Behörden konfiszieren 4500 Domains von Piraten und Produktfälschern

Ermittler aus 27 Ländern beteiligen sich an der diesjährigen Operation In Our Sites (IOS). Wirtschaftsverände sowie Markeninhaber wirken ebenfalls mit. Die Kampagne "Don’t F***(ake) Up" soll Verbraucher über Risiken informieren, die mit dem Online-Kauf gefälschter Produkte verbunden sind.

Ermittlungsbehörden aus 27 Ländern haben über 4500 Domains beschlagnahmt und die über diese Adressen betriebenen Websites geschlossen. Die seit mehreren Jahren rechtzeitig vor der Weihnachtssaison durchgeführte Operation In Our Sites (IOS) galt dem Vertrieb gefälschter Produkte sowie Verstößen gegen das Urheberrecht. An der Aktion beteiligten sich außerdem Wirtschaftsverbände sowie Markeninhaber.

„Die diesjährige Operation IOS VII hat zu einer erheblich größeren Zahl von konfiszierten Domains im Vergleich zum letzten Jahr geführt“, lässt sich Europol-Direktor Rob Wainwright in einer Presseaussendung zitieren. „Dieses ausgezeichnete Ergebnis zeigt, dass eine effektive Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden und der Privatwirtschaft entscheidend dafür ist, das Internet zu einem sicheren Ort für die Verbraucher zu machen.“

Der US-Zoll warnt vor gefälschten Produkten (Screenshot: ZDNet.de).Der US-Zoll warnt vor gefälschten Produkten (Screenshot: ZDNet.de).

Wie schon bei den früheren Operationen lag die Koordination bei Europol und der US-Bundeszollbehörde ICE, die dem Ministerium für Innere Sicherheit der USA unterstellt ist. Europol stellt vor allem den Kampf gegen gefälschte Güter in den Vordergrund. Dabei soll es sich um Luxusgüter, Sportartikel, Autoersatzteile, elektronische Geräte, Arzneimittel, Kosmetik und andere Produktkategorien handeln. Der Verkauf der Fälschungen sei über eigene Websites sowie Angebote auf diversen Online-Marktplätzen erfolgt.

Der US-Zoll erklärte 2016 zu einem erfolgreichen Jahr im Kampf gegen Online-Piraterie. Er verweist dazu auf die Schließung der Filesharing-Site Kickass Torrents (KAT) und die Verhaftung des inzwischen angeklagten Betreibers. Den Erfolg nach acht Jahren Ermittlungsarbeit ermöglichten offenbar auch von Apple gelieferte Informationen. Die US-Justiz bezifferte den Schaden für die US-Unterhaltungsbranche auf über eine Milliarde Dollar. Die Betreiber sollen daran netto 54 Millionen Dollar verdient haben, die durch jährliche Werbeeinnahmen zwischen 12 und 22 Millionen Dollar hereinkamen.

Europols Intellectual Property Crime Coordinated Coalition (IPC) kündigte gestern außerdem die Kampagne „Don’t F***(ake) Up“ an. Sie hat das erklärte Ziel, Verbraucher über die Risiken aufzuklären, die mit dem Online-Kauf gefälschter Produkte verbunden sind. Die Organisation gibt dazu Hinweise, wie illegitime Websites von Produktfälschern sowie ihre Verkaufsmethoden zu erkennen sind – die auch gefälschte Social-Media-Konten und gefälschte Apps einschließen.

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1 Kommentar zu Behörden konfiszieren 4500 Domains von Piraten und Produktfälschern

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  • Am 30. November 2016 um 7:41 von hugo

    Ich versteh diesen aufgeblähten Aktionismus nicht, jeder Urlaubsflieger aus der Türkei würde tolle Ergebnisse liefern. Kein Land produziert so viele Markenfälschungen bei Bekleidung und Handtaschen wie die Türkei und von da aus darf jeder Urlauber angebliche Hugo Boss Anzüge oder Markenhandtaschen ausführen und am Münchner Flughafen so einfach einführen.
    Jeder Händler in Antalya preist selber seine Ware als die besten Fälschungen der Welt an, wenns um Bekleidung oder Lederwaren geht. Warum wird hier nicht zielgerichtet eingeschritten. Manche Menschen fliegen nur in den Urlaub um sich mit solchen gefälschten Markenartikeln einzudecken und bekommen vom Land Türkei kaum was mit. Irgendwie alles sehr einseitig diese begrüßenswerten Aktionen.

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