Bericht: Qualcomm kündigt Windows-10-PCs mit ARM-Prozessor Snapdragon 835 an

Die ersten Modelle sollen noch in diesem Jahr in den Handel kommen. Ein Qualcomm-Manager beschreibt die Reaktionen namhafter PC-Hersteller als positiv. Der Snapdragon 835 ermöglicht das Konzept des Mobilfunk-PCs. Dabei handelt es sich um leichte und dünne Notebooks, die per LTE auf das Internet zugreifen.

Qualcomm hat bestätigt, das Windows 10 künftig auch auf Prozessoren laufen wird, die auf der ARM-Architektur basieren. Keith Kressin, Senior Vice President und oberster Produktmanager von Qualcomm, sagte im Gespräch mit Computerworld, sein Unternehmen arbeite bereits mit namhaften PC-Herstellern zusammen, um Windows 10 zusammen mit dem aktuellen Flaggschiff-SoC Snapdragon 835 einzusetzen.

windows10-qualcomSchon im Dezember 2016 hatte Microsoft eine Version von Windows 10 für Qualcomm-Prozessoren angekündigt. Sie soll den Weg für neue mobile und energieeffiziente PCs mit ARM-CPUs ebnen. Ein integrierter x86-Emulator für die ARM64-Architektur soll zudem die Ausführung klassischer Desktop-Anwendungen erlauben.

Kressin zufolge waren die bisherigen Reaktionen auf den Snapdragon 835 mit Windows 10 durchweg positiv. Die schlechten Erfahrungen mit Windows RT, Microsofts erstem Versuch eines Desktop-Betriebssystems für ARM-basierte PCs, gehörten nun der Vergangenheit an. „Ziel ist, etwas zuverlässiges herauszubringen und den Leuten zu zeigen, warum es anders ist als RT“, wird der Manager in dem Bericht zitiert.

Demnach wird es keine zusätzliche Version von Windows 10 für ARM-Prozessoren geben. Das Microsoft-Betriebssystem soll also genauso problemlos auf ARM64-CPUs wie auf x86-Prozessoren laufen. „Es gibt keine zweite Version von Windows 10“, ergänzte Kressin.

Die Kombination aus Snapdragon 835 und Windows 10 steht für das von Microsoft und Qualcomm entwickelte Konzept eines Mobilfunk-PCs: dünne und leichte Notebooks, die ständig per LTE mit dem Internet verbunden sind. Erste Geräte sollen im Lauf des Jahres in den Handel kommen. Mit einer größeren Produktvielfalt sei dann 2018 oder 2019 zu rechnen.

Zu Preisen machte Kressin keine Angaben. Mobilfunk-PCs sollen ihm zufolge weder besonders günstig, noch besonders teuer sein. Man werde vielmehr den „optimalen Preisbereich“ treffen. Ob dieser unter den Preisen liegt, die für Premium-Smartphones aufgerufen werden – die eigentliche Zielgruppe des Snapdragon 835 – bleibt abzuwarten.

Obwohl Nutzer dank des Emulators auch beliebige x86-Anwendungen auf Windows-10-Geräten mit ARM-Prozessoren ausführen können, sind die Geräte aufgrund der Leistungsbeschränkungen des Snapdragon 835 wohl in erster Linie auf Produktivitätsanwendungen und Internetnutzung ausgelegt. Kressin erwartet jedoch, dass die Leistung des Snapdragon 835 ausreichend ist, um auch Virtual-Reality-Anwendungen zu nutzen beziehungsweise Microsofts Windows Holographic Platform zu unterstützen.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: LTE, Microsoft, Prozessoren, Qualcomm, Windows 10

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Bericht: Qualcomm kündigt Windows-10-PCs mit ARM-Prozessor Snapdragon 835 an

Kommentar hinzufügen
  • Am 1. März 2017 um 12:19 von DoN

    Boom chacka! End of toys.
    Nur bitte MS, sauber umsetzen.

  • Am 2. März 2017 um 9:32 von M@tze

    „die ständig per LTE mit dem Internet verbunden sind“ Hallo?! Wir leben hier in Deutschland, nicht in Japan! Bei uns hat man ja nicht mal in der Großstadt eine gesicherten LTE Empfang und auf dem Land bin ich ja schon happy, wenn es für 3G langt…

  • Am 13. Juni 2017 um 17:54 von joah

    Hoffentlich denken die dann auch an eine vernünftige Arbeitsspeicher-Ausstattung von 8-16GB, ordentlich entspiegelte Displays mit vernünftiger Auflösung und korrektem Festspeicher (am besten als NVMe) in entsprechend nötigen Kapazitäten. Konsistente Linux-Unterstützung wäre Pflicht, damit dieses Spielzeugbetriebssystem aus Redmond endlich mal abgelöst wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *