Google stellt Pixel und Pixel XL vor

Die High-End-Smartphones mit Android 7.1 sind zu Preisen ab 759 Euro erhältlich. Tester attestieren ihnen eine im Vergleich zum iPhone 7 bessere Kameratechnik. Google Assistant ist in den Pixel-Modellen ebenso integriert wie in weiterer Hardware, die in San Francisco präsentiert wurde.

Google hat in San Francisco wie erwartet seine neuen Pixel-Smartphones präsentiert. Als roter Faden zog sich dabei Google Assistant als sprachgesteuerter Service durch die Presseveranstaltung. Er ist in Pixel als „erstem Smartphone von Google“ ebenso integriert wie in weiterer Hardware, die vorgestellt wurde.

Google-CEO Sundar Pichai begann mit Ausführungen zu Google Assistant, der auf der Wissensdatenbank Knowledge Graph basiert und sich durch maschinelles Lernen immer nützlicher machen soll. Nicht mehr die Rede war von Google Now, das offenbar durch den neuen Service abgelöst wird. Google Assistant kann Fragen beantworten und Dinge für den Anwender erledigen. Der Dienst soll sich außerdem als offenes Ökosystem entfalten und Entwicklern offenstehen, die Actions on Google schaffen können. Für das nächste Jahr ist außerdem ein SDK avisiert, mit dem sich der Sprachassistent in eine breite Palette von Geräten einbinden lässt.

Pixel und Pixel XL (Bild: Google)Pixel und Pixel XL (Bild: Google)

Pixel und das größere Modell Pixel XL stellte der frühere Motorola-Chef Rick Osterloh vor, der jetzt als Senior Vice President für Googles Hardware verantwortlich ist. Lautstarker Beifall wie bei ähnlichen Apple-Events kam auf, als er Pixel als neuen Namen der Smartphone-Reihe bestätigte. Osterloh sprach von Innovation, die heute an der Schnittstelle von Hardware und Software, von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz stattfindet. Er beschrieb Pixel als „gestaltet und gebaut von Google“ – und als erstes Smartphone mit integriertem Google Assistant. Hersteller soll zwar HTC sein, spielte hierbei aber offenbar eine ähnliche Rolle, wie sie Foxconn als Auftragsfertiger für Apple ausfüllt.

Die Pixel-Smartphones kommen mit vorinstalliertem Android 7.1 Nougat, für das der Hersteller zwei Jahre Betriebssystemupdates und drei Jahre Sicherheitsupdates verspricht. Das Gehäuse besteht aus Aluminium, die Rückseite aber teilweise aus Glas. Das Amoled-Display von Pixel bietet die Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln und eine Diagonale von 5 Zoll.

Das größere 5,5-Zoll-Modell Pixel XL steigert auf die QHD-Auflösung von 2560 mal 1440 Pixeln. Als Prozessor kommt das Qualcomm-Flaggschiff Snapdragon 821 zum Einsatz, dem die GPU Adreno 530 zur Seite steht. Als Akku dient im kleineren Pixel ein 2770 mAh starkes Modell, während das größere Google Pixel XL mit einem 3450 mAh starken Energiespeicher ausgestattet ist. Mit an Bord sind 4 GByte RAM und ein interner Speicher von 32 oder 128 GByte. Darüber hinaus verspricht Google unbegrenzten Online-Speicherplatz für Fotos und Videos, die mit dem Pixel-Smartphone aufgenommen wurde.

Zusammen mit den Pixel-Smartphones vorgestellte Hardware "Made by Google" (Bild: Google)Zusammen mit den Pixel-Smartphones vorgestellte Hardware „Made by Google“ (Bild: Google)

Rick Osterloh stellte bei seiner Präsentation besonders die Hauptkamera heraus, die 12,3 Megapixel sowie HDR Plus bietet. Er verwies darauf, dass die Profitester von DxOmark 89 Punkte für diese Kamera vergaben. In ihrer Gesamtbewertung (Foto und Video) liegt die Pixel-Kameratechnik damit drei Zähler vor dem iPhone 7. Googles neue Smartphone-Generation bietet außerdem eine 8-Megapixel-Frontkamera.

Lieferbar ist Pixel in den Farben Silber und Schwarz. Google will es auch über Mobilfunkanbieter vermarkten, bietet es aber wie zuvor die Nexus-Reihe auch über den Google Store an. Auch mit den Preisen geht Google in den Bereich von High-End-Smartphones. Sie beginnen bei 759 Euro für die Basisversion. Für das größere Pixel XL fällt ein Mehrpreis von 140 Euro an. Die 128-GByte-Option ist mit 110 Euro zu bezahlen. Die Nexus-Geräte waren in der Vergangenheit häufig günstiger zu haben. Das Nexus 4 kostete beispielsweise nur 349 Euro.

Zusammen mit den Pixel-Modellen wurde weitere Hardware präsentiert, über die schon im Vorfeld viel berichtet wurde. Für den schon im Mai auf Googles Entwicklerkonferenz erstmals vorgestellten Amazon-Echo-Konkurrenten Google Home wurde jetzt ein US-Preis von 129 Dollar genannt. Das Streaming-Gerät Chromecast Ultra bietet für 79 Euro bis zu 4K-Auflösung, HDR und Dolby Vision. Besonders stellte Google das Virtual-Reality-Headset Daydream View heraus. Es setzt Daydream-fähige Smartphones wie Pixel voraus und kostet zusammen mit einem Controller 69 Euro.

Wenig Neues war zu Android 7.1 zu erfahren. Nicht bewahrheitet haben sich Vermutungen, zusammen mit den Pixel-Smartphones könnte bereits ein neues Hybrid-Betriebssystem namens Andromeda vorgestellt werden. Google arbeitet angeblich schon länger daran, Android und Chrome OS zusammenzuführen.

Spezifikationen: Google Pixel und Google Pixel XL

Pixel Pixel XL
Diagonale 5 Zoll 5,5 Zoll
Abmessungen 143,8 x 69,5 x 8,6 mm 154,7 x 75,7 x 8,6 mm
Gewicht 143 Gramm 168 Gramm
Bildschirm Amoled Amoled
Frontglas Gorilla Glass 4 Gorilla Glass 4
Auflösung 1920 x 1080 2560 x 1440
Pixeldichte 441 ppi 534 ppi
Prozessor Snapdragon 821 Snapdragon 821
Taktfrequenz 2,15 GHz 2,15 GHz
RAM 4 GByte 4 GByte
Speicher 32/128 GByte 32/128 GByte
Akku 2770 mAh 3450 mAh
Standby 552 Stunden 456 Stunden
Sprechzeit 32 Stunden 26 Stunden
Hauptkamera 12,3 MP 12,3 MP
Frontkamera 8 MP 8 MP
Blende f/2.0 f/2.0
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5 Kommentare zu Google stellt Pixel und Pixel XL vor

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  • Am 4. Oktober 2016 um 23:21 von EinNeuling

    Zu teuer und nicht wasserdicht, kein wechselbarer Akku… :(

  • Am 5. Oktober 2016 um 8:09 von PeerH

    Na, ich weiß ja nicht: „… für das der Hersteller zwei Jahre Betriebssystemupdates und drei Jahre Sicherheitsupdates verspricht.“
    Für ein 750€-1000€ Gerät scheint mir das etwas realitätsfremd zu sein. Ich kann mir denken, dass das gar nicht erst in hohen Stückzahlen verkauft werden, sondern eher zeigen soll, dass auch Google ‚Premium‘ kann.
    __
    Für die meisten Android Nutzer dürfte das mit diesem Preis nicht interessant sein. Ich höre schon innerlich die Kritikpunkte:
    – kein Wechselakku (was ich nicht wichtig fände),
    – kein SD Slot (dito nicht wichtig),
    – keine Aussage bezüglich IP-Festigkeit (Spritzwasser? Staub?)
    – 110€ Aufpreis für 96 GB mehr (ebenfalls für mich unproblematisch),
    – nur zwei Jahre Android Updates (wirklich öde, für diesen Preis)
    – Google Assistant braucht man nicht (m.E. die perfekte Schnüffelfunktion, wie auch die Art ‚Remote Zugriff‘ bedenklich ist, schön bei Amazon abgekupfert).
    __
    Wirklich beeindruckend ist, dass sie die Kamera ins Gehäuse integriert haben – ohne Buckel.
    Wenn sie das verspricht, was sie gesagt haben, „DxOmark 89 Punkte“, dann ist das beeindruckend. Ich finde es etwas komisch, dass die unabhängigen Tester das bereits vorab testen durften, aber die werden ihren guten Ruf sicher nicht verspielen wollen – dürfte also glaubwürdig sein.
    Selber mal kurz Testen war wohl, warum auch immer, nicht möglich.
    __
    Der Rest ist, insbesondere verglichen mit anderen Flaggschiffen eher langweilig, da irgendwie bereits bekannt: optisch an das HTC/iPhone angelehnt, etwas bessere Daten bezüglich Bildschirm und Kamera, und preislich auf Augenhöhe mit dem iPhone 7 – nicht gerade das, was Android Fans zu zahlen bereit wären.
    __
    Mein (sicher nicht objektives) Fazit: gutes Premium Gerät, aber für diesen Preis sind zwei Jahre (Sicherheitsupdates drei Jahre) Android Updates schlicht ein Hohn.
    Da dürften viele Android Fams enttäuscht sein.
    __
    Da wird so mancher dann doch lieber zum iPhone greifen (praktisch vier bis fünf Jahre Updates), und das Gerät zum ähnlichen Preis dann (ggfs. mehr als) doppelt so lang nutzen. Oder eben zu günstigeren Android Alternativen greifen, wie dem Samsung S7.
    __
    Die Zeit der günstigen und guten Nexus Geräte ist damit offiziell Geschichte. Für das Android Ökosystem keine gute Entscheidung.

  • Am 5. Oktober 2016 um 8:44 von Nexus-Nutzer

    kein microSD-Card-Slot, kein Wireless-Charging

  • Am 5. Oktober 2016 um 8:53 von Mac-Harry

    Ein HTC mit Google-Gravur, Bravo! Konkurrenz belebt das Geschäft, allerdings nix für sicherheitsorientierte Unternehmen, also professioneller Einsatz. Ist ja immer noch Android drin. Mal sehen, wie sich die HTC-Hardware, labeled by Google so verkauft. Hoch interessant für alle, die ihre Daten gerne bei Google speichern.

  • Am 5. Oktober 2016 um 13:18 von Jens

    Frontalangriff aufs Iphone. Wird spannend werden zu sehen ob die Rechung für Google aufgeht. Wenn ja könnte es Apple sehr teuer zu stehen kommen, wenn die einzige echte große Geldmaschine ins wanken kommt. Anderseits könnte Apple dank Konkurrenz im höchstpreissegment für Smartphones endlich einmal unter beweis stellen, das sie nicht nur aufgrund des Statussymbols Hohe Gewinnmargen erzielen. Es dauert allerdings immer eine Zeit, bis sich der „Premiumgedanke“ in den Köpfen der Leute verankert. Hier muss zunächst viel Marketing vorarbeit geleistet werden. Daher sollte man der Sache etwas Zeit geben, bevor man urteilt.

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