Bericht: Intel erhält Chip-Auftrag von Apple

Es geht offenbar um Modem-Chips für das iPhone 7. Sie sollen aber nur in bestimmten Versionen der kommenden iPhone-Generation verbaut werden, beispielsweise für den US-Markt. Hauptlieferant für Modem-Chips bleibt angeblich Qualcomm.

Apple wird angeblich zumindest einige Versionen des iPhone 7 mit Modem-Chips von Intel ausstatten. Sie sollen, wie Bloomberg berichtet, die derzeit verwendeten Varianten von Qualcomm ersetzen. Für Intel, das erst vor kurzem die Entwicklung von Smartphone-Prozessoren gestoppt hat, wäre Apple ein wichtiger Kunde zur Stärkung seines Mobilgeschäfts.

iPhone 6S und 6S Plus weisen eine Siri-Lücke auf (Bild: CNET.com).Die Modem-Chips von Intel sollen dem Bericht zufolge für Geräte verwendet werden, die für das US-Mobilfunknetz von AT&T gedacht sind. Außerdem sollen sie in verschiedenen Märkten außerhalb der USA verkauft werden. Chips von Qualcomm sollen indes weiterhin in Geräten für das Verizon-Netz und für den chinesischen Markt zum Einsatz kommen.

Apple gehe es vor allem darum, die Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten zu reduzieren – Modem-Chips bezieht das Unternehmen aus Cupertino derzeit ausschließlich von Qualcomm. Für Intels schwächelnde Mobilsparte sei Apple jedoch der erste namhafte Neukunde. Qualcomm hingegen bleibe, auch wenn es Aufträge verliere, weiterhin Apples wichtigster Lieferant von Modem-Chips.

Der Modem-Chip des ersten iPhone stammte 2007 von Infineon. Nach der Akquisition des deutschen Herstellers durch Intel verlor das Unternehmen den Auftrag an Qualcomm, weil dessen Lösungen höhere Übertragungsraten erzielten. Seitdem habe es kein Intel-Prozessor mehr in ein Smartphone mit nennenswerten Verkaufszahlen geschafft, heißt es weiter in dem Bericht. Intels Marktanteil liege bei unter einem Prozent.

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Schätzungen von Analysten zufolge wird AT&T in diesem Jahr voraussichtlich 22 Millionen iPhones verkaufen und 2017 etwa 23 Millionen Einheiten. Qualcomm soll indes pro iPhone 15 Dollar umsetzen – 2017 spülte Apple demnach Einnahmen von 3,47 Milliarden Dollar in Qualcomms Kasse.

Qualcomm-CEO Steve Mollenkopf hatte im April anlässlich der Bilanzpräsentation gegenüber Analysten erklärt, er nehme an, dass ein wichtiger Kunde in diesem Jahr zu anderen Lieferanten wechseln werden. Neben Apple ist Samsung ein wichtiger Abnehmer von Smartphone-Chips – das koreanische Unternehmen bedient sich aber schon jetzt bei verschiedenen Lieferanten.

[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

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Themenseiten: Apple, Chipsätze, Intel, Mobilfunk, Qualcomm, Smartphone

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Bericht: Intel erhält Chip-Auftrag von Apple

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  • Am 13. Juni 2016 um 9:06 von TT

    Der Artikel ist unglaubwürdig!

    Das iPhone 4 war das letzte iPhone von dem es unterschiedliche Modelle (CDMA und GSM) für die verschiedenen Netzanbieter gab. Seit dem iPhone 4S (2011) gibt es keine unterschiedliche Hardwareversionen mehr. Alle iPhones sind in allen Netzen nutzbar und dafür verwendeten sie bisher Qualcomm Modemchips.
    Es wäre ein riesen Rückschritt wenn plötzlich wieder unterschiedliche Hardwareversionen für die verschiedenen Netzstandards produziert würden.

    Viel wahrscheinlicher ist daher, dass Apple seinen eigenen Modemchip designt und diesen dann von verschiedenen Herstellern produzieren lässt, so wie es aktuell bereits bei den Displays und den Mobil-CPU’s praktizieren.

  • Am 14. Juni 2016 um 23:45 von MT

    nein, dem ist nicht so. Mir ist bekannt, dass der Chip von Apple seit einiger Zeit bei einer Firma (die Intel gekauft hat) in Österreich entwickelt wird.
    Ob das jetzt allerdings mit AT&T stimmt, hab ich keine Ahnung

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