Apple kündigt Forschungszentrum in Shenzhen an

Wie bestehende ähnliche Zentren dient es dem Ausbau des Entwickler-Ökosystems. Apple kündigt aber auch bessere Zusammenarbeit mit Herstellungspartnern vor Ort an. Das zuletzt wieder heftig kritisierte Foxconn war bei der Veranstaltung durch CEO Terry Gou vertreten.

Apple hat Pläne für ein Zentrum für Forschung und Entwicklung im chinesischen Shenzhen öffentlich gemacht. Dazu nutzte es eine Veranstaltung vor Ort, der neben CEO Tim Cook auch sein Foxconn-Kollege Terry Gou beiwohnte. Die Eröffnung ist für 2017 geplant.

Apple (Bild: Apple)„Wir freuen uns sehr, hier im kommenden Jahr ein neues Zentrum für Forschung und Entwicklung zu eröffnen, sodass unsere Entwicklungsteams noch enger und besser mit unseren Herstellungspartnern zusammenarbeiten können“, kommentierte ein Apple-Sprecher gegenüber der Agentur Reuters. Vor ihr hatte Shenzhen Economic Daily über die Pläne berichtet.

Zugleich sei das Zentrum – ähnlich wie eine vergleichbare Einrichtung in Peking – dafür ausgelegt, lokale Partner zu gewinnen und mit Universitäten zusammenzuarbeiten, um das iOS-Ökosystem zu bereichern und Talente auf die Apple-Plattform zu locken. Schließlich will Apple mit Umsatzzuwächsen im Bereich Services zunehmend nachlassende Hardware-Verkäufe kompensieren.

Die Niederlassung in Peking hatte Tim Cook im August angekündigt. Das Unternehmen äußerte sich nicht, wie viele Mitarbeiter es in Shenzhen beschäftigen wird und an welchen Projekten diese arbeiten sollen. China ist der inzwischen größte iPhone-Markt, Apple sieht sich dort aber zunehmendem Druck durch Konkurrenten wie Huawei, Vivo und Xiaomi ausgesetzt.

Entwickler will Apple auch in Neapel gewinnen, wo es zusammen mit der örtlichen Universität gerade eine iOS-Akademie ins Leben gerufen hat. Dieses Beispiel zeigt, dass Apple bei solchen Investitionen größere (auch politische) Zusammenhänge im Hinterkopf hat: Die im Austausch zwischen Premierminister Matteo Renzi und Tim Cook entstandenen Pläne setzte Apple kurzfristig um, nachdem es von anstehenden Steuernachzahlungsforderungen in der Europäischen Union erfahren hatte.

Traditionell lässt Apple seine Hardware überwiegend von chinesischen Partnern wie Foxconn zusammenbauen. Im August 2016 meldete China Labor Watch, dass sich die Arbeitsbedingungen bei Apples Zulieferern wieder verschlechtern, und erhob insbesondere Vorwürfe gegen Pegatron. Seine Untersuchung kam zu dem Schluss, dass dessen Mitarbeiter nicht von ihrem Einkommen leben können, ohne extrem viele Überstunden zu leisten. Ein erneuter Suizid machte auch wieder auf die Zustände bei Foxconn aufmerksam.

[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]

HIGHLIGHT

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Anwendungsentwicklung, Apple, China, Forschung, Foxconn, Marketing, iPhone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Apple kündigt Forschungszentrum in Shenzhen an

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *