, USB-Laufwerke und veraltete Laufwerke mit unpassenden Festplattenkapazitäten (zu niedrig oder zu hoch), wurden von der Analyse ausgeschlossen. Dies führte dazu, dass – von 116 Millionen Nutzern insgesamt – die Analyse im Januar 2017 bei 91 insgesamt Millionen durchgeführt wurde.

Die Liste der vernachlässigten Programme führt Java, das Framework für Web- und einige Desktop-Anwendungen, an. Mehr als 24 Millionen Menschen nutzen die veralteten Versionen Java Runtime 6 und 7. Obwohl weitere 26 Millionen Nutzer die neueste Version Java 8 nutzen, haben 70 Prozent von ihnen nicht das Update 121 durchgeführt.

Dicht auf Java folgen Updates für Flash (ActiveX) für Internet Explorer, die von 99 Prozent der Nutzer nicht installiert wurden. Zudem verwenden 92 Prozent der Nutzer von Foxit Reader eine alte Version der Anwendung. Auf den Plätzen vier, fünf und sechs liegen der GOM Media Player von Gretech, Nitro Pro von Nitro Software und Winzip von Corel. Die Plätze sieben bis zehn belegen DivX, Adobe Shockwave Player, 7-Zip von Igor Pavlov und Firefox von Mozilla. Umgekehrt sind die aktuellsten Anwendungen der geprüften Nutzer Google Chrome mit 88 Prozent, Opera mit 84 Prozent und Skype mit 76 Prozent. Dies zeigt, dass selbst Programme mit einem automatischen Update nicht immer aktuell sind.

Fünf der genannten zehn Programme, die dem Avast PC Trends Report Q1 2017 zufolge von Nutzern vernachlässigt und nicht mit Updates versorgt werden (Screenshot: ZDNet.de)Fünf der genannten zehn Programme, die dem Avast PC Trends Report Q1 2017 zufolge von Nutzern vernachlässigt und nicht mit Updates versorgt werden (Screenshot: ZDNet.de)

„Die Gewohnheiten der Anwender in Bezug auf regelmäßige Software-Updates spielen in der Online-Welt eine große Rolle. Das hat großen Einfluss auf die Sicherheit im Internet“, sagt Ondrej Vlcek, Chief Technology Officer, GM und EVP Consumer Business bei Avast. „Mit veralteten Programmen machen sich Anwender selbst empfänglich für Angriffe von gerissenen Hackern, die einfach auffindbare oder bereits bekannte Schwachstellen ausnutzen. Grund für die Verwendung veralteter Software könnte sein, dass Updates nicht korrekt installiert werden. Es ist auch möglich, dass es an den Nutzern selbst liegt, da sie Updates hinauszögern oder diese vergessen, selbst wenn sie dazu aufgefordert werden. Wir empfehlen Nutzern, es sich anzugewöhnen, regelmäßig den Status ihrer Computer zu überprüfen. Außerdem sollten sie ein automatisches Software-Update-Tool, wie das von AVG TuneUp, verwenden und sicherstellen, dass ihre Antivirensoftware immer auf dem neusten Stand ist.“

Dem Bericht zufolge ist Windows XP ist noch immer auf 6 Prozent der untersuchten Computer installiert. Etwa 6,5 Millionen der geprüften Nutzer von Avast verwenden noch immer XP, obwohl Microsoft bereits vor 3 Jahren den Support dafür eingestellt hat. Windows 7 ist mit 47 Prozent das verbreitetste Betriebssystem, gefolgt von Windows 10, das von 30 Prozent der Nutzer verwendet wird. Bei ZDNet.de lag der Anteil der XP-User im Jahr 2016 bei 1,77 Prozent, der der Windows 10-Nutzer bereits bei 46,90 Prozent. In den ersten knapp drei Monaten des aktuellen Jahres liegt der Anteil der Leser, die XP nutzen, nur noch bei 1,47 Prozent, der der Windows 10-User bereits bei 54,51 Prozent.

Beim Arbeitsspeicher findet sich der Untersuchung zufolge am häufigsten eine Speicherkapazität von 4 GByte, gefolgt von 2 GByte. Geringere RAM-Größen wie 2 GB oder weniger können die Computer-Leistung beeinträchtigen, wenn die Nutzer mehr tun als lediglich E-Mails zu schreiben oder den Browser mit nur wenigen geöffneten Tabs verwenden. Jedoch verfügen bereits etwa 15 Millionen Nutzer von Avast über 8 GByte Speicher. Dies verdeutlicht den Trend zu einem größeren Arbeitsspeicher.

Die gängigsten Prozessorkonfiguration sind laut dem Bericht Dual-Core-Prozessoren von Intel oder AMD (77 Prozent). Quad-Core CPUs, Prozessoren mit 4 physischen Kernen, werden lediglich bei 15 Prozent der geprüften Computer verwendet.

Nur 10 Millionen von den 91 Millionen geprüften Laufwerken waren Avast zufolge mit den neueren Solid-State-Drives (SSD) ausgestattet. Die durchschnittliche HDD hatte 500 GByte, während die gängigere SSD-Größe nur 256 GByte hatte. Dies könnte daran liegen, dass größere SSDs noch immer zu einem sehr viel höheren Preis verkauft werden.

Avast rät den Nutzern sich selbst schützen, indem sie beispielsweise die neue Version 2017 von AVG TuneUp, die jetzt auch den automatischen Software-Updater enthält, installieren. Diese Funktion aktualisiert Anwendungen wie Skype, Adobe Reader, Flash und Chrome automatisch und unbemerkt im Hintergrund. Dem Anwender bleibt die Wahl zwischen der automatischen Update-Variante im Hintergrund oder der manuellen Überprüfung. AVG TuneUp kostet für eine unbegrenzte Anzahl von Windows-, Mac- und Android-Geräten 34,99 im Jahr oder 69,99 Euro für zwei Jahre. Der Hersteller bietet eine 30-Tage-Testversion an.

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