Twitter verbessert Blockierfunktion

Der Blockierte kann dem Blockierenden keine Direktnachrichten mehr senden. Die Tweets bleiben für ihn auch im Fall von Retweets unsichtbar, solange er eingeloggt ist. Nach Ansicht von Executive Chairman Omid Kordestani muss Twitter eine Plattform für alle Meinungen sein - selbst rassistische.

Twitter hat sein Blockierwerkzeug verschärft. Blockierte Nutzer können den Anwender nun nicht mehr folgen, seine Tweets nicht mehr sehen oder ihm Direktnachrichten senden. Das gilt etwa auch für Retweets. Der Blockierte erhält weiter keine Nachricht, merkt aber, dass er blockiert wird, wenn er die Übersichtsseite des Blockierenden besucht.

Tools gegen Missbrauch (Bild: Twitter)Gegenüber der Huffington Post präzisierte ein Sprecher, bisher habe es unter bestimmten Umständen Ausnahmen gegeben. So konnten sich blockierte Inhalte etwa im Fall von @-Erwähnungen doch wieder in der Timeline finden. „Wenn Sie jetzt jemanden blockieren, können Sie ihn damit daran hindern, Sie zu kontaktieren oder Ihre Tweets in jeglicher Form zu sehen, wenn er eingeloggt ist.“

Die Maßnahme habe nichts mit irgendwelchen konkreten Ereignissen der letzten Zeit zu tun, betonte Twitter. Auf einer Informationsseite führt es Blockieren als eines von „drei Tools, mit denen du die Kontrolle über dein Twitter-Erlebnis behältst.“ Die anderen sind das von Twitter seit Jahren bevorzugte Stummschalten („Blende die Tweets einer anderen Person aus, ohne dass diese eine Mitteilung erhält“) und Melden von Missbrauch.

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Dass Twitter für Sperren auf solche Meldungen angewiesen ist, hat parallel Executive Chairman Omid Kordestani gegenüber Bloomberg betont. Sonst könne es seine „strengen“ Regeln gegen Missbrauch nicht umsetzen.

Twitter (Bild: Twitter)Im Kontext einer Debatte anlässlich der US-Präsidentschaftswahlen sagte Kordestani aber auch, der Dienst sei ein Forum für alle Stimmen, selbst rassistische. „Man muss Platz haben für all diese Stimmen. Statt dass Panzer und Truppen über die Straßen rollen, hat man diese Konversation.“ Als Sohn iranischer Einwanderer empfinde er manche Posts selbst als verletzend, erklärte Kordestani, aber „das ist unsere Gesellschaft.“

Für die Europäische Union zumindest hat Twitter wie Facebook, Google und Microsoft EU-Vorgaben zu Online-Hetze akzeptiert. Ende Mai verpflichtete es sich, einen offiziellen „Verhaltenskodex“ einzuhalten und Beschwerden etwa binnen 24 Stunden prüfen. Die Firmen hatten solche Schritte ohnehin schon mehrfach angekündigt – die Politik bemängelte jedoch die Umsetzung. Die Kooperation unter dem Dach der EU soll offenbar für ein reibungsärmere Realisierung sorgen.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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