PowerShell ist ab sofort Open Source und auch für Linux und OS X erhältlich

Eine erste Alpha-Version steht für Red Hat, Ubuntu und CentOS zur Verfügung. Microsoft bietet PowerShell aber auch für Mac OS an. Der Quellcode ist derzeit aber nur für Linux und Windows erhältlich.

Microsoft hat seine taskbasierte Befehlszeilenshell und Skriptsprache PowerShell unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Auf GitHub steht eine Alpha-Version von PowerShell Core für die Linux-Distributionen Red Hat, Ubuntu und CentOS sowie für Mac OS X zum Download bereit. Zudem veröffentlicht Microsoft den Quellcode der Windows- und Linux-Versionen von PowerShell.

Microsoft-Schild vor Gebäude 99 des Redmond-Campus (Bild: Microsoft)„Aktuelle und neue PowerShell-Nutzer und sogar Anwendungsentwickler können nun unter Windows und Linux eine reichhaltige interaktive Skriptsprache sowie ein heterogenes Automations- und Konfigurationsmanagement erleben, das gut mit den vorhandenen Werkzeugen funktioniert“, schreibt Jeffrey Snover, Technical Fellow der Microsoft Enterprise Cloud Group, in einem Blogeintrag. „Ihre PowerShell-Kenntnisse lassen sich jetzt noch besser vermarkten, und Ihre Windows- und Linux-Teams, die möglicherweise getrennt voneinander arbeiten mussten, können nun einfacher zusammenarbeiten.“

Die Entwicklung von PowerShell für Linux stehe aber noch am Anfang, so Snover weiter. Zuerst habe Microsoft nur Teile von PowerShell als Open Source freigegeben und Partnern zur Verfügung gestellt. Daraus habe man unter anderem gelernt, dass es entscheidend sei, dass einzelne Nutzer Code per Git prüfen, ändern und auf ihren eigenen Maschinen kompilieren können. „Das machte eine große Investition in unsere Engineering-, Build- und Testsysteme erforderlich.“ Zudem habe Microsoft klare Regeln für die Rollen und Verantwortung der Community-Mitglieder aufgestellt, um deren Code-Beiträge reibungslos integrieren zu können.

Da PowerShell auf .NET basiert, musste Microsoft auch .NET auf andere Plattformen bringen. Nachdem .NET Core 1.0 auf Linux und OS X portiert worden sei, habe man schließlich auch PowerShell einbezogen.

Nutzern steht mit dem PowerShell Editor Service zudem ein Dienst zur Verfügung, der sie aus verschiedenen Editoren wie VS Code und Sublime wählen lässt. Zudem soll eine Erweiterung des PowerShell Remoting Protocol (MS-PSRP) künftig OpenSSH unterstützen.

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PowerShell lässt sich aber auch mit der Microsoft Operations Management Suite (OMS) nutzen, Microsofts Cloud-Management-Lösung für die Kontrolle von Anwendungen und Arbeitslasten auf Azure. PowerShell-Ressourcen wie Desired State Configuration (DSC) lassen sich nun grafisch per OMS verwalten.

Entwicklern steht unter Windows 10 inzwischen auch die Linux-Shell Bash zur Verfügung. Ihre Basis ist ein von Microsoft entwickeltes Windows Subsystem for Linux. Es umfasst einen User Mode Session Manager, Pico-Provider-Treiber zur Emulation eines Linux-Kernels und Pico-Prozesse, die in unverändertes User Mode Linux bereitstellen. Ziel ist es, beispielsweise die Entwicklung von Anwendungen für Ubuntu-Instanzen in Microsofts Azure-Cloud zu vereinfachen.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Themenseiten: Linux, Microsoft, Open Source, Windows

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3 Kommentare zu PowerShell ist ab sofort Open Source und auch für Linux und OS X erhältlich

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  • Am 21. August 2016 um 15:40 von Rolf Peters

    Als würde ich mein Linux mit Microsoft Software bestücken.
    Ist so als hätte ich ein Blitzunterstand der funktioniert und
    würde plötzlich auf’s offene Feld rennen. Oder eben den Bock zum Gärtner machen. Ist nicht nur eine Frage der Ideologie und Ethik.

  • Am 22. August 2016 um 12:33 von Hermann Kleier

    Ich frage mich nach dem Sinn des Ganzen. Würde ich heute unter Linux eine Anwendung mit PowerShell entwickeln, wo sollte die laufen? Auf Linux Systemen ist es unwahrscheinlich, dass auf ihnen PowerShell installiert ist und viele Administratoren werden sich aus guten Gründen (Ethik, Sicherheitsbedenken, mangelnde CLI-Expertise von MicroSoft, …) weigern, PowerShell zu installieren.

    Selbst die zwingende Verwendung von /bin/bash (anstelle /bin/dash oder /bin/sh) will gut überlegt sein.

    • Am 7. Oktober 2016 um 15:04 von Sylvio Kaufmann

      Da sieht man mal wieder dass manche posten ohne Ahnung davon zu haben…alle Powershellskripte und Applications lassen sich spielend mit Tools wie Powergui von Dell in .exe Dateien compilen die nur noch .Net Framework zum ausführen benötigen…keine Powershell und die Bibliotheken von .Net gibt es auch für Linux soweit ich weiß.

      wer es nicht hin bekommt dem standard user die ps zu nehmen sollte am besten kein windows7 aufwärts mehr administrieren…das geht übrigens mit ner geschickten abfrage nach dem benutzerstatus mit anschließendem schließen der ps in der profile.ps1 im powershell ordner im windowsverzeichnis.

      wieso wehren sich immer alle gegen mechanismen die man nicht abschalten kann…? finde ich bescheuert! alle prozesse ab windows 7 laufen win dowsintern mit powershell ab und das wird sich in zukunft nicht mehr ändern.
      klar hat ms mit der ps was in den raum geschmissen was von skilled usern ausgenutzt werden kann…allerdings nur wenn der admin keine ahnung hat wie man das starten der ps unterbinden kann.

      es gibt genauso unfähige linux admins wo skilled user genauso scheiße machen können…vor allem in zeiten wo jeder kali installiert und die tuts bei google findet…gegen einige sachen ist man selbst in lnux nahezu hoffnungslos am administrieren und bekmmt dennoch nicht alle angriffe oder sniffingversuche geblockt.

      microsoft die schuld an fehlendem wissen in einem bereich zu geben mit dem man sich nicht beschäftigen möchte ist absoluter nonsense!!!

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